Die Digitalisierung der Finanzbranche findet auf zahlreichen Ebenen statt und wird nicht nur von Banken sondern vor allem von BigTechs und FinTechs vorangetrieben. Es lohnt sich dabei, den Blick auf drei wichtige Trends zu werfen.
Im heutigen Rückblick auf spannende Beiträge aus der internationalen Finanzszene stehen drei Trends im Blickpunkt:
- Personalisierung von Bankdienstleistungen
- Aktuelle Entwicklungen im Bereich Payments sowie
- Ein Blick auf Amazon.
Personalisierung von Bankdienstleistungen
Die meisten Finanzinstitute erkennen die Notwendigkeit einer Personalisierung in einer Welt, die an Netflix gewöhnt ist. Eine echte 360-Grad-Ansicht der Kunden ist jedoch schwer zu erreichen. Deshalb verlassen sich Finanzvermarkter immer noch auf Personas. Der Marketingleiter einer mittelgroßen Community-Bank beschreibt ihre Reise zum Eins-zu-Eins-Marketing.
Mehr dazu hier: Lessons from the Long Road to Personalization in Banking
Die Finanzdienstleistungstechnologie hat einen langen Weg zurückgelegt, aber zu oft ist eine echte Personalisierung immer noch nicht Teil des Angebots. Dies ist ein großes Problem. Ein Überdenken der Datenschicht könnte ein Schlüssel zur Lösung sein.
Mehr dazu hier: The one big thing missing from modern digital banking
FinTechs und Banken erstellen heute neue Anwendungen oder modernisieren ihre bestehenden und müssen strenge Compliance-Ziele erfüllen. Gleichzeitig wollen sie Innovationen schneller und effizienter vorantreiben. Daten und deren Sicherheit spielen dabei eine wichtige Rolle.
Mehr dazu hier: Building modern applications – what to consider around data, value and security
Aktuelle Entwicklungen im Bereich Payments
Die meisten sind sich einig, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen nicht für alltägliche Transaktionen gedacht sind, aber was ist mit den digitalen Währungen der Zentralbanken? Sie könnten eine regulierte, benutzerfreundliche digitale Alternative zu traditionellen Währungen werden. Mehrere Länder stehen kurz vor der Einführung. Ein Überblick über das Geschehen und die möglichen Auswirkungen auf die Bankenbranche.
Mehr dazu hier: Will Cash Wither Once Central Banks Support Crytpocurrencies?
Branchenübergreifend treiben disruptive Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und Blockchain ein bargeldloses Zahlungs-Ökosystem voran, um schnellere und sicherere Finanztransaktionen anzubieten.
Mehr dazu hier: 2021 Predictions: Cashless Society, Autopay Systems Fueled by AI, and New Digital Banking Standards
Geschäftsmodelle, die es vor 25 Jahren noch nicht gab, sind heute die Norm und bieten Unternehmen und Verbrauchern nützliche, effiziente und flexible Produkte und Dienstleistungen. Dazu zählen auch digitale Marktplätze , die derzeit stark wachsen. Ihr Erfolg hängt von vielen Faktoren ab, aber einer ist absolut entscheidend: Zahlungen. Ohne geeignete Zahlungsprozesse werden aufstrebende Modelle scheitern.
Mehr dazu hier: Saying goodbye to antiquated payment infrastructures
Realtime-Payments sind ein globaler Trend. Die Federal Reserve hat den Startplan für ihr neues Echtzeit-Zahlungssystem FedNow um ein ganzes Jahr bis 2023 verkürzt.
Mehr dazu hier: Fed narows timeframe for launch of real-time payments platform
Ein Blick auf Amazon
Jeff Bezos will in die zweite Reihe zurücktreten. Das ändert aber nichts an der Doppelrolle von Amazon: Wettbewerber und Partner im Banking. Amazon wird weiterhin alle Möglichkeiten nutzen und ausbauen. Finanzinstitute können viel von dem innovativen BigTech lernen.
Mehr dazu hier: Bezos May Be Stepping Down, But Amazon Banking Ambitions Remain
Biometrie ermöglicht Komfort und Sicherheit für innovative und sichere Zahlungserlebnisse. Letztes Jahr kündigte Amazon die Einführung eines Game Changer für Zahlungen an. Amazon One, mit dem Käufer in Geschäften bezahlen können, indem sie ihre Handfläche über ein Scan-Gerät legen, wenn sie die Tür betreten oder auschecken. Das hat Auswirkungen auch auf Banken.
Mehr dazu hier: The Hand of Amazon: How the financial industry must keep up
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Zwei Analysen zu Gamestop
Chris Skinner sieht in der GameStop-Rallye den Beginn eines Wirtschaftspopulismus. Robinhood habe die Occupy-Wall-Street-Bewegung bewaffnet, das soziale Interesse geweckt und fast jeder hasse Wall Street und Robinhood. Es kämen politische, wirtschaftliche, soziale und technologische Faktoren zusammen. Deren Zusammenwirkung zu verstehen, sei wichtig, um die Zukunft von FinTech zu verstehen.
Mehr dazu hier: How Robinhood’s Game Stopped
Während die Welt vom kometenhaften Aufstieg von GameStop fasziniert war, der durch den Kampf zwischen Kleinanlegern und Wall-Street-Giganten verursacht wurde, sind die zugrunde liegenden Lehren möglicherweise tiefgreifender. In einer digitalen Welt können Chancen (und Störungen) unmittelbar eintreten und von außerhalb des normalen Ökosystems kommen. Die Bankenbranche sollte sich darauf vorbereiten.
Mehr dazu hier: What GameStop Can Teach Banking About Digital Disruption
Warum Partnerschaften mit FinTechs schwierig sind
Viele Institute sind Partnerschaften mit FinTechs eingegangen. Der wirtschaftliche Erfolg scheint jedoch bisher bescheiden. Oft konzentrieren sich diese Allianzen nicht auf Möglichkeiten zur Ertragssteigerung. Inzwischen locken neue Möglichkeiten mit Google und Amazon.
Mehr dazu hier: Why Bank + Fintech Partnerships Are Going Nowhere
Wealth Management im Wandel
Wealth Management und Private Banking befinden sich aufgrund des demografischen Wandels, des Zustroms potenzieller Investoren der neuen Generation, globaler Übergangsszenarien und vor allem der rapide fortschreitenden Digitalisierung inmitten eines fundamentalen Wandels.
Mehr dazu hier: Digitalization: The Future of Wealth Management
Embedded Finance auf dem Vormarsch
Fünf Faktoren könnten dafür sorgen, dass Embedded Finance im Jahr 2021 die Zukunft der Finanzdienstleistungen prägt und die Art und Weise verändert, wie Einzelpersonen und Unternehmen darauf zugreifen.
Mehr dazu hier: Five Reasons why 2021 is the Year of Embedded Finance
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Ant Group wird zur Finanzholding
Die Ant Group hat mit den chinesischen Aufsichtsbehörden einen Umstrukturierungsplan vereinbart, der den FinTech-Riesen in eine Finanzholding verwandeln soll, deren Kapitalanforderungen denen für Banken ähneln und die der chinesischen Finanzaufsicht unterstellt ist.
Mehr dazu hier: Ant Group to become financial holding company under deal with Chinese regulators
Europäische Finanzinstitute bilden Cloud-Koalition
Eine Koalition europäischer Top-Finanzinstitute wurde gebildet, um gemeinsame Sicherheitsstandards und Best Practices für den Einsatz von Cloud-Technologie in der EU zu entwickeln. Mit dabei sind bisher Allied Irish Banks, BAWAG Group., Belfius Bank, Commerzbank, Deutsche Börse, EFG Bank, Erste Group Bank, Euroclear, ING, KBC Bank, Swedbank and UniCredit.
Mehr dazu hier: Top financial institutions form European Cloud User Coalition
Sparen mit Kryptowährungen
Die Krypto-Börse Gemini bietet die Eröffnung eines verzinslichen Kryptowährungskontos für Privatkunden. Sparer erhalten einen Zinsatz von 7,4 Prozent. Vor einem Monat wurde bereits ein Cashback-Programm für Kreditkarten verkündet, bei dem Nutzer 3 Prozent auf Ihre Ausgaben mit der Karte erhalten.
Mehr dazu hier: Crypto exchange Gemini furthers banking play with savings accounts
Einkaufen mit Kryptowährungen
Das US-amerikanische Unternehmen für digitale Währungen Uphold wird dank der Übernahme des Emittenten Optimus Cards UK europaweit kryptofähige Karten auf den Markt bringen.
Mehr dazu hier: Uphold to launch crypto card in Europe
Kryptoassets kaufen, traden und verwahren
Laut Alfred Kelly, CEO von Visa, bereitet das Kartensystem sein Zahlungsnetzwerk auf die Verwaltung aller Kryptowährungsbestände vor. Unter anderem arbeitet das Unternehmen mit First Boulevard, einer auf die Black Community ausgerichteten Neobank, zusammen, um den ersten Piloten seiner neuen Suite von Krypto-APIs zu entwickeln, mit denen Kunden digitale Assets kaufen, verwahren und handeln können.
Mehr dazu hier: Visa prepares for crypto future
Und hier: Visa partners neobank on crypto API pilot
Rabobank mit Angeboten gegen den Klimawandel
Die Rabobank hat eine Online-Plattform vorgestellt, die große Unternehmen, die ihre Emissionen ausgleichen möchten, mit Kleinbauern in Entwicklungsländern verbindet, die Kohlenstoff durch Agroforst binden.
Mehr dazu hier: Rabobank tackles CO2 challenge by connecting corporates and farmers
UBS setzt auf Multibanking für KMUs
Die schweizerische UBS führt eine Multibanking-Funktion ein, mit der KMU-Kunden in der Schweiz Zahlungen von ihren Konten bei anderen Anbietern innerhalb des E-Banking-Dienstes der Schweizer Großbank tätigen können. Durch das Pflanzen von Bäumen auf ihrem Land können Landwirte in Entwicklungsländern das gebundene CO2 großen Unternehmen anbieten, die ihre Emissionen ausgleichen möchten.
Mehr dazu hier: UBS introduces multibanking service for Swiss SMEs
Übernehmen statt besiegen
Die National Australia Bank wird 86 400 erwerben, eine von vielen neuen digitalen Banken, die sich bemüht haben, die Dominanz der Top-4-Banken Australiens zu brechen. Das FinTech hat hat mehr als 85.000 Kunden, Einlagen in Höhe von 375 Mio. USD, genehmigte Wohnhypotheken in Höhe von 270 Mio. USD und 2.500 akkreditierte Broker.
Mehr dazu hier: Another one bites the dust: NAB to acquire 86 400