Open Insurance: Banken mischen mit

Bancassurance als Trendthema in der Finanzbranche

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Ähnlich wie Banken erweitern Versicherer ihr digitales Ökosystem. Vor allem in einem Punkt bleiben Banken allerdings weiter vorne – und werden damit im Bereich Versicherungsdienstleistungen zunehmend interessanter. Das zeigen Ergebnisse einer neuen Studie.

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Damit Versicherer weltweit ihre Wertschöpfung durch Daten, Produkte und Dienstleistungen erhöhen können, bieten sich vor allem digitale Ökosysteme an – genauer gesagt: Open Insurance. Das Konzept steht im besagten Ökosystem für den Austausch und die Nutzung zunehmend wachsender Mengen an Versicherungsdaten, -produkten und -dienstleistungen und wird damit ein wesentlicher Baustein für Versicherer, um die Relevanz für ihre Kunden und gleichzeitig die Herstellung neuer Geschäftsmodelle sicherzustellen. Dabei ist Open Insurance zwar noch weit entfernt von dem Entwicklungsstandard des Open Banking – rückt aber nach.

Die Vorreiter im Bereich Open Insurance bieten mittlerweile sehenswerte Portfolios von Insurance-APIs an. Die Erkenntnisse einer neuen Benchmarkstudie von INNOPAY zeigen unter anderem, dass auch Banken in dem Bereich mitmischen und ausgereifte Developer Experience ihrer API-Portale anbieten.

Banken bei Open Insurance auf dem Vormarsch

Laut den Ergebnissen der Studie ist die ausgereifte Developer Experience der Banken keine Überraschung, sondern die Erweiterung der Banken-API-Portfolios um Versicherungsdienste nur ein logischer Schritt, um die Geschäftsmodelle im Hinblick auf Bancassurance (früher Allfinanz) auszubauen.

Die Studie zeigt eine kleine Gruppe von Banken, welche Versicherungsdienste über APIs anbieten. Das bildet die nächste Welle der Bancassurance – und auch gleichzeitig ein interessantes Ertragsmodell für Open Banking. Diese Banken können dank ihrer Erfahrungen in Bezug auf API-Dokumentation und Developer Experience mit einer soliden Basis punkten. So zeichnet sich z.B. Standard Chartered mit Features für die Community-Entwicklung ab, indem beispielweise regelmäßig News-Artikel veröffentlicht werden und Hackathons und ähnliche Events organisiert werden. Weiterhin zeigt sich OCBC als guter Allrounder in der ganzen Bandbreite der Entwicklererfahrung und Citi hebt sich im Bereich Benutzerfreundlichkeit für Entwickler ab, indem sie schnelles Onboarding und Handbücher für Handbücher für den Aufruf von APIs, Authentifizierung und die Sandbox-Umgebung möglich macht und zur Verfügung stellt.

Übersicht: Open Insurance Monitor 2020

Open Insurance Monitor – Devloper Portal Benchmark 2020.

 

Trotzdem bleibt der Umfang der versicherungsbezogenen Funktionalität bei diesen Banken noch begrenzt. Würden sie ihre API-Portfolios um bestimmte Dienste erweitern, würden diese zu Playern in der Kategorie „Masters in Openness“ werden.

Versicherer hinken bei API-Portalen hinterher

Die Studie zeigt, dass es einigen Vorreitern unter den Versicherern im Bereich Entwicklung der API-Portfolios noch an Fokus auf die Developer Experience mangelt. Hier stehen sie im Wettbewerb mit Banken, die aufgrund ihrer Investitionen in Open Banking, bereits eine ausgereiftere Developer Experience bieten können. Eine zusätzliche Erweiterung ihrer API-Portfolios um Versicherungsdienstleistungen würde ihre Position und Bancassurance-Modelle weiter stärken.

Viele Versicherer seien außerdem noch weit entfernt sind von einer vollständigen Öffnung ihrer versicherungsbezogenen Daten, Produkte und Dienstleistungen. Demnach sei es für Versicherer an der Zeit, über ihre Strategien zur Öffnung ihres Geschäfts nachzudenken, die notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln und digitale Ökosysteme zu schaffen. Gleichzeitig würden sich durch diese Dynamik auch vermehrt Chancen für Banken ergeben und ihre Bancassurance-Modelle und Themen wie Embedded Insurance vorantreiben.

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Über den Autor

Sophie Conrad

Sophie Conrad ist freie Mitarbeiterin des Bank Blogs. Als Studentin der Medienwissenschaft und Politik, Wirtschaft, Gesellschaft war sie bei dem Westdeutschen Rundfunk in Dortmund tätig und schreibt nun als freiberufliche Autorin, unter anderem für die Dortmunder und Castroper Ruhr Nachrichten.

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