Nachhaltigkeit kann nur gemeinsam gelingen

Transformation erfordert Vernetzung

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Die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft  kann nur gelingen, wenn sich die zentralen Akteure der nachhaltigen Transformation sinnvoll vernetzen, voneinander lernen und Synergien schaffen. Öffentliche Banken können dabei eine wichtige Rolle spielen.

Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit

Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit ist eine Mammutaufgabe.

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Die Transformation unserer Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit ist eine Mammutaufgabe. Sie kann nur gelingen, wenn Politik, Wirtschaft und Finanzindustrie zusammenarbeiten. Dabei geht es nicht nur um die richtigen Rahmenbedingungen, sondern auch um die notwendige Vernetzung zentraler Akteure. Öffentliche Banken können dabei eine wichtige Scharnierfunktion erfüllen. Die Investitionsbank Schleswig-Holstein verfolgt einen Ansatz, um dies in der Praxis umzusetzen.

„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ Wohl jeder von uns kennt dieses Sprichwort. Die meisten haben den gut gemeinten Rat schon einmal von Eltern, Lehrerinnen und Lehrern oder Vorgesetzten gehört. Wir alle wissen, worum es geht: Man soll sich rechtzeitig um Aufgaben und Herausforderungen kümmern, damit sie einem später nicht über den Kopf wachsen.

Nachhaltigkeit ist die große Herausforderung unserer Zeit

Gemünzt auf das Thema Nachhaltigkeit müsste der Spruch mittlerweile allerdings lauten: „Was du heute MUSST besorgen…“. Denn klar ist: Finden wir jetzt nicht zu mehr Nachhaltigkeit, werden die Konsequenzen in der Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit unsere Welt in ihren Grundfesten bedrohen. Entsprechend ist Nachhaltigkeit schon lange keine Aufgabe der Zukunft mehr, sondern die große Herausforderung unserer Gegenwart.

Politik, Wirtschaft und Finanzindustrie sind Treiber der nachhaltigen Transformation

Folgerichtig steht das Thema Nachhaltigkeit seit einigen Jahren ganz oben auf der politischen Agenda. Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, der Green Deal der Europäischen Kommission unter Ursula von der Leyen und die Debatten im Rahmen der Koalitionsverhandlungen in Berlin zeigen ganz klar, dass Nachhaltigkeit auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene mehr und mehr zu einem der Leitgedanken politischen Handelns wird. Dabei haben politische Entscheidungsträger die Aufgabe, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen und im gesamtwirtschaftlichen wie auch gesamtgesellschaftlichen Interesse den Ausgleich zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialen Aspekten herzustellen.

Auch die Wirtschaft hat das Thema Nachhaltigkeit an vielen Stellen schon zu einem strategischen Element gemacht. Dabei geht es zum einen um die Verantwortung, den steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen gerecht zu werden. Zum anderen gilt es aber auch, die eigenen Produkte und Produktionsprozesse entsprechend auszurichten. Die Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften bietet Raum für neue und gewinnbringende Geschäftsmodelle und Absatzmärkte. Diese zügig zu erschließen, ist Herausforderung und Chance zugleich – und die beste Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zukünftig sicherzustellen.

Bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft spielt die Finanzwirtschaft eine wesentliche Rolle. Hinter dem Stichwort Sustainable Finance verbirgt sich die Verantwortung einer gesamten Branche, einen erfolgversprechenden Prozess für die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, bei gleichzeitigem Schutz der natürlichen Lebensgrundlage, dauerhaft zu etablieren. Bei den öffentlichen Banken gibt es ein ausgeprägtes Bekenntnis zum Thema Nachhaltigkeit, denn die Institute sehen die Transformation als Teil ihres Auftrags. Allen voran die Förderbanken des Bundes und der Länder erfüllen diese Aufgabe durch passgenaue Förder- und Kreditprogramme wie auch zielgerichtete Beratungsangebote. Sie unterstützen Unternehmen, Organisationen und Kommunen dabei, sich nachhaltig aufzustellen. Gleichzeitig richten die Institute sich selbst anhand nachhaltiger Kriterien aus.

Zentrale Akteure müssen sich vernetzen

Politik, Wirtschaft und Finanzindustrie gehen den Weg in Richtung Nachhaltigkeit. Das gesamtgesellschaftliche Bekenntnis ist wichtig, um zu realisierbaren Lösungen zu kommen.

Dabei ist es zentral, dass die verschiedenen Akteure voneinander lernen, gemeinsam Projekte entwickeln und so Synergieeffekte schaffen. Die öffentlichen Banken und die Förderbanken untereinander tauschen sich in verschiedenen Foren ihres Verbandes zum Thema Nachhaltigkeit aus. So bietet der VÖB eine Plattform, um die besonderen Aufgaben und Herausforderungen der öffentlichen Institute bei der nachhaltigen Transformation miteinander zu diskutieren, gemeinsam Lösungsansätze zu entwerfen und Bedarfe in Richtung Politik zu formulieren. Doch gilt es nicht nur, die Banken untereinander zu vernetzen, sondern auch die weiteren zentralen Treiber an einen Tisch zu bringen. Dafür müssen die notwendigen Strukturen und Räume von den Akteuren selbst geschaffen und mit Leben gefüllt werden.

Ein Beispiel, wie dies gelingen kann, ist das Sustainable-Finance-Netzwerk der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH). Als einen ersten Baustein des Netzwerks hat die Förderbank im Herbst 2020 durch einen eigenen Blog einen digitalen und damit Corona-konformen Weg ermöglicht, über den sich Politik, Wirtschaft und Finanzindustrie über neueste Entwicklungen, Erfahrungen und Ideen zum Thema informieren und austauschen können. Bei einem – auch noch digitalen – Sustainable-Finance-Forum konnten sich die verschiedenen Akteure noch stärker vernetzen und im direkten Gespräch aktuelle Fragestellungen diskutieren. Das Sustainable-Finance-Forum der IB.SH soll fest etabliert werden, um langfristig durch Diskussionsrunden und Workshops Ansätze zu entwickeln, die die nachhaltige Entwicklung im Bundesland Schleswig-Holstein unterstützen und mit vorantreiben.

Ein Forum, wie die IB.SH es in ihrer Region geschaffen hat, ist ein Weg, wie die erfolgreiche Zusammenführung zentraler Akteure des nachhaltigen Wandels digital und perspektivisch auch wieder in persönlichen Treffen funktionieren kann. Das Beispiel zeigt, dass öffentliche Banken bei der Transformation in Richtung Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle spielen – mit Blick auf die eigene Organisation, durch die Bereitstellung von Mitteln für Unternehmen und Kommunen ebenso wie in der Funktion eines Scharniers zwischen den verschiedenen Akteuren.

Transformation gelingt nur gemeinsam

Politik, Wirtschaft und Finanzindustrie müssen zusammenarbeiten, um den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit erfolgreich umzusetzen. Wenn sie sich hinter diesem gemeinsamen Ziel vereinen, kann die Mammutaufgabe der Transformation gut bewältigt werden.

Es gibt keinen Grund, das Thema auf morgen zu verschieben – nur viele gute Gründe, es heute anzugehen.


Iris Bethge-Krauß – Hauptgeschäftsführerin, VÖB

Iris Bethge-Krauß

Iris Bethge-Krauß ist Koautorin des Beitrags. Sie ist Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands. Zuvor leitete die gelernte Journalistin u.a. den Bereich Kommunikation beim Bundesverband Deutscher Banken und war Pressesprecherin des Familienministeriums.

 

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Über den Autor

Erk Westermann-Lammers

Erk Westermann-Lammers ist Vorsitzender des Ausschusses Förderbanken und Vorsitzender des Vorstands der Investitionsbank Schleswig-Holstein, IB.SH. Davor war er in verschiedenen Führungspositionen für die DZ Bank tätig.

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