Netto-Null wird die neue Norm für Unternehmen

Deutsche Wirtschaft mit Nachholbedarf beim Klimaschutz

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Die Nachhaltigkeitsbestrebungen der G20-Staaten reichen nicht aus. Das zeigt eine Studie. Die globale Dekarbonisierungsrate müsse fünf Mal höher liegen, um das Abkommen von Paris einzuhalten. Vor allem die deutsche Wirtschaft habe Nachholbedarf.

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Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, ist weltweit eine Reduktion der kohlenstoffhaltigen Energieträger um 12,9 Prozent pro Jahr nötig. Das ist Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung PwC, für die G20-Staaten nach dem Kriterium der Dekarbonisierung energiebedingter Emissionen verglichen wurden.

Demnach lag die globale Dekarbonisierungsrate – die Reduktion energiebedingter CO2-Emissionen pro Dollar des globalen Bruttosozialprodukts – 2020 im weltweiten Durschnitt bei 2,5 Prozent. Damit überstieg sie die Vorjahresrate von 2,4 Prozent nur minimal. Um dem Pariser Abkommen zu entsprechen, müsse sie fünf Mal höher liegen, schreiben die Studienautoren.

Deutschland erfüllt seinen Teil der Abmachung nicht

Auch Deutschland liege hinter den Erwartungen von Paris zurück. Mit 5,7 Prozent lag die Dekarbonisierungsrate 2020 zwar über dem globalen Durchschnitt von 2,5 Prozent. Doch im Vorjahresvergleich enttäuscht die Bundesrepublik – damals sei ihre Dekarbonisierungsrate von allen G20-Staaten am höchsten gewesen (6,6 Prozent). Dieses Jahr falle sie sogar hinter EU-Durchschnitt zurück.

Überraschung an der Spitze

Und wer führt das Dekarbonisierungs-Ranking an? Für den einen oder anderen mag es eine Überraschung sein: Indonesien und Mexiko. Zwischen 2019 und 2020 reduzierten sie ihre energiebedingten CO2-Emissionen um 10,6 Prozent (Indonesien) und 12,4 Prozent (Mexiko).

Wer sich über die Spitzenreiter wundert, für den haben die Studienautoren einen Erklärungsversuch: Die Corona-Pandemie habe Schuld. 2020 sei der globale Energiebedarf durch die Corona-Krise um 4,3 Prozent gesunken. Folglich seien die energiebedingten Emissionen um 5,6 Prozent gefallen. Wenn es dann vorbei sein wird mit dem Corona-Virus, könnte der Energiebedarf wieder steigen – Schätzungen zufolge um 4,6 Prozent im Jahr 2021. Damit würden auch die CO2-Emissionen wieder zunehmen.

Die Netto-Null wird die neue Norm für Unternehmen

Die Mehrheit der G20-Staaten setzt sich bereits ehrgeizige Klimaziele. Nun gehe es darum, diese in konkrete politische Maßnahmen zu übersetzen, wie es in der Studie heißt. Nur so lasse sich ein Wandel erzielen. Im privaten Sektor gelte es, Anreize zu bieten – denn die Privatwirtschaft spiele eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Der Handlungsdruck auf Unternehmen werde damit steigen. Und zwar nicht nur aus dem regulatorischen Umfeld, sondern auch durch das Lieferkettennetzwerk, durch Investoren und nicht zuletzt durch klimabewusste Verbrauchern. Die Studienautoren meinen: Die Netto-Null wird zukünftig zur Norm für Unternehmen.

Die Studie „Net Zero Economy Index 2021“ können Sie hier direkt herunterladen.


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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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