Nachhaltig handeln oder nachhaltig reden?

Strategischer Auftrag statt Marketingkampagne

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Bei den Themen Umweltschutz und Klimawandel rennt der Menschheit, die Zeit davon. Nachhaltige Produkte und Marketingkampagnen reichen nicht aus. Taten statt Worte sind das Gebot der Stunde, auch für Banken und Sparkassen.

Nachhaltigkeit setzt Handeln statt reden voraus.

Nachhaltigkeit setzt Handeln statt reden voraus.
© Tom Fishburne

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Nachrichten über Tempolimit, mögliche Fahrverbote, Artensterben und nicht enden wollende Abholzungen in den Regenwäldern rücken die Themen Klimawandel und Umweltschutz in das Zentrum täglicher Gespräche und Diskussionen. Es ist nicht wirklich verwunderlich, dass sich immer mehr Unternehmen des Themas Nachhaltigkeit annehmen, nur immer noch allzu oft leider weniger in der eigenen Strategie als in Marketingkampagnen.

Bereits kurz nach der Jahrtausendwende forderten Günther Jauch und Steffi Graf dazu auf, mehr Bier zu trinken, um den Regenwald zu schützen. Seither wurden – gemeinsam mit dem WWF – immerhin 4,5 Millionen Hektar neue Waldschutzgebiete in Afrika eingerichtet. Nicht viel, gemessen an den 3 – 4 Millionen Hektar, die nach Schätzungen von Umweltorganisationen jedes Jahr weltweit verloren gehen.

Sprechen, um Aufmerksamkeit zu schaffen

Die gute Botschaft bei solchen Marketingaktionen ist, dass über Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit gesprochen wird. Und sprechen ist die erste Voraussetzung, um ein Thema im Bewusstsein der Menschen zu verankern und langfristig auch das Verhalten zu verändern. Konsumenten benötigen allerdings immer mehr Know-how, um herauszufinden, was gut und authentisch ist und was nicht.

Und Sprache muss auch verständlich sein, damit die Botschaften ankommen. Der Politik in Deutschland ist dies in den letzten Jahren nicht immer gelungen.

Handeln statt sprechen

Nachhaltigkeit muss jedoch tiefer gehen als nur Gesprächsthema zu sein. Wichtig ist vor allem, zu handeln, bei einem Thema das für das Überleben der Menschheit elementar ist und bei dem die Zeit davon rennt.

Es ist längst nicht mehr 5 vor 12, sondern deutlich später. Aus Sicht vieler Experten ist der „Point of no Return“ sogar schon überschritten. Doch selbst wenn es noch gelingen sollte, das Steuer herumzureißen, werden sich die Effekte nicht sofort sondern erst mit Zeitverzug einstellen.

Andererseits hat der Wegfall vieler Umweltbelastungen im Zuge der Corona-Pandemie gezeigt, dass die Natur vielleicht in der Lage ist, sich doch schneller zu regenerieren, als gedacht.

Unternehmen müssen Vorbild sein

Unternehmen haben das Potenzial, einen großen Einfluss auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz auszuüben. Sie können und sollten ihren Einfluss nutzen, um Dinge nachhaltiger zu gestalten und sie können ihre Plattformen nutzen, um Menschen über Nachhaltigkeit aufzuklären. Konsumenten erwarten dies sogar.

Kreditinstitute können Nachhaltigkeit auf vielfältige Art und Weise fördern, u.a. durch

  • Das Angebot nachhaltiger Bank- und Finanzprodukte,
  • die nachhaltige Ausrichtung der Kreditvergabe,
  • Die klimaneutrale Aufstellung des eigenen Instituts.

Eine gute Faustregel für Unternehmen, die Fortschritte in Bezug auf Nachhaltigkeit erzielen wollen lautet: Sie sollten immer versuchen, innen grüner als außen zu sein. Tun Sie mehr, statt nur darüber zu reden!

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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