Unsicherheit ist die neue Normalität. Eine Mehrheit der Unternehmen richtet sich strategisch dahingehend aus. Eine Studie zeigt: In der Folge gewinnt ein offener Strategieansatz bei der Entwicklung von Unternehmensstrategien an Bedeutung.
Unsere Welt bleibt volatil, unsicher und komplex. Knappheit und Regularien verschärfen die Situation zusätzlich. VUCA lautet die entsprechende Bezeichnung für diesen Trend. Laut einer Studie von EY-Parthenon sind über 70 Prozent der befragten Unternehmen von den entsprechenden Risiken, also Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität, betroffen. Diejenigen Unternehmen, die im Vergleich mit ihrem jeweiligen Wettbewerbsumfeld Umsatz und Gewinn am stärksten steigern konnten nehmen diese Risiken sogar noch stärker wahr.
Strategie wird wichtiger
In einer von Unsicherheiten geprägten Geschäftswelt steigt die Bedeutung der Strategie eines Unternehmens. 70 bis 80 Prozent der befragten Top-Manager setzen sich intensiv mit den VUCA-Risiken auseinander, also mit Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. Für 57 Prozent der Befragten erschweren diese Risiken die langfristige Planung.
Anders als früher fördern daher viele Unternehmen heute eine so genannte offene Strategiearbeit, bei der Transparenz, Partizipation und der Einbezug von Mitarbeitern eine wesentliche Rolle spielen. Aber auch die Unterstützung durch Beratungsunternehmen ist eine zentrale Säule.
Offener Strategieansatz auf dem Vormarsch
Immer mehr Führungskräfte setzen auf die Einbindung von Mitarbeitern verschiedener Hierarchie-Stufen in den Strategieprozess. Bei einem solchen offenen Strategieansatz kommen Strategy Jams, Employee Listening-Programme oder Ideenwettbewerbe zum Einsatz.
Unternehmen, die diesen Ansatz bei der Entwicklung ihrer Strategien besonders häufig verfolgen, geben an, wirtschaftlich besser abzuschneiden als ihre Konkurrenten. Sie setzen bis zu 30 Prozent häufiger einen offenen Ansatz für Corporate-, Produkt-, Innovations- und Transaktionsstrategien ein.
Die am besten performenden Unternehmen folgen dabei einem organisierten, mehrstufigen Strategieprozess zur Einbindung relevanter Gruppen. Für 71 Prozent aller Studienteilnehmer ist der Dialog mit den Stakeholdern wichtig.
Viele Unternehmen nehmen externe Beratung in Anspruch
Insbesondere in unsicheren Zeiten, in denen externe Entwicklungen die Strategieentwicklung oft überholen, ist Geschwindigkeit entscheidend, um den Unternehmenserfolg zu gewährleisten. Aufgrund von Kapazitätsbeschränkungen kann externe Unterstützung sinnvoll sein.
Ganze 85 Prozent der erfolgreichsten Unternehmen sowie 55 Prozent aller anderen setzen externe Berater ein. Dies betrifft insbesondere strategische Analysen (60 Prozent) sowie die Unterstützung bei der Vorbereitung strategischer Entscheidungen (46 Prozent). Für mehr als die Hälfte (54 Prozent) ist die externe Perspektive das ausschlaggebende Kriterium.
Traditionelle Beraterkompetenzen ausschlaggebend
Traditionell sind für Unternehmen die fachlichen Kompetenzen externer Strategieberater von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören analytisches Know-how ebenso wie spezielles Fachwissen in einem bestimmten Bereich oder die Beherrschung des Projektmanagements.
Neben diesen Aspekten gewinnen sogenannte „weiche“ Faktoren zunehmend an Bedeutung. Der wichtigste Aspekt, mit 71 Prozent, ist der kontinuierliche Dialog zwischen Kunden und Beratern sowie die gemeinsame Lösungsentwicklung. Die Befragten legen außerdem Wert auf ein tiefes Kundenverständnis (66 Prozent), Empathie und die Fähigkeit, auf andere zuzugehen (66 Prozent), sowie außergewöhnlichen Pragmatismus und Kollaborationsfähigkeiten (51 Prozent).
Gleichzeitig bleiben bewährte Faktoren für Unternehmen von Bedeutung, wie die Entwicklung konkreter Konzepte für die praktische Umsetzung (63 Prozent der Nennungen) und die anschließende tatsächliche Realisierung (45 Prozent), die als besonders wichtig erachtet werden. Diese Faktoren entsprechen der Anforderung, Projektergebnisse innerhalb eines vereinbarten Zeitrahmens zu liefern und die gesetzten strategischen Ziele (je 39 Prozent) zu erreichen.
Berater mit Nachholbedarf
Die Vorstellung, dass Strategieberater ausschließlich auf Management- und Chefetagenebene agieren, ist nicht mehr zeitgemäß. Es komme darauf an, den Dialog mit allen relevanten Beteiligten zu führen – offen, transparent und ergebnisorientiert. Hier, so zeigt die Studie, haben die externen Experten noch Nachholbedarf.
Vor allem im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der Belegschaft scheint in der Praxis noch Optimierungspotenzial zu bestehen. Laut Studie sind gerade mal zwei Drittel der Unternehmensrepräsentanten mit den bisherigen Leistungen der Beraterinnen in puncto Kollaborationsfähigkeit zufrieden.
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