Mobile Payment vor dem Durchbruch?

Immer mehr Deutsche nutzen kontaktloses Bezahlen

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Kaum zu glauben: Einer aktuellen Umfrage zufolge nutzen bereits heute ein Drittel der Deutschen mobiles Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch. Vor allem beim Einkaufen im Supermarkt scheint Mobile Payment beliebter zu werden.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Mobile Payment

Mobile Payment, das Bezahlen via Smartphone steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Anforderungen sind vielfältig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu dieser neuen Entwicklung, die insbesondere für Banken und Sparkassen eine Bedrohung darstellt.

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Ist Deutschland auf dem Weg, Bargeld Lebewohl zu sagen? Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom scheint zumindest einen neuen Trend aufzuzeigen. Der repräsentativen Befragung zufolge sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Deutsche der Meinung, dass Bargeld in Zukunft an Bedeutung verlieren wird. Nur 17 Prozent glauben, dass Bargeld in 20 Jahren noch das vorherrschende Zahlungsmittel sein wird. Fast die Hälfte erwartet hingegen, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre Bargeld nicht mehr dominiert.

Zudem geben 44 Prozent der Deutschen an, sich vorstellen zu können, künftig auf Bargeld beim Bezahlen vollständig zu verzichten. Im Vorjahr waren dies noch 40 Prozent. Allerdings stehen die Zahlen im Widerspruch zu einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Bankenverbands, nach der 80 Prozent der Deutschen nicht auf Bargeld verzichten wollen.

Mobile Payment auf dem Vormarsch

Der aktuellen Bitkom-Studie zufolge geben ein Drittel der Deutschen an, Mobile Payment per Smartphone oder Smartwatch schon einmal genutzt zu haben. In der Bitkom-Studie aus dem Jahr 2016 waren dies lediglich acht Prozent. Mithin hätte sich das Verbraucherverhalten in den letzten zwei Jahren deutlich verändert.

Fast jeder dritte Deutsche hat schon einmal mobil bezahlt

Fast jeder dritte Deutsche gibt in einer Befragung an, schon einmal mit Smartphone oder Smartwatch mobil bezahlt zu haben.

Genutzt würde mobiles Bezahlen vor allem im Supermarkt (53 Prozent) und beim Shopping (34 Prozent) sowie beim Kauf von Bahn- und ÖNV-Tickets (16 Prozent). Als Grund für die Nutzung wird von 38 Prozent die Zeitersparnis genannt.

Nutzer berichten allerdings auch von negativen Erfahrungen. Bei drei von zehn Mobilzahlern haben andere Personen den Vorgang skeptisch beäugt oder skeptisch kommentiert. Bei 19 Prozent kannten sich die Kassierer an den Kassen nicht mit dem Bezahlvorgang aus.

Ist Mobile Payment tatsächlich so weit verbreitet?

Vielen Marktbeobachtern erscheinen die Bitkom-Zahlen nicht nachvollziehbar. So war in einer kürzlich veröffentlichten Studie der Postbank zu lesen, dass aktuell 20 Prozent der Deutschen mobile oder kontaktlose Bezahlmethoden nutzen. Dies entspräche einer Verdoppelung gegenüber der Vergleichsstudie von 2016.

Auf Nachfrage bei einigen Banken und Verbänden war folgendes zu erfahren:

  • Der DSGV meldet für seine Mobile-Payment-App 400.000 Downloads und über 1 Mio. Transaktionen. Außerdem liege der Kontaktlos-Anteil bei Kartentransaktionen inzwischen bei über 14 Prozent.
  • Der BVR meldet für seine (Ende Oktober 2018 vorgestellte) Mobile-Payment-App rund 54.000 Downloads. Über 500 der Primärbanken würden an der Lösung teilnehmen. Die VR-Banking App würden rund sechs Mio. Kunden nutzen.
  • Die Deutsche Bank berichtet, dass (ambitionierte) Jahresziele für Apple Pay bereits nach 5 Wochen erreicht wurden und auch Google Pay nach eher verhaltenem Start inzwischen auf gutem Weg sei.
  • Die Commerzbank berichtet von einem guten Start ihres Google Pay Angebots. Konkrete Zahlen nennt sie jedoch nicht.
  • Die comdirect berichtet, dass man auf eine sechsstellige Anzahl der für Apple Pay registrierten Geräte zusteuern würde. Auch mit der Entwicklung von Google Pay sei man zufrieden. Von den Kunden, die Google Pay aktiviert haben, nutzten es mehr als die Hälfte regelmäßig, also mehr als fünfmal im Monat. Zudem würden aktuell von den Kunden mit der Visa-Karte mehr als 40 Prozent aller Einkäufe im stationären inländischen Handel kontaktlos bezahlt werden.
  • Eurokartensysteme nennt zum ersten Halbjahr 2018 eine Kontaktlosquote über alle Girocard-Transaktionen i.H.v. 7,2 Prozent.

Das alles sind zwar bemerkenswerte Erfolge, erscheinen aber weit von 30 Prozent Nutzungsquote entfernt. Off-the-record wird dies auch von den meisten Gesprächspartnern so gesehen.

Sicherheitsbedenken immer noch weit verbreitet

60 Prozent derjenigen, die nicht mit Smartphone oder Smartwatch bezahlen, führen Sicherheitsbedenken ins Feld. Das sind deutlich mehr gegenüber 2016. Damals gaben lediglich 37 Prozent an, Sicherheitsbedenken würde sich von Mobile Payment abhalten. Damals gaben allerdings auch 36 Prozent an, dass ihnen mobiles Bezahlen nicht bekannt sei. In der aktuellen Umfrage sagen dies lediglich 13 Prozent.

Allerdings ist die Zahl derjenigen, die Mobile Payment zu komplizierte finden angestiegen: 2016 waren es nur 19 Prozent, heute sind es 28 Prozent.

Das größte Vertrauen beim mobilen Bezahlen genießt die eigene Hausbank (36 Prozent), gefolgt von neuen Finanzdienstleistern und Internetunternehmen (jeweils 14 Prozent).

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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