Open Finance ist nicht nur ein aktueller Trend im Finanzmarkt sondern auch ein zentrales Ziel der Europäischen Kommission. Über die aktuellen Entwicklungen und Zukunftsperspektiven habe ich mich mit Matt Colebourne, CEO der Qwist Group, unterhalten.
Open Finance erweitert den Ansatz des Trends zu Open Banking, das den Zugang zu Kunden- und Produktdaten über Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht. Es geht über den reinen Zahlungsverkehr hinaus und umfasst den Austausch von Daten aus der Finanzbranche, wie Depot- und Versicherungsdaten. Dies geschieht über technische Zugangsschnittstellen.
Open Finance ist erklärtes Ziel der EU Kommission, die damit datengestützte Innovationen und mehr Wettbewerb im Finanzsektor ermöglichen will. Damit soll auch der Weg zu einem datengetriebenen Finanzwesen geebnet werden. Als wichtiger Bestandteil der übergeordneten Datenstrategie der Europäischen Union zielt Open Finance darauf ab, einen gemeinsamen europäischen Finanzdatenraum zu schaffen. Dies soll die Integration des europäischen Kapitalmarkts unterstützen, Investitionen in nachhaltige Aktivitäten lenken sowie Innovationen und Effizienzgewinne für Verbraucher, Unternehmen und Behörden ermöglichen.
Fragen an Matt Colebourne, Qwist Group
Über die aktuellen Entwicklungen und Zukunftsperspektiven rund um Open Finance habe ich mich mit Matt Colebourne unterhalten. Er ist CEO der Qwist Group, die mehrheitlich im Besitz von Finch Capital, Europas führendem Wachstumsinvestor, ist. Sein Verantwortungsbereich liegt darin, Open-Banking-Technologie in eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen umzuwandeln, die sowohl Kunden als auch Endverbrauchern zugutekommen.
Davor entwickelte er mehrere Unternehmen zu Wachstum und Expansion, was zu sechs erfolgreichen Unternehmensverkäufen führte. Zuletzt steuerte er die Neuausrichtung und den Verkauf von Searchmetrics an Conductor, wodurch das weltweit führende Unternehmen für Enterprise-SEO-Technologie entstand.
Open Finance bietet eine völlig neue Ebene der Nutzererfahrung
Der Bank Blog: Was verstehen Sie unter Open Finance und wie grenzen Sie es von Open Banking ab?
Matt Colebourne: Um eine Analogie zu verwenden: Open Banking ist wie das Web 1.0 und Open Finance wird wie das aktuelle Internet sein: Eine völlig neue Ebene der Nutzererfahrung, bei der der Endnutzer schnell, einfach und effizient mit Einzelhändlern, Banken, Behörden, Beratern und allen möglichen anderen Geschäftsbereichen interagieren kann.
Die Einführung der PSD2-Verordnung durch die Europäische Kommission im Jahr 2018 war die eigentliche Initialzündung, denn sie verpflichtet die Anbieter von Girokonten, ihren Kunden einen direkten Zugang zu ermöglichen. Das ermöglicht schon heute viele potenzielle Anwendungen, ist aber nur eine Teillösung: Die finanzielle Situation einer Person umfasst nicht nur ihre Girokonten, sondern auch ihre Investitionen, Ersparnisse, Darlehen, Kreditvereinbarungen, Renten und vieles mehr. Sobald all diese Informationen verfügbar sind, hat der Endnutzer einen ganzheitlichen Überblick über seine finanzielle Lage und kann sie zu seinem Vorteil nutzen. Für Unternehmen eröffnen sich dadurch enorme Möglichkeiten zur Risikominderung, indem sie zum Beispiel nicht nur eine Person identifizieren, sondern auch ihre finanzielle Situation verstehen können.
Der Bank Blog: Open Finance gilt allgemein als Wachstumsmarkt. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation?
Matt Colebourne: Fragt man Analysten, bestätigen sie uns, dass diese Einschätzung zutreffend ist, und es deckt sich auch mit unserer Erfahrung bei der Qwist Group. Ich glaube jedoch, dass man nicht ganz die richtige Kategorie trifft, wenn man von Open Finance als Markt spricht. Open Finance ist ein technologischer Rahmen, ähnlich wie das Internet, der es ermöglicht, eine breite Palette von Anwendungen und Dienstleistungen bereitzustellen. Wir sprechen nicht mehr vom Internet als einem „Wachstumsmarkt“, da sich die Märkte inzwischen im Internet befinden: Bankwesen, Reisen, elektronischer Handel, soziale Netzwerke usw. Die wichtigste Kennzahl für das Wachstum ist daher die Abdeckung: Wie viele Nutzer in Europa können auf ihre Finanzdaten zugreifen und wie vollständig ist der Überblick über ihre gesamte finanzielle Situation.
Produkt und Kundennutzen müssen übereinstimmen
Der Bank Blog: Was sind die zentralen Erfolgsfaktoren und Wettbewerbsvorteile für Akteure im Bereich Open Finance?
Matt Colebourne: Die Erfolgsfaktoren sind die Übereinstimmung von Produkt und Markt, die Leistung (Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Vollständigkeit) und der Nutzen für die Kunden. Die Wettbewerbsvorteile sind vielfältig und variieren je nach Produkt; für uns als DACH/IBERIA-Spezialist ist unsere Fähigkeit, Finanzrohdaten in aussagekräftige Informationen zu kategorisieren, marktführend – aber das gilt nur für Unternehmen, die die finanzielle Situation ihrer Kunden wirklich im Detail verstehen und Risiken und Chancen erkennen müssen.
Für unsere Kunden aus dem Bankensektor, die uns für ihre PSDx-konformen APIs einsetzen, sind die Erfolgsfaktoren andere: einfache Implementierung, Sicherheit (ein echtes Anliegen, da es heute mehrere Zugangspunkte zu einer Bank gibt), die Fähigkeit, mit den sich entwickelnden Standards Schritt zu halten, Zuverlässigkeit und Wissen.
Der Markt wird also sehr viel breiter werden und eine Vielzahl von Anbietern umfassen, die eine Reihe von Dienstleistungen anbieten. Keiner wird in der Lage sein, alles anzubieten, also wird ein Schlüsselaspekt die Fähigkeit sein, zusammenzuarbeiten und Partnerschaften einzugehen, um großartige Lösungen anzubieten.
Durch die Integration von Innovationen von Drittanbietern schafft Open Finance die Basis, um schnell auf neue Technologien und Markttrends zu reagieren: Was in hoher Qualität vom Drittanbieter kommt, muss nicht selbst entwickelt werden.
Der Zugang zu mehr Kundendaten durch offene Schnittstellen eröffnet zudem neue Möglichkeiten für Analysen und Kategorisierungen, die letztlich personalisierte Angebote und datengetriebene Geschäftsmodelle ermöglichen. Wer die Finanzdaten seiner Kunden entsprechend nutzt, hat einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Das alles funktioniert natürlich nur, wenn Datenschutz und Cybersicherheit dafür sorgen, dass die Kunden Vertrauen in die neuen Produkte und Dienstleistungen haben. Wer diesen Punkt vernachlässigt, wird es schwer haben, sich im Wettbewerb zu behaupten.
Banken erhalten einen breiteren Marktzugang
Der Bank Blog: Was bedeutet dies für Banken? Wie sollten sie sich positionieren, um ein Stück vom Kuchen abzubekommen?
Matt Colebourne: Das ist wahrscheinlich die schwierigste Frage. Wenn ich ehrlich bin, würde ich sagen, dass sich die Banken bisher gegenüber Open Finance eher zurückhaltend verhalten haben. Aus ihrer Sicht ist das auch verständlich, denn die meisten behaupten, dass sie mit der Führung von Girokonten kein Geld verdienen. Der Wert eines solchen Kontos liegt darin, einen Kundenstamm aufzubauen, dem dann andere, gewinnbringende Produkte und Dienstleistungen angeboten werden können.
Ein Faktor, der die Einführung von Open Finance verlangsamt, ist meiner Meinung nach die Sorge der Banken, dass „ihre“ Daten von anderen genutzt werden könnten, um „ihren“ Kunden Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, die die Bank gerne selbst anbieten würde.
Doch die Möglichkeiten sind jetzt riesig. Zwar müssen Banken die Daten jetzt mit anderen „teilen“, da die EU klargestellt hat, dass der Kunde Eigentümer seiner eigenen Finanzdaten ist und diese nach Belieben weitergeben kann, doch das bedeutet auch, dass die Banken einen viel breiteren Marktzugang haben. Sie können jetzt zum Beispiel Kredite an der Verkaufsstelle anbieten und den Prozess so einfach gestalten wie neuere BNPL-Kreditgeber wie Klarna. Sie können ihren bestehenden und potenziellen Kunden viel ausgefeiltere und maßgeschneidertere Optionen anbieten, weil sie deren Bedürfnisse wirklich verstehen können.
Die Transformation zu datengetriebenen Geschäftsmodellen bietet große Chancen
Der Bank Blog: Im Zusammenhang mit Open Finance geht es ja auch um eine Transformation zu datengetriebenen Geschäftsmodellen. Wie könnten diese in der Finanzbranche konkret aussehen?
Matt Colebourne: Die Beantwortung dieser Frage könnte einen ganzen Aufsatz erfordern, denn hier liegen wahrscheinlich die größten Chancen.
Derzeit stehen in vielen Fällen nur wenige Finanzdaten über einzelne Kunden zur Verfügung, weshalb viele Risikomodelle auf großen Kohorten beruhen. Denken Sie einmal darüber nach, wie einfach die derzeitigen Risikobewertungsmechanismen wirklich sind; eine Handvoll Transaktionen (Hypothekenzahlungen, Zahlungsausfälle usw.) werden zur Ermittlung der Bewertung herangezogen, und sie sind größtenteils retrospektiv und in fast allen Fällen eher auf große Kohorten als auf den Einzelnen zugeschnitten. Deshalb kommt es zu merkwürdigen Situationen, in denen solventen Personen ein Kredit verweigert wird, weil der Vormieter ihres Hauses Probleme hatte oder das Wohngebiet insgesamt ein schlechtes Rating aufweist.
Wenn wir also über eine Daten-Ökonomie nachdenken, in der man bis zu zwei Jahre lang detaillierte Finanzinformationen über einen potenziellen Kreditnehmer erhalten kann und überdies auch noch weiß, wofür das Geld ausgegeben werden soll, dann kann man eine viel genauere Risikobewertung vornehmen und, so hoffe ich, den richtigen Zinssatz für diese einzigartige Situation berechnen.
Und natürlich darf das Thema KI nicht fehlen. KI braucht Daten, große Mengen davon, und Finanzdaten, richtig kategorisiert, sind eine Goldmine, die nur darauf wartet, genutzt zu werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir z. B. vorhersagen könnten, dass jemand mit seinen Glücksspiel-, Einkaufs- oder Reisekäufen in Schwierigkeiten geraten wird, lange bevor er dies tatsächlich tut.
Digitale KI-Assistenten könnten so entwickelt werden, dass sie bei der Entscheidungsfindung sofort Ratschläge erteilen und Risiken und Chancen fast augenblicklich erkennen.
Schließlich könnte der Finanzsektor auch von völlig neuen, innovativen Zahlungslösungen profitieren: Open Finance ermöglicht die Integration verschiedener Datenquellen in Zahlungsprozesse, z. B. Kontoinformationen, Bonitäts- oder Identitätsdaten.
Neue Regulierungen unterstützen Open Finance
Der Bank Blog: Open Finance ist ja Teil der EU-Agenda. Welche Rolle werden neue Regulierungen wie PSD3, FIDA und PSR dabei spielen?
Matt Colebourne: Insgesamt werden sie ein stabileres Umfeld für Open Finance schaffen. Gesunde Märkte brauchen klare Vorschriften, die die Grenzen klar abstecken und so Innovation, Investitionen und Entwicklung ermöglichen. Sie sind jedoch alle recht unterschiedlich, also gehen wir sie kurz durch.
Die PSD3 wird den bestehenden Rechtsrahmen für Open Banking weiter modernisieren und erweitern. Schlüsselelemente sind die Förderung des Wettbewerbs im Zahlungsverkehr und innovativer Zahlungsmethoden. Ein weiterer sehr zentraler Aspekt ist die Stärkung des Verbraucherschutzes.
Die FIDA-Verordnung (Financial Data Access) ist der Schlüssel zur Umsetzung des Open Finance in der EU. Sie verpflichtet Finanzinstitute, Kundendaten mit Drittanbietern (auf Wunsch des Kunden) auszutauschen und definiert dafür technische Standards und Governance-Regeln. FIDA erweitert den Datenaustausch über Kontodaten hinaus auf Kredite, Anlagen, Versicherungen usw. und ist somit der zentrale Baustein für Open Finance.
Die Payment Services Regulation (PSR) schließlich wird zusammen mit PSD3 verabschiedet und regelt technische Aspekte wie Authentifizierung, Schnittstellen und Sicherheitsstandards für Zahlungsdienste.
Banken brauchen eine moderne API-Plattform
Der Bank Blog: Was sollten die Banken tun, um sich auf die neuen Vorschriften einzustellen?
Matt Colebourne: Sie annehmen. Es ist klar, dass ich das sage, aber tatsächlich müssen sich Banken eine moderne API-Plattform zulegen, wenn sie nicht schon eine haben, die all diese Standards erfüllt und ermöglicht. Es macht für eine Bank wirklich keinen Sinn, Zeit, Mühe und Geld in den Aufbau einer maßgeschneiderten Lösung zu investieren, wenn sie bei uns und natürlich auch bei anderen Anbietern ausgefeilte Produkte von der Stange kaufen kann, die überdies weniger kosten und mit der Weiterentwicklung der Standards jederzeit Schritt halten.
Banken müssen auch über das Risiko in einer Welt mit mehreren Zugangspunkten nachdenken. Wenn ein Bankkunde seine Daten jetzt über das Internet, die App einer Bank oder eines Drittanbieters, sein Phone Wallet usw. abrufen kann, sind die Sicherheitsanforderungen ganz anders. Wir haben gerade eine Echtzeit-API-Sicherheitskomponente auf den Markt gebracht, um diesem speziellen Bedarf gerecht zu werden, aber auch, weil sie jetzt zur Pflicht wird. PSD3 und PSR schreiben strengere Sicherheitsanforderungen vor, wie z. B. starke Kundenauthentifizierung, Transaktionsüberwachung und Haftung im Falle von Betrug.
Das Marktpotenzial von Open Finance ist riesig
Der Bank Blog: Wie schätzen Sie das Marktpotenzial von Open Finance in den kommenden Jahren ein?
Matt Colebourne: Das Potenzial riesig ist, weil Open Finance – wie gesagt – nicht wirklich ein Markt ist, sondern ein Rahmen, der es mehreren Märkten ermöglicht, zu florieren.
Ein wichtiger Aspekt ist für mich die Durchsetzung. Während in Deutschland ein sehr hohes Maß an Datenverfügbarkeit besteht, ist dies nicht in ganz Europa oder gar weltweit der Fall. Ich weiß, dass ich Open Finance schon ein paar Mal mit dem Internet verglichen habe, aber ich werde es noch einmal tun; einer der Gründe, warum es so mächtig ist, ist, dass es ein globaler Standard ist und dass die Standardisierung viel größere Möglichkeiten schafft.
Wir müssen Open Finance zu einem globalen Standard machen, durch den wir dem Einzelnen einen viel leichteren Zugang zu den Finanzprodukten und -lösungen ermöglichen, die er braucht, zu denen er aber derzeit nicht ohne Weiteres Zugang hat.
Open Finance ermöglicht innovative, maßgeschneiderte Finanzprodukte
Der Bank Blog: Welche konkreten Produkte und Dienstleistungen erwarten Sie in dem Bereich in den kommenden Jahren?
Matt Colebourne: Durch die Analyse von Kundendaten wie Transaktionsverhalten, Präferenzen und Lebenssituation können maßgeschneiderte Finanzprodukte wie Kredite, Versicherungen und Anlageportfolios angeboten werden. Dadurch lassen sich Finanzdienstleistungen in hohem Maße personalisieren und ein besseres Kundenerlebnis erzielen. Die Verbraucher werden auch von neuen, intelligenten digitalen Assistenten profitieren, die sie bei ihren finanziellen Entscheidungen unterstützen.
Auch im Bereich der Zahlungslösungen wird es spannende Innovationen geben: Open Finance ermöglicht neue Zahlungsmethoden, wie A2A-Zahlungen (Konto-zu-Konto), tokenisierte Zahlungen oder In-Car-Zahlungen, die direkt ins Auto integriert werden. Banken können den Verbrauchern direkt am Verkaufsort „Buy-now-pay-later-Lösungen“ anbieten.
Darüber hinaus können Banken und Finanzdienstleister anonymisierte Datensätze über Transaktionen, Kundenverhalten usw. an Drittanbieter verkaufen und sich so neue Einnahmequellen erschließen. Durch die Öffnung ihrer APIs können die Banken auch Dienste von Fintechs, Neobanken und anderen innovativen Anbietern in ihre Plattformen integrieren und den Kunden ein umfassendes Ökosystem anbieten.
Open Finance ermöglicht ein neues FinTech-Ökosystem
Der Bank Blog: Wo werden wir in fünf Jahren bei Open Finance stehen?
Matt Colebourne: Hmm … lassen Sie mich meine Kristallkugel befragen! Im Ernst: Ich glaube, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren einen massiven Anstieg der auf Open Finance basierenden Lösungen und Dienstleistungen erleben werden. Wenn das passiert, dann ist die Prognose für die nächsten fünf Jahre sehr schwierig, denn es wird ein FinTech-Ökosystem entstehen, das eine ganze Reihe völlig neuer Dienstleistungen möglich machen wird, die von Unternehmern und Visionären teilweise erst noch entwickelt werden müssen.
Ich hoffe, dass die Regulierung und die Durchsetzung in den Hintergrund treten werden. Obwohl FIDA wichtig ist, gehe ich davon aus, dass die meisten Finanzinstitute die Vorteile erkennen und daher nicht darauf warten werden, dass FIDA verbindlich wird.
Ich gehe außerdem davon aus, dass die großen Zahlungsabwickler Akquisitionen tätigen und den Markt weiterentwickeln werden, da A2A für sie ein erhebliches Risiko darstellt; in einigen Fällen sind derzeit bis zu sieben Akteure an der Durchführung einer einzigen Zahlung beteiligt. Dies führt zu mehr Komplexität und Kosten, und ich erwarte eine Vereinfachung.
Ich gehe davon aus, dass die Innovation jetzt, da die grundlegenden Normen und Arbeiten im Bereich der Konnektivität ihren derzeitigen Stand erreicht haben, wesentlich schneller voranschreiten wird. Natürlich gibt es noch mehr zu tun, aber ich denke, man muss in Betracht ziehen, dass die Arbeit der letzten Jahre sehr grundlegend war. Wie bei Gebäuden dauert das Fundament lange und ist nicht so sichtbar; die Dinge, die auf diesem Fundament aufgebaut werden, können dann viel schneller geschehen.
Letztendlich erwarte ich, dass wir viele Überraschungen erleben werden; ich denke, dass diese Entwicklung viel größer sein wird, als irgendjemand im Moment vorhersagen kann, und um einiges vielfältiger, als wir es uns vorstellen können. Um abschließend meine Internet-Metapher ein letztes Mal zu bemühen, muss ich gestehen, dass ich nie vorausgesagt hätte, dass eine grundlegende Anwendung für mobile Apps etwas sein würde, das einen gehörten Song identifiziert (Shazam). Das wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich erwarte einige ähnlich unerwartete Finanzanwendungen und -dienste und freue mich darauf, zum Aufbau des Ökosystems beizutragen, das sie ermöglichen wird.
Der Bank Blog: Vielen Dank für das Gespräch.