Der digitale Wandel des Bankgeschäfts wird sich 2020 fortsetzen. Die Institute werden sich auf die Veränderungen einstellen müssen. Wie weit dies geht, hängt auch von neuen Wettbewerbern ab.
Im Finanzdienstleistungssektor wird es 2020 zu weiteren Veränderungen durch die Digitalisierung kommen. Dies betrifft sowohl traditionelle Kreditinstitute als auch die Verbraucher. Personalisierte Lösungen und verbesserte Kundenerfahrungen auf digitalen Kanälen sind wichtige Antworten auf die neuen Herausforderungen. Daten spielen dabei eine wichtige Rolle, doch trotz guter Voraussetzungen scheinen viele Institute nicht wirklich auf die Veränderungen vorbereitet zu sein.
Die Transformation der Finanzbranche schreitet voran
Der heutige Rückblick auf interessante Beiträge aus der internationalen Finanzszene wird einige der Bereiche, in denen sich die Veränderungen abspielen, näher beleuchten. Die Digitalisierung, neue Technologien sowie Daten und deren Management spielen dabei eine wichtige Rolle.
Das Rennen um Daten ist längst eröffnet
Daten sind der wichtigste Erfolgsfaktor für zukünftige Geschäftserfolgt. Nahezu jedes neue Geschäftsmodell und jeder neue Wettbewerber bezieht sie in irgendeiner Form ein. Letztendlich entscheidend für den Erfolg ist die Qualität der Daten. Sie ermöglicht das entscheidende Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb und gute, aussagekräftige Daten sind schwer zu finden. Unternehmen, die ihre Daten monetarisieren und effektiv miteinander konkurrieren möchten, sollten nach Informationen suchen, die im Idealfall nur für sie gelten, eine Geschichte erzählen sowie zeitnah und spezifisch sind. Je detaillierter und detaillierter die Daten sind, desto wertvoller sind sie.
Mehr dazu hier: The race for alternative data
BigTechs als Treiber der Transformation
Große Tech-Unternehmen wie Apple, Amazon und Google haben sich in den letzten Jahren intensiv mit Finanzdienstleistungen befasst und ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, eine Reihe von Finanzprodukten auf den Markt zu bringen. Sie werden sich verstärkt auf den Finanzdienstleistungsbereich konzentrieren, ihre Partnerschaften mit etablierten Anbietern ausbauen und für viele etablierte Anbieter eine Schlüsselrolle spielen.
Mehr dazu hier: Will tech giants ever fully penetrate the financial services space?
Vier Trends für das Bankenjahr 2020
Technologietrends der letzten Jahre, wie Künstliche Intelligenz, Blockchain oder andere haben noch nicht die von einigen erwarteten großen Veränderungen der Finanzbranche mit sich gebracht. Die Botschaft an die Banken ist indes klar: sich weiter entwickeln oder sterben. Angesichts einer ständig wachsenden Zahl von Wettbewerbern aus einer Vielzahl von Branchen, von FinTech bis Big Tech, wird der Finanzdienstleistungssektor im Jahr 2020 gefordert sein, Kunden seinen Wert zu zeigen, indem er sich darauf konzentriert, seine Position als vertrauenswürdiger Berater für die Kunden auszubauen – unabhängig von Plattform, Kanal oder Branche.
Mehr dazu hier: A 2020 perfect vision for the financial services sector
Sterben die etablierten Banken?
Chris Skinner glaubt, dass die etablierten Banken langsam aber sicher dahinsiechen werden, ohne dies jedoch zu merken. Neue Anbieter seien wesentlich besser bei der Nutzung von Daten aufgestellt, um Kunden im Alltag besser begleiten zu können.
Mehr dazu hier: Traditional banks are suffocating … they just don’t know it yet
Wie man die digitale Disruption des in 2020 verhindern kann
Die Disruption durch die Digitalisierung des Bankwesens wird 2020 Auswirkungen auf jede Bank und jede Sparkasse haben. Entweder durch die Bedrohung durch Veränderung oder durch eigene Veränderung.. In beiden Fällen erfordert die Vorbereitung auf den weiteren Wandel im Bankwesen Veränderungen an den Geschäftsmodellen und Anpassungen der Rollen der Mitarbeiter und der Unternehmenskultur. Der Schlüssel wird darin liegen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um den finanziellen und geschäftlichen Erfolg in Zukunft sicherzustellen.
Mehr dazu hier: How To Avoid Digital Banking Disruption in 2020
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Warum Citibank mit Google kooperiert
Noch sind keine Einzelheiten für Googles Co-Branded-Konten bekannt. Citigroup-Chef Michael Corbat warnt indes Finanzinstitute davor, bei Partnerschaften „dumme Anhängsel“ von Technologiefirmen zu werden und erläutert (zumindest einige) Überlegungen zu Citis Zusammenarbeit mit dem Technologieriesen.
Mehr dazu hier: Citi Deal with Google May Mean Avoidance of Bank as ‘Dumb Utility’
Europäische Bankenaufsicht mit Aktionsplan für Sustainable Finance
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde hat einen neuen Aktionsplan für nachhaltige Finanzen veröffentlicht, der einen Zeitplan für die Umsetzung der Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) enthält. Es sei unerlässlich, dass Finanzinstitute in der Lage sind, ESG-Risiken zu messen und zu überwachen, um mit Übergangs- und physischen Risiken umzugehen.
Mehr dazu hier: EBA publishes sustainable finance action plan
Wenn das Internet der Dinge Ihre Finanzen sichert
Das Internet der Dinge wird unzählige Innovationen hervorbringen und praktisch alle Bereiche menschlichen Handelns durchdringen. Es kann auch dazu beitragen, die Sicherheit Ihrer Finanzaktivitäten zu gewährleisten.
Mehr dazu hier: Connected Finances. Part 2: When the Internet of Things Secures Your Finances
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Mastercard will CO2-Tracking der Kreditkartenausgaben
Mastercard hat auf dem COP25-Klimagipfel in Madrid eine Erweiterung der Zusammenarbeit mit der schwedischen FinTech Doconomy angekündigt, um Karteninhabern eine CO2-Bilanz zu bieten. Auf Basis des Åland-Index werden Käufe, die über die Kreditkarte bezahlt werden, mit ihrem CO2-Fussabdruck bewertet.
Mehr dazu hier: Mastercard invests in Doconomy to offer cardholders CO2 emissions tracker
Russische Bank mit Super-App
Tinkoff testet eine neue Super-App, die traditionelle Bankdienstleistungen mit Lifestyle- und Freizeitfunktionen kombiniert und einen Marktplatz für API-basierte In-App-Optionen von Drittanbietern bietet.
Mehr dazu hier: Tinkoff preps super-app
Britische Neobank bietet Rechtsberatung via App
Die Starling Bank hat eine Partnerschaft mit dem Rechtsdienstleister Sparqa angekündigt. Über den In-App-Marktplatz der Neobank sollen bald Rechtsinformationen für Kunden verfügbar sein.
Mehr dazu hier: Starling adds legal services to its digital offering
Britsche Bank testet digitale Rechnungen für Geschäftskunden
Die Metro Bank hat einige ausgewählte Geschäftskunden eingeladen, ihren neuen App-basierten Belegmanager zu testen, der in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Technologieunternehmen Sensibill entwickelt wurde. Zukünftig sollen auch Rechnungsstellung, Buchhaltung und Mehrwertsteuererklärung in die App eingebunden und mit Cloud-Buchhaltungsanbietern verknüpft werden.
Mehr dazu hier: Metro Bank trials digital business receipts
US KI-Chatbot hat über 10 Millionen Nutzer
Der mobile Chatbot der Bank of America, Erica, hat seit seiner landesweiten Einführung im Juni 2018 mehr als 10 Millionen Nutzer und ist auf dem besten Weg, in den kommenden Wochen 100 Millionen Kundenanfragen zu bearbeiten. Der KI-gesteuerte persönliche Assistent hilft Benutzern bei einer Vielzahl einfacher Transaktionen wie Geldtransfers und Kontostandabfragen.
Mehr dazu hier: Bank of America AI chatbot supasses 10 million user
Mastercard testet digitalen Identitätsbeweis
Mastercard führt den ersten Pilotversuch eines digitalen Identitätsprogramms durch, mit dem Menschen sofort und sicher beweisen können, wer sie sind, sowohl in der digitalen als auch in der physischen Welt.
Mehr dazu hier: Mastercard trials digital identity tech
Pay-by-Face in Dänemark
Der dänische Payment-Dienstleister Nets hat ein Pilotprogramm gestartet, mit dem die Gesichtserkennung in einer Cafeteria in Kopenhagen getestet wird.
Mehr dazu hier: Nets pilots pay by face
Kanadische Bank setzt bei PFM auf KI
Die Bank of Montreal erweitert ihre mobile App um ein KI-gestütztes persönliches Finanztool, mit dem Kunden ihre täglichen Geldangelegenheiten verwalten können.
Mehr dazu hier: BMO unveils AI-powered PFM tool