Open Banking steht seit einiger Zeit im Mittelpunkt von zahlreichen Diskussionen über die Zukunft der Finanzbranche. Beinahe täglich entwickeln sich die Möglichkeiten weiter, getrieben von Technologieunternehmen, aber auch von Banken selbst.
Open Banking ist en vogue. Andere Begriffe dafür sind Plattform Banking, API Banking, Banking-as-a-Service oder auch Banking Ökosystem. Dahinter stehen neue Geschäftsmodelle für Banken und Sparkassen, denen der Gedanke zugrunde liegt, dass diese nicht mehr die gesamte Breite der Wertschöpfungskette abbilden sollten, sondern sich statt dessen einer Vielzahl von Produktlieferanten und Partner bedienen sollten. Im Zuge der Digitalisierung werden diese über – mehr oder weniger – offene Schnittstellen mit den Systemen und Kunden eines Finanzinstituts vernetzt.
Überall ist zu hören, das Modell biete Banken hohe Ertrags- und Wachstumschancen. Kunden, so viele Analysen, würden diesen Schritt begrüßen, würden sich damit doch Wettbewerb, Transparenz und Auswahl erhöhen. Banken müssten sich zwischen alternativen Geschäftsmodellen entscheiden. Sie könnten
- Relationship-Manager der Kundenbeziehung,
- Produktlieferant,
- Plattformbetreiber oder
- Technologie-Provider werden.
Natürlich könnten Sie auch weiterhin die gesamte Wertschöpfungskette abbilden, das wäre dann aber nur noch für wenige Institute zukunftsfähig.
Die Diskussion über Open Banking wird international
Kaum zu glauben, aber diese Diskussion über Open Banking wird auf anderen Kontinenten vor allem als europäische Innovation im Zuge von PSD2 wahrgenommen. Nun aber verbreitet sie sich international ähnlich rasant.
Open Banking wird zum globalen Phänomen
Die Verschiebung in Richtung Open Banking nimmt an Geschwindigkeit zu. Finanzinstitute weltweit sollten die darin liegenden Chancen erkennen und die Entwicklung nicht als eine weitere Bedrohung, Unannehmlichkeit oder Compliance-Herausforderung sehen.
Mehr dazu hier: Open Banking Goes Global
Erfahrungen mit Open Banking in UK
Großbritannien ist nach Ansicht vieler Experten beim Thema Open Banking sehr weit entwickelt. Theoretisch hätten bereits 90 Prozent der Bevölkerung Zugang zu offenen Bankdienstleistungen.
Mehr dazu hier: Learning from the UK open banking experience
Technologie-Anbieter positionieren sich als Open Banking Partner
IBM möchte die Open-Banking-Ära nutzen und eine Plattform auf den Weg bringen, die die Lücke zwischen Altsystemen und der API-Zukunft schließt. Sie soll Banken dabei helfen, neue regulatorische Anforderungen wie PSD2 zu erfüllen.
Mehr dazu hier: IBM introduces Open Banking platform
Bankennetzwerk setzt auf Standard-APIs
Das Banking Industry Architecture Network e.V. (BIAN), dem zahlreiche internationale Banken und Partnerunternehmen angehören, hat eine digitale Bibliothek mit mehr als 65 Standard-APIs veröffentlicht.
Diese sollen die Komplexität beim Aufbau und der Bereitstellung von Open-Banking-Funktionen für Banken reduzieren und klare Leitlinien für die Implementierung innovativer, intuitiver digitaler Services sowohl für das Back-End- als auch für Kundenfunktionen bieten.
Mehr dazu hier: Bian unveils free API market for banks
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Wie Banken sich im Chatbot-Hype zurecht finden können
Chatbots, virtuelle Assistenten, Conversational Banking; selbst die Namen sind verwirrend. Aber diese text- und sprachgesteuerten Softwareoptionen bieten ein sehr reales Versprechen, das Kundenerlebnis zu verbessern. Beispiele zeigen jedoch, dass schneller Erfolg rar ist. Es hilft, zwischen Mythen und Realitäten zu trennen und nach begehbaren Wegen zu suchen, diesen wichtigen Retail-Banking-Kanal zu implementieren.
Mehr dazu hier: How Bankers Can Slice Through Chatbot Hype And Get it Right
Fünf Tipps zur App-Vermarktung
Früher ging man mit einer Idee zu einem App-Entwickler, der sie programmierte, stellte die fertige App in den App Store und gut war‘s. Heute ist nicht die einmalige App-Entwicklung gefragt, sondern deren Nutzung in einem längerfristigen Lebenszyklus.
Mehr dazu hier: Top 5 App Marketing Tips
Mobile Zukunft ohne Passwörter
Ein reibungsloser und uneingeschränkter digitaler Zugang zu Finanzdienstleistungen wird im Zuge der Digitalisierung immer wichtiger.
Dabei gibt es zwei konkurrierende Überlegungen: Die Benutzerfreundlichkeit und die Sicherheit. Nirgends ist dieser Konflikt ausgeprägter als im Finanzsektor. Das Smartphone könnte sich hier als Schlüssel zur Lösung erweisen.
Mehr dazu hier: Why Mobile-Based Password-Free Authentication is the Future for Finance
Ist eine bargeldlose Gesellschaft problematisch?
Hierzulande ist die Bundesbank ja ein energischer Verfechter von Bargeld. Die kanadische Nationalbank hat die Frage untersucht, welche systemimmanenten Risiken mit einer bargeldlosen Gesellschaft verbunden sein könnten. So seien Optionen wie digitale Zentralbankwährungen erforderlich, um Probleme mit der Betriebssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu lösen.
Mehr dazu hier: Bank of Canada asks: Is a cashless society problematic?