Seit einigen Jahren befindet sich Wissensarbeit im digitalen Wandel. Doch noch immer und trotz Corona-Krise ist New Work noch nicht in allen Unternehmen angekommen. Eine Studie zeigt mögliche Ursachen auf.
Die Digitalisierung der Unternehmen schreitet zügig voran und wurde durch die Corona-Pandemie noch einmal deutlich beschleunigt. Der Personaldienstleister Hays hat die Bedeutung des digitalen Wandels und die Aspekte von New Work für hochqualifizierte Fachkräfte in einer aktuellen Studie analysiert.
Bezogen auf Wissensarbeiter wurden dabei unter anderem die folgenden Fragen untersucht:
- Wie hat sich das Arbeitsumfeld der Wissensarbeiter in den letzten Jahren verändert?
- Wie wirken sich die Veränderungen auf Performance, Wohlbefinden, Motivation und Einstellung der Wissensarbeiter aus?
- Inwieweit wurden die mit der Digitalisierung und „New Work“ einhergehenden Versprechen eingelöst?
- Welche Erwartungen haben die Wissensarbeiter an die Gestaltung ihrer künftigen Tätigkeit?
Virtuelle Zusammenarbeit und flexible Arbeitsformen im Kommen
In den letzten drei Jahren hat demnach knapp ein Drittel der Unternehmen neue Technologien für die virtuelle Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter und für flexible Arbeitsformen implementiert. Für Wissensarbeiter hat sich damit der Arbeitsalltag auf diesen beiden Feldern spürbar verbessert.
Dennoch sind die befragten Wissensarbeiter in der Frage gespalten, ob sich Unternehmen nun in Richtung New-Work entwickeln: Dem Anteil positiv gestimmter Wissensarbeiter steht eine gleiche Anzahl gegenüber, die durch die Digitalisierung eher eine Tendenz zurück zu herkömmlichen Modellen konstatiert:
- 41 Prozent der angestellten Wissensarbeiter nehmen einen Ausbau der Eigenverantwortung wahr, während 30 Prozent eine Stärkung der Hierarchien feststellen.
- Eine Vertrauenskultur halten 38 Prozent für etabliert, dagegen sprechen 30 Prozent von perfektionierten Anreiz- und Kontrollsystemen.
- Und dass die Selbstorganisation ausgebaut wird, konstatieren 34 Prozent. Umgekehrt sehen jedoch 38 Prozent eine Entwicklung hin zu strafferen Prozessen, Regeln und Hingaben.
Veränderungen der Wissensarbeit
Die breite Mehrheit der Befragten (72 Prozent) glaubt nicht, dass die Digitalisierung ihre Wissensarbeit überflüssig macht. Gleichwohl halten es 53 Prozent für wahrscheinlich oder möglich, künftig in ihrer Wissensarbeit mit Maschinen und digitalen Lösungen zu interagieren. Für ihre Tätigkeit sei künftig ein breiteres Überblickswissen gefragt (61 Prozent). Dagegen gehen nur 34 Prozent der befragten Wissensarbeiter davon aus, dass durch die Digitalisierung der Grad ihrer Spezialisierung zunehme.
Unternehmen fokussieren vor allem auf Technik
Eine Ursache für dieses Bild lautet: Viele Unternehmen fokussieren sich beim digitalen Wandel vor allem auf Technik. So sagen 34 Prozent der Wissensarbeiter, ihr Arbeitsalltag habe sich durch neue Technologien stärk verändert.
Um die Digitalisierung kreativ zu gestalten müssten jedoch die weichen Themen (Führung und Kultur) müssen parallel mitentwickelt werden. Dies geschieht jedoch in weit geringerem Umfang. Hier sagen nur 16 bzw. 17 Prozent, auf diesen Feldern hätte es starke Veränderungen gegeben.
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