Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), zu den Herausforderungen für das Retail Banking in 2016
Niedrige Zinsen, Regulierung und Digitalisierung
„Auch 2016 wird im Zeichen anhaltend niedriger Zinsen und steigender regulatorischen Kosten stehen. Selbst falls sich die EZB im nächsten Jahr zu einem Kurswechsel in der Zinspolitik entscheiden sollte, werden sich Vorzeichen und Bedingungen nicht so schnell ändern und vor allem die Nachwirkungen noch eine Zeit lang spürbar bleiben. Das heißt: es gilt weiterhin, die Balance zwischen Kundennähe einerseits und steigenden Plattformkosten andererseits zu finden. Es sind insbesondere die kleinere Institute, die unter der hohen bürokratischen Last immer neuer Anforderungen aus Politik und Regulierung besonders leiden.
Hier entstehen nicht nur hohe Kosten, sondern es wird auch kostbare Arbeitszeit von Angestellten gebunden, die in dieser Zeit nicht mehr für die Beratung zur Verfügung stehen können. Die Filiale der Zukunft wird für mehr Qualität sorgen, gleichzeitig verändern sich durch die fortschreitende Digitalisierung die Gründe, aus denen Kunden eine Sparkassen-Filiale besuchen. Die Sparkassen werden auch 2016 das mit Abstand dichteste Netz an Filialen aufweisen und ihr Bestes geben, diesen Balance-Akt erfolgreich zu meistern.“