Die digitale Transformation durchläuft auch bei Banken und Sparkassen einen typischen Hype-Cycle: Erst wartet man ab, dann ist man euphorisch und am Ende ist man überrascht, dass es doch anders kommt, als erwartet.

Cartoon: Fünf Phasen der digitalen Transformation

Die fünf Phasen der digitalen Transformation.
© Tom Fishburne

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Noch vor wenigen Jahren wurden neue Technologien und FinTechs von einigen Bankvorständen als „nicht relevant“ abgetan. Inzwischen kenne ich keine Bank oder Sparkasse mehr, die nicht von sich behauptet, dass sie die Digitalisierung entschlossen angehe und in die eigene Strategie integriert habe. Damit einher gehen vielfach jedoch immer noch überzogene Erwartungen und Unsicherheiten, was konkret zu tun ist.

Einer Studie aus dem Jahr 2016 zur Digitalisierung der Finanzbranche zufolge, waren die deutschen Banken und Sparkassen grundsätzlich optimistisch in Bezug auf die Chancen der Digitalisierung. Erwartet wurden Ertragsteigerungen und Kostensenkungen. Was auch sonst, wenn man in ein neues Projekt investieren soll?

So richtig geklappt hat das wohl nicht, wenn man die Zahlen der Branche untersucht, wobei hierzu sicherlich noch viele andere Faktoren beigetragen haben.

In einer 2019 erschienenen Studie sagten 79 Prozent der Banken, sie hätten eine digitale Agenda, aber nur 33 Prozent, dass sie ihre Strategie auch mit konkreten Maßnahmen unterlegt hätten. Und auch in brandaktuellen Studien sprechen die Institute davon, dass die Digitalisierung und die Modernisierung der IT-Landschaften wichtige Investitionsschwerpunkte seien. Das alles scheint nicht daran geändert zu haben, dass die deutschen Banken im internationalen Vergleich beim digitalen Reifegrad hinterherhinken. Einigen Instituten scheint daher das Vertrauen in die eigenen Digitalisierungsfähigkeiten abhanden gekommen zu sein.

Chief Digital Officer als Transformator

Also braucht man jemand, der dieses Vertrauen wieder herstellt. Und wer könnte dafür geeigneter sein, als ein Chief Digital Officer? Damit beginnt ein neuer Hype: Kaum ein Institut – und sei es noch so klein – das keine entsprechende Stelle geschaffen hätte. Doch egal, ob die zuständige Person sich Chief Digital Officer, Chief Innovation Officer, Chief Technology Officer oder anders nennen darf und egal, ob die entsprechende Person im Vorstand oder auf Sachbearbeiterebene angesiedelt ist; einer alleine wird es nicht richten können.

Digitale Transformation erfordert mehr als nur digitale Technologien einzusetzen. Die Digitalisierungsstrategie muss Bestandteil der Geschäftsstrategie sein und nicht umgekehrt. Zudem ist sie kein Projekt mit einem klar definierten Ende sondern ein nicht-umkehrbarer Prozess, der von permanenter Veränderung begleitet wird.