Neobanken müssen ihre Strategie überdenken

Einer aktuellen Studie zufolge befinden sich Neobanken weltweit auf dem Vormarsch. Dennoch stehen sie unter Druck und müssen ihr Geschäftsmodell überdenken und sich neu ausrichten.

Der Trend zur Digitalisierung hat unseren Alltag und die Unternehmenswelt nachhaltig verändert. Banken und Sparkassen werden später als andere Branchen erfasst, aber nicht weniger heftig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu diesem wichtigen Thema.

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Neobanken werden bei Kunden immer beliebter. Über Jahre hinweg verzeichneten sie steigende Kundenzahlen und wachsende Erträge. Eine Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher hat etwa 400 Neobanken weltweit analysiert. Die Kundenanzahl ist demnach signifikant gestiegen und hat global die Milliardengrenze überschritten. Aktuell liegt sie bei rund 1,1 Milliarden betreuten Kunden. Dies entspricht einem Wachstum von über 30 Prozent in den letzten 18 Monaten.

Auch die Erträge verzeichnen einen starken Anstieg mit einem Branchenwachstum von über 40 Prozent. Die durchschnittlichen Erträge pro Kunde sind ebenfalls gestiegen, von $69 auf $75, wobei es jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Märkten und Banken gibt.

Neobanken müssen sich neu ausrichten

Getrieben von hohen Bewertungen und großzügigen Kapitalmärkten lag der Fokus der digitalen Banken vor allem auf schnellem Wachstum. Nunmehr vollzieht sich ein drastischer Wandel, da Neobanken aufgrund knapper werdender Finanzmittel unter zunehmenden Druck geraten. Gleichzeitig stagniert die Anzahl neuer Neobanken. In den vergangenen 18 Monaten wurden weltweit 36 neue Neobanken gegründet, 34 hingegen wurden geschlossen oder übernommen.

Die verbleibenden vermelden zwar regen Kundenzulauf und konnten ihre Erträge signifikant steigern. Dennoch müssen sie sich nunmehr vor allem auf Rentabilität statt auf Wachstum fokussieren. Dabei komme es vor allem darauf an, die richtige Monetarisierungs-Strategie für die neu gewonnenen Kunden zu finden und umzusetzen.

Mega-Neobanken im Vorteil?

Im Markt zeichnet sich eine weitere dynamische Entwicklung ab. Die 20 größten Neobanken betreuen mittlerweile mehr als zehn Millionen Kunden weltweit, während weitere 20 mehr als fünf Millionen Kunden haben. Viele aus dieser Gruppe zählen zu den fünf oder zehn größten Banken in ihren jeweiligen Ländern.

Global betrachtet sind sechs Neobanken ihren Wettbewerbern hinsichtlich Profitabilität einen Schritt voraus, indem sie ein positives EBIT mit überdurchschnittlichem Wachstum kombinieren. In der DACH-Region gibt es jedoch noch keine dieser „Better Growth“-Neobanken.

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