Nicht nur Privatkunden, auch Unternehmen haben Bedarf für Mobile Banking. Mit mobilen Anwendungen wie dem Finanzcockpit versuchen Sparkassen den neuen Bedürfnissen von Geschäftskunden gerecht zu werden.
Die digitale Transformation, in all ihren Facetten, ist heute das prägende Thema für Unternehmen aus allen Sektoren. Fest steht, auch das Banking im Firmenkundekontext bedarf zunehmend neuer Angebote für Smartphone und Tablet, die den modernen, bereits im privaten Umfeld gelernten Nutzergewohnheiten entsprechen.
Der Bereich Firmenkunden weist allerdings viele Besonderheiten auf: Während Privatkunden innovative Trends gern spielerisch aufgreifen, müssen bei Firmenkunden alle Abläufe hundertprozentig sitzen und die Kosten laufend optimiert werden. Entsprechend ist die Hemmschwelle bei der digitalen Transformation weit größer. Stellen es Sparkassen jedoch richtig an, ist die Digitalisierung und „Mobilisierung“ der Finanzdienstleistungen im Geschäftskundenumfeld vor allem mit Chancen für sie verbunden. Eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group geht davon aus, dass bereits in fünf Jahren 30 Prozent der Erträge von Finanzinstituten in diesem Segment über digitale Kanäle erwirtschaftet werden. Die heute getätigten Investitionen in ein Gesamtkonzept werden sich mittel- bis langfristig bezahlt machen.
Noch sind die hiesigen Institute nicht ausreichend auf diese zweite Digitalisierungswelle vorbereitet. Eine Lücke, in die ausländische Kreditinstitute, aber auch datenbasierte Plattformen nur allzu gerne vorstoßen würden.
Schaltzentrale für Firmenkunden
Die Nachfrage für Anwendungen zur mobilen Verwaltung der Unternehmensfinanzen nimmt auf Firmenkundenseite stetig zu. Geschäftsführer brauchen für ihre alltäglichen Aufgaben Werkzeuge, mit denen sie effizient und schnell agieren können, und zwar unabhängig von Ort und Zeit. Ausgehend von der Grundidee, eine Business-App zur Abbildung von Firmenfinanzdaten zu erschaffen, hat Star Finanz die App Finanzcockpit für Smartphone und Tablet (iOS/Android) ins Leben gerufen. Und mit ihr eine Anwendung, die laufend erweitert und beurteilt wird. Die dort angezeigten Daten basieren im ersten Schritt auf SFirm, Deutschlands führender Electronic-Banking-Software für Firmenkunden. Weitere Datenquellen werden in den nächsten Monaten angebunden.
Das Finanzcockpit ist der perfekte Begleiter für den Büroalltag. Geschäftsleute behalten mit der App stets den Überblick über alle wichtigen Finanzkennzahlen ihres Unternehmens und werden per Push-Nachricht direkt bei Veränderungen informiert – ob am Schreibtisch, zwischen Meetings, unterwegs oder auch bei der morgendlichen Nachrichtenlektüre. Der Kunde bestimmt dabei ganz individuell, welche Daten angezeigt werden. Es lassen sich unter anderem Informationen über Veränderungen auf den Geschäftskonten, Salden und deren Entwicklung sowie Umsätze übersichtlich darstellen. Nützlich sind auch der Ausblick auf fällige Zahlungen und die Möglichkeit per App Zahlungen freizugeben oder zu stornieren. Dank der Möglichkeit zur Identifizierung via Fingerabdruck und Gesichtserkennung ist der Zugriff auf das Finanzcockpit bei Bedarf jederzeit schnell und bequem möglich.
Agile App-Entwicklung
Bei der Entwicklung geht die Star Finanz innovative Wege. Ziel ist es, den Sparkassen ein Produkt zur Verfügung zu stellen, das auf aktuelle Bedürfnisse der Firmenkunden abzielt und entlang einer nutzerzentrierten Entwicklung nur jene Funktionen integriert, die vom Kunden wirklich benötigt werden. Ein Team, das zum Teil aus Mitarbeitern der beteiligten Sparkassen besteht, arbeitet nach agilen Methoden am Finanzcockpit. Elementarer Bestandteil dieser Arbeit sind dreiwöchige intensive Arbeitsphasen, so genannte Sprints sowie deren Reviews und externe Ergebnispräsentationen, die in einem Rhythmus von sechs Wochen stattfinden. Daraus resultieren kontinuierlich weiterentwickelte und testbare Versionen. Genauso wichtig ist das Feedback der Sparkassen-Projektteilnehmer und der Firmenkunden selbst, die sich zu den bereitgestellten Testversionen äußern und wertvollen Input bezüglich weiterer Funktionsideen liefern. Zudem werden sie in Vor-Ort-Terminen mittels Usability-Tests und Fokusgruppen zu Produktideen und deren Umsetzung befragt. Alle Ergebnisse fließen somit kontinuierlich in die weitere Entwicklung der Anwendung ein.
Die App ist so konzipiert, dass sie im ersten Schritt alle Vorgänge rund um die diversen Geschäftskonten zusammenführt und Relevantes zusammengefasst auf dem mobilen Endgerät des Entscheiders abbildet. In späteren Versionen soll dann auch die Möglichkeit einer direkten Kommunikation innerhalb der App zwischen Sparkassen und Firmenkunden bestehen – per Mitteilung, Textchat sowie Push-Nachricht. Eines der wesentlichen Ziele der App ist die Schaffung einer direkten und digitalen Kommunikationsschnittstelle zwischen Sparkasse und Geschäftsführer, die in dieser Form auf dem Markt derzeit nicht existiert.
Neue Version gibt Überblick zu bestehenden Kreditlinien
Das Finanzcockpit stellt auf Wunsch zur Liquiditätsübersicht den Gesamtsaldo, die Saldenentwicklung, die Einnahmen und Ausgaben, die letzten Umsätze sowie die noch offenen Aufträge dar. Mit der im Mai veröffentlichten neuen Version 1.5.0 wurde die Liquiditätssteuerung weiter verbessert. Ab sofort kann der Firmenkunde für sein Liquiditätsmanagement neben dem Bestand auch die mit den Kreditinstituten vereinbarte Kreditlinie für sein Konto bzw. seine Konten berücksichtigen. Für die optimale Steuerung erhält er somit einen transparenten Überblick über die tatsächliche Liquidität des Unternehmens. Vor diesem Hintergrund wurden auch die in der App abgebildeten Informationen bezüglich offener Posten optimiert.
In den kommenden Monaten werden weitere Funktionen in die App implementiert. Dazu gehören Funktionen, die die Unternehmensfinanzen grafisch aufarbeiten und detaillierte Analysen sowie finanzielle Prognosen für die Anwender erstellen, wie bspw. die Einzelbilanzanalyse (EBIL). Ziel ist es, dem Firmenkunden über die App einen noch besseren Überblick über die wichtigsten Finanzkennzahlen des Unternehmens zu liefern.