Spätestens seit ChatGPT und den damit verbundenen Sensationsmeldungen ist Künstliche Intelligenz in aller Munde und beschäftigt quer durch die Gesellschaft verschiedenste Bereiche – unter anderem auch die Chancen, die sich daraus für Kreditinstitute ergeben.
Doch welche Potentiale stecken für den Bankensektor hinter der Technologie? Und weshalb reichen Hype-Themen wie ChatGPT allein nicht aus, um KI-Projekte nachhaltig auf die Straße zu bringen? Potentiale, Berührungsängste und das Gefühl, beim wichtigen Zukunftsthema KI hinterherzulaufen, liegen im Bankensektor nahe beieinander.
Als Digitalisierungspartner der genossenschaftlichen FinanzGruppe beschäftigt Atruvia sich intensiv mit diesen Fragestellungen und unterstützt Banken bei der Entfaltung von Potentialen durch KI.
Potentiale von KI für Banken und Bankkunden
Während Künstliche Intelligenz an unterschiedlichen Stellen in der Bank Anknüpfungspunkte finden kann, fokussieren sich viele Use Cases auf die Funktionstypen der Vertriebs- und Produktionsbank im Drei-Banken-Modell, wobei auch die Steuerungsbank enorme Potentiale für eine effizientere und risiko-reduzierte Steuerung durch den Einsatz von KI erhält.
Nach einer von PwC durchgeführten Studie zu KI im Finanzsektor sehen die meisten Entscheider in Banken die größten Potentiale für KI in drei Themengebieten: Effizienzsteigerung & Kosteneinsparung, Personalisierung und bessere Kundenexperience und Sicherstellung rechtlich-regulatorischer Compliance.
Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung durch KI
Die Stellhebel im Bereich Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung sind allgegenwärtig: zahlreiche Prozesse im Bankgeschäft sind von unstrukturierten Daten geprägt, die eine Ende-zu-Ende-Digitalisierung von Prozessen erschweren.
Der Immobilienfinanzierungsprozess ist aktuell stark papierlastig, da zahlreiche Dokumente eingeliefert, gesichtet, überprüft und weiterverarbeitet werden müssen, um eine Kreditentscheidung fundiert und regulatorisch konform zu treffen. Dabei ist die Struktur der Dokumente stark heterogen: Während beispielsweise notwendige Gehaltsnachweise oder ein Energieausweis standardisiert sind, sind Dokumente wie ein Grundbuchauszug oder ein Immobilienexposee häufig deutlich schwieriger zu erfassen. Die manuelle Sichtung durch Bankmitarbeitende ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Künstliche Intelligenz kann die Time-To-Yes-Zeit bei Krediten nachhaltig senken: So werden aus unstrukturierten Dokumenten gezielt strukturierte Daten extrahiert und somit eine Teilautomatisierung des Prozesses ermöglicht. Das steigert die Effizienz enorm und reduziert langwierige, manuell eintönige Arbeit auf Seiten der Sachbearbeitenden, die sich mit ihrer Kompetenz gewinnbringender auf die Bewertung des Gesamtvorfalls konzentrieren können.
Aber nicht immer ist KI die richtige Antwort: Es bedarf einer sauberen Kosten-/Nutzen-Abwägung und eines strukturierten Vorgehens zur Priorisierung relevanter Use Cases im Gesamtkontext, um KI auch wirklich sinnvoll zu integrieren und auf die Straße zu bringen. Als Digitalisierungspartner der genossenschaftlichen Finanzgruppe unterstützt Atruvia die Banken bei der Selektion und Bewertung von Use Cases und ermöglicht durch die zentrale Bereitstellung von KI eine Effizienzsteigerung in den Prozessen der Banken.
Unterstützung der Kundenansprache durch KI
Die Anforderungen der Bankkundinnen und -kunden an reibungslose Echtzeit-Prozesse und Self-Service-Optionen steigen kontinuierlich. Auch hier kann KI unterstützen: Durch intelligente Chatbot-Lösungen im Kundenservice auf allen Kanälen, die einfache Servicefälle direkt im Chat bearbeiten und komplexere Fälle an menschliche Kolleginnen und Kollegen weiterleiten, wird der Kundenservice für die Kunden schneller und flexibler und gleichzeitig für die Banken effizienter. Neben der Entwicklung und Bereitstellung passgenauer Chatbots für die Banken unterstützt Atruvia auch die automatisierte Bearbeitung eingehender E-Mails und Postfach-Nachrichten durch KI-Modelle.
Banksteuerung und Künstliche Intelligenz
Neben großen Effizienz- und Kundenzufriedenheits-Potentialen beim KI-Einsatz profitieren auch Steuerungsbankthemen massiv von einem KI-Einsatz: Atruvia setzt KI an verschiedenen Stellen bei der Betrugserkennung ein und baut die Aktivitäten weiter aus, um die Banken sowie deren Kundinnen und Kunden vor immer neuen Betrugsmustern proaktiv zu schützen. Steuerungskennzahlen können durch KI ins Verhältnis gesetzt und potenzielle Handlungsfelder durch proaktive Warnungen zu Kennzahlen und Auffälligkeiten aufgezeigt werden.
Ganzheitliche Einordnung Künstlicher Intelligenz in Banken
Die Beispiele liefern Gründe genug, sich mit dem Thema künstliche Intelligenz im bankfachlichen Kontext zu beschäftigen. Bei all den Potentialen und auch wenn Entwicklungen wie ChatGPT einen massiven Effizienzhub suggerieren: KI ist am Ende harte Arbeit und birgt eine Vielzahl von Initialressourcen. Use Cases und Fragestellungen für den KI-Einsatz müssen klar definiert sein und mit dem gewählten Verfahren harmonieren sowie auf klar definierte Ziele einzahlen. Daten müssen in ausreichender Zahl verfügbar sein und die Einführung von KI darf nicht im Vakuum erfolgen.
Es gilt, alle Mitarbeiter sowie Kundinnen und Kunden in ihrer aktuellen Arbeits- und Lebenswirklichkeit abzuholen und in neue Arbeits- und Interaktionsweisen zu begleiten. Dabei sind Banken gut beraten, auf verlässliche Dienstleister zu setzen, die mit ihrer Erfahrung durch erfolgreiche KI-Projekte ganzheitlich bei der Bewertung und Umsetzung von Ideen unterstützen können und Hilfestellung dabei geben, KI an den übergreifenden Unternehmenszielen orientiert in der gesamten Organisation zu skalieren und voranzutreiben.
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