Nachhaltigkeit ist für Banken nicht nur eine Frage der Ethik sondern wird mehr und mehr zu einer existenziellen Herausforderung. Mit ESG einher gehen neue Risiken. Eine Studie zeigt effektive Strategien zur Anpassung des Risikomanagements.
Themen aus den Bereichen „Environment, Social and Governance“ (ESG) sowie die damit einhergehenden Chancen und Risiken werden für Finanzinstitute immer wichtiger. Nachhaltig zu handeln, stellt für Banken nicht nur eine Frage der Ethik und des eigenen Handelns dar. Vielmehr handelt es sich um eine wirtschaftlich existenzielle Herausforderung, zu verstehen, wie sich diese Risiken auf das eigene Risikoprofil auswirken.
ESG-Risiken ins Risikomanagement integrieren
Banken sollten sich mit ESG-Risiken ganzheitlich auseinandersetzen und sie in ihr Rahmenwerk zum Risikomanagement integrieren. Auch wenn diese Risiken nicht als eigenständige Risikoart betrachtet werden, üben sie in unterschiedlichem Maß Einfluss auf alle finanziellen und nichtfinanziellen Risiken einer Bank aus. Deshalb sollten alle bestehenden Risikomanagement-Methoden und -Prozesse unter Berücksichtigung der komplexen Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen den Risikoarten angepasst werden.
Banken sollten sich mit ESG-Risiken ganzheitlich auseinandersetzen und sie entsprechend in ihr Rahmenwerk zum Risikomanagement integrieren. Hierzu gehört die Anpassung von Geschäfts- und Risikostrategien samt zugehöriger Risikoappetit-Vorgaben sowie eine transparente Zuordnung von Rollen und Verantwortlichkeiten über alle drei Verteidigungslinien hinweg.
Auch Aufsichtsbehörden, Ratingagenturen und andere Institutionen haben ihr Augenmerk auf das Thema ESG gerichtet. Dies bedingt einen Anstieg der Anforderungen im Allgemeinen und Offenlegungspflichten im Besonderen. Der stetige Strom neuer Regulierungen führt zu umfangreichen Complianceanforderungen bei Banken.
Einfluss auf finanzielle und nichtfinanzielle Risiken
Obgleich ESG-Risiken nicht als eigenständige Risikoart betrachtet werden, üben sie in unterschiedlichem Maße Einfluss auf alle finanziellen und nichtfinanziellen Risiken einer Bank aus. Somit müssen alle bestehenden Risikomanagement-Methoden und -Prozesse unter Berücksichtigung der komplexen Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen den Risikoarten angepasst werden. Dies schließt Risikobewertungsverfahren in Run-the-Bankund Change-the-Bank-Prozessen sowie Stresstesting-Verfahren ein.
Neben der Einbettung von ESG-Themen in das Risikomanagement-Rahmenwerk müssen diese auch in der Produktgestaltung, -bepreisung sowie in den Vertriebsprozessen berücksichtigt werden. Zudem ist die angemessene Berücksichtigung von ESG-Risiken in einer Vielzahl von Änderungsprozessen für eine nachhaltige Profitabilität wesentlich.
Ganzheitlicher Ansatz für ESG-Risiken
Ein White Paper von KPMG analysiert diese Themen. Es betrachtet ESG-Faktoren und Nachhaltigkeitsthemen im Bankensektor, zeigt Möglichkeiten der Einbettung dieser Aspekte in die Risikorahmenwerke entlang des Risikomanagement-Prozesses auf und stellt Parallelen zur COVID-19-Situation her, anhand derer aus der aktuellen Krise gelernt werden kann. Somit wird ein ganzheitlicher Ansatz für ESG-Risiken im Risikomanagement dargestellt.
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, Nachhaltigkeitsrisiken einerseits hinreichend granular zu betrachten, anderseits jedoch die Abhängigkeiten nicht aus dem Blick zu verlieren. Nachhaltigkeitsrisiken weisen komplexe Ursache-Wirkungs-Beziehungen auf: einerseits zwischen Kunden, Dienstleistern und der Bank, andererseits zwischen einzelnen Risikoarten der Finanzrisiken und nichtfinanziellen Risiken. Diese müssen transparent gemacht und angemessen im Risikomanagementprozess berücksichtigt werden.
Ein entscheidender Schritt bei der Messung und Bewertung von ESG-Risiken ist die Bewertung des aktuellen ESG-Engagements. Dies beinhaltet die Berücksichtigung von ESG-Risiken bei der Berechnung der Kapitaladäquanz sowie des regulatorischen und ökonomischen Kapitals.
Sieben Schritte zur Integration von ESG-Risiken
Im Whitepaper werden außerdem sieben Schritte zur Integration von ESG-Risiken in das Risikorahmenwerk vorgestellt:
- Analyse von Ländern(Branchen(Sektoren,
- Heatmap der betroffenen Portfolien
- Integration von ESG-Risiko-Scores,
- Integration qualitativer Informationen in das Risikoappetit-Statement,
- Strukturelle Integration in die Risikoquantifizierung und –simulation,
- Schrittweise Erweiterung der ESG-Abedeckung im Limitsystem sowie
- Schrittweise Erweiterung der ESG-Abedeckung in der Berichterstattung.
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