Der Konjunkturindikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung zeigt, dass sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland im September wieder deutlich verbessert haben.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
ZEW-Konjunkturerwartungen hellen sich deutlich auf
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im September nach einem Rückgang im Vormonat wieder deutlich verbessert. Der Konjunkturindikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg um 7,0 Punkte auf 17,0 Zähler, wie das ZEW heute in Mannheim mitteilte. Damit wurde der Rückgang im Vormonat fast wettgemacht. Bankvolkswirte hatten im Mittel einen Zuwachs auf lediglich 12,0 Punkte erwartet. Die Bewertung der aktuellen Lage fiel etwas besser aus als im August. Der entsprechende Indikator stieg um 1,2 Punkte auf 87,9 Zähler. Die aktuelle Umfrage wurde vom 4. bis 18. September unter 203 Analysten und institutionellen Anlegern durchgeführt. ZEW-Präsident Achim Wambach führte die Verbesserung auf das robuste Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal, einen kräftigen Anstieg des Kreditgeschäfts der Banken und anziehende Investitionen von Staat und Unternehmen zurück. Von der Bundestagswahl scheine keine besondere Unsicherheit auszugehen. „Und auch die Sorge um das jüngste Erstarken des Euro tritt vorerst in den Hintergrund“, erläuterte Wambach. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone verbesserten sich ebenfalls. Der Erwartungsindikator legte um 2,4 Punkte auf 31,7 Punkte zu. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum fiel dagegen um 2,9 Punkte auf 35,5 Punkte.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Schweizer Aufsicht stoppt Kyptowährungs-Betrüger
Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat Betrügern, die über das Internet eine selbst erfundene Schein-Kryptowährung angeboten haben, das Handwerk gelegt. Wie die Behörde heute mitteilte, wurde die Gesellschaft geschlossen. Sie soll ohne Bankgenehmigung seit 2016 von einigen hundert Nutzern mindestens 4 Millionen Franken (3,5 Millionen Euro) entgegengenommen und damit gegen das Aufsichtsrecht verstoßen haben. Ob die Kunden ihr Geld zurückerhalten, ist noch offen.
Lautenschläger mahnt zur Eile bei Kapitalregeln
Die Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Sabine Lautenschläger, hat einen schnellen Abschluss der internationalen Kapitalregeln für Banken gefordert. Sie sei „in Sorge“, dass die Lehren aus der Finanzkrise allmählich in Vergessenheit gerieten, sagte Lautenschläger, die auch Vize-Vorsitzende der EZB-Bankenaufsicht ist, gestern in Basel. „Deshalb müssen wir das Regelwerk Basel III so schnell wie möglich vollenden.“
Insider: Noch keine Einigkeit bei EZB über Enddatum zu Anleihekäufe
Die Top-Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) sind Insidern zufolge uneins, ob sie im Oktober ein Enddatum für ihre Anleihekäufe nennen sollen. Im EZB-Rat prallten unterschiedliche Vorstellungen aufeinander, berichtete Reuters heute. Demnach streben einige Vertreter im EZB-Führungsgremium an, für das auf rund 2,3 Billionen Euro angelegte Programm ein verbindliches Abschlussdatum festzulegen. Andere dagegen wollten den Zeitpunkt der Beendigung offen lassen.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- EU-Kommission genehmigt RBS-Alternativplan zu Tochter-Verkauf.
- Hamburger Varengold Bank kooperiert mit britischem FinTech.
- Standard Chartered ernennt Manager für den Bereich Private Bank.
Was am Mittwoch wichtig wird
Am Mittwoch stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
- Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in Washington gibt nach zweitägigen Beratungen ihre Entscheidung zur künftigen Geldpolitik bekannt.
- In Frankfurt tagt der Rat der Europäischen Zentralbank (bis 21. September). Es werden keine geldpolitischen Beschlüsse erwartet.
- In Brüssel wird die EU-Kommission voraussichtlich ihre Richtlinie zur Neustrukturierung der europäischen Finanzaufsichtsbehörden (ESA) vorstellen.
- Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) legt ihren Zwischenbericht über die Wachstumsaussichten vor.