Im Bestseller „Türme und Plätze“ zeigt Niall Ferguson, wie Netzwerke die Geschichte geprägt haben, wie sie mit Hierarchien interagieren und wieso Netzwerke heute bedeutsamer – aber auch bedrohlicher – sind denn je.
Netzwerke („Plätze“) verändern die Welt. Und das nicht erst seit Facebook, Twitter & Co. Denn Netzwerke sind vielfältig. Ob Freunde, Familie, Vereine, Mitschüler oder Onlinegruppen, wir leben praktisch von Geburt an in einer vernetzten Welt. Kooperation und Kommunikation in kleinen Gruppen und unter Gleichgesinnten sind wichtiger Bestandteil unseres Alltags.
Zugleich leben wir aber auch in Hierarchien („Türme“). Sie bilden das Gegenstück zu Netzwerken. Netzwerke sind horizontal organisiert, Hierarchien vertikal.
Niall Ferguson zeigt, wie die stetige Wechselbeziehung zwischen Hierarchien und Netzwerken den Lauf der Geschichte prägt. Denn in der aktuellen Diskussion wird oft übersehen, dass soziale Netzwerke kein Phänomen der Gegenwart sind. Es gibt sie bereits seit dem Mittelalter. Vor allem informelle Netzwerke unterschiedlichster Art haben in der Vergangenheit stets eine wichtige politische und wirtschaftliche Rolle gespielt. Zahlreiche Verschwörungstheoretiker haben sich damit in unterschiedlichster Form befasst.
Spannende Analyse von Netzwerkeffekten
Mithilfe des systematischen Ansatzes der Netzwerktheorie untersucht der renommierte Historiker den Lauf der Geschichte vom Mittelalter bis heute. In seiner brillanten Analyse zeigen sich immer wieder formale Muster, Verknüpfungen und Netzwerkeffekte, die nicht nur den Erfolg oder Misserfolg bestimmter Geheimbünde erklären, sondern auch die Entstehung weltbewegender Netzwerke von Entdeckern, Wissenschaftlern, Religionsgründern, Revolutionären und Industriellen.
Im folgenden Video erleben Sie Niall Ferguson in einem Interview zu seinem Buch:
Netzwerke sind Schlüssel zum Verständnis der Geschichte
Ferguson zeigt, dass solche Vernetzungen unterhalb der Machtebene der lang übersehene Schlüssel zum Verständnis der Geschichte sind. Netzwerke aller Art haben demnach mit Aktivitäten auf den „Plätzen“ über Jahrhunderte hinweg die „Türme“ der Herrschaftssysteme und Machtapparate beeinflusst oder gar zum Einsturz gebracht. Spanische Forscher und Eroberer stießen ganze Imperien in den Abgrund. Deutsche Buchdrucker untergruben das päpstliche Religionsmonopol. Spione, Banker, Wissenschaftler oder gar Freimaurer forderten die politischen Machthaber heraus.
Das Internet sorgt für Beschleunigung
In seinem überaus spannenden Buch untersucht der Autor aber nicht nur historische, sondern auch aktuelle Beispiele für die Macht der Netzwerke, wie Facebook, Google oder den IS und Onlinekampagnen für Brexit oder Trump.
Im Vergleich zum Buchdruck verläuft die Revolution beim Internet schneller und bringt statt Gleichheit Ungleichheit hervor. Netzwerkbetreiber werden reich, Nutzer nicht. Fergusons Fazit ist ernüchternd: Das Internet und die sozialen Netzwerke bewirken nicht automatisch eine friedlich-freiheitliche Ära breit verteilten Wissens und Wohlstands. Hierarchisch organisierte Staaten und Institutionen können sich nach seiner Meinung nur dann dauerhaft halten, wenn sie es schaffen, sich mit den modernen Netzwerken zu arrangieren.
Über den Autor Niall Ferguson
Niall Ferguson, geboren 1964 in Glasgow, ist Professor für Neuere Geschichte an der Harvard University mit dem Schwerpunkt Finanz- und Wirtschaftsgeschichte sowie Senior Research Fellow der Oxford University. Er gilt als einer der profiliertesten Historiker der angelsächsischen Welt.
„Türme und Plätze“ als Buch oder Zusammenfassung
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