Der nachhaltigen Geldanlage lastet der Ruf an, nicht so rentabel zu sein wie klassische Anlageprodukte. Ein Mythos, der sich langsam verflüchtigt: Immer mehr Privatanleger investieren umweltfreundlich. Was sie dazu motiviert, zeigt eine aktuelle Studie.
Der Anteil jener Privatanleger in Deutschland, die von nachhaltigen Kapitalanlagen gehört haben, liegt bei 53 Prozent – knapp doppelt so hoch wie 2017. 58,8 Prozent von ihnen können sich grundsätzlich vorstellen, ESG-Kriterien bei der eigenen Geldanlage zu berücksichtigen. Ein Anstieg um 20 Prozent seit 2017. Und jeder vierte Privatanleger (22,8 Prozent) hat bereits umweltfreundlich angelegt. Eine Verfünffachung gegenüber 2017.
Das ergab eine repräsentative Umfrage der Deutschen Kreditbank AG (DKB) und des Instituts für nachhaltige Kapitalanlagen (NKI), die im Mai und Juni 2022 durchgeführt wurde. Für die Studie befragte man rund 2.000 Deutsche im Alter von 18 bis 74 Jahren.
Das motiviert Anleger, nachhaltig zu investieren
Was motiviert Privatanleger, nachhaltig zu investieren? Viele Umfrage-Teilnehmer antworteten, sie wollten die Einhaltung der Menschenrechte sowie den Schutz von Klima, Artenvielfalt und Umwelt fördern. Bemerkenswerterweise steht der Aspekt der Rendite erst auf Platz drei. Es folgt die Einhaltung von Arbeitsrechten und der Kampf gegen Korruption. Außerdem sähen Privatanleger die nachhaltige Kapitalanlage als sinnvoll an, um den Umbruch der deutschen Energiewirtschaft zu anzutreiben.
Anleger investieren besonders gerne in erneuerbare Energien
Vor allem Direktanlagen in erneuerbare Energien bezeichneten die Befragten als interessant. Ein Grund dafür liege im Beitrag zum Klimaschutz, wie es in der Studie heißt. Es folgen Aktien nachhaltiger Unternehmen sowie Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds. Befragte, die bereits nachhaltig investiert sind, finden nachhaltige ETFs besonders interessant.
Gut zu wissen: 2017 investierte jeder achte Befragte, der nachhaltige Kapitalanlage als attraktiv bezeichnete, auch in umweltfreundlich Anlageprodukte – 2022 sind es vier von zehn Umfrage-Teilnehmern.
Nachhaltige Kapitalanlagen zwischen Mythos und Wirklichkeit
Trotz des Zuspruchs, in umweltfreundliche oder soziale Finanzprodukte zu investieren, seien viele Anleger noch unsicher, wie es in der Studie heißt. Sie entschieden sich daher oft für altbewährte Anlagestrategien oder wechselten diese selten.
Das habe unterschiedliche Gründe: Etwa der Mythos, dass nachhaltige Kapitalanlagen nicht so rentabel seien wie klassische Anlageprodukte – oder, dass den Anlegern Wissen über nachhaltige Kapitalanlagen fehle. Aber das kann sich ja noch ändern.
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