Ratenkredit trotz(t) Corona

Chancen und Herausforderungen im Ratenkreditgeschäft 2021

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Ungeachtet der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen, wird die Freude am Konsumieren langfristig nicht gebremst. Jeder dritte Verbraucherhaushalt in Deutschland setzt dabei auf Finanzierungen. 2021 bietet damit auch Perspektiven für das Ratenkreditgeschäft.

Das Jahr 2021 im Banking steht unter Corona-Vorbehalt

Auch im Jahr 2021 werden Banken und Sparkassen vom Corona-Virus „begleitet“ werden.

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Die Entwicklung des Marktes für Ratenkredite in Deutschland zeigt zu, dass dieses Feld des Retail Bankings ungeachtet eines leichten „Corona-Dämpfers“ sehr attraktiv bleibt. Gemäß den Zahlen des Bankenfachverbands, basierend auf der vierteljährlichen Kreditnehmerstatistik der Deutschen Bundesbank zum 31. Oktober 2020, schwächte sich das Wachstum des Ratenkreditmarkts im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland etwas ab. In Summe umfasst das Marktvolumen an Konsumentenkrediten im 3. Quartal 2020 178,3 Milliarden Euro (3. Quartal 2019: 175,8 Milliarden Euro).

Unbeeindruckt von Corona zahlen Deutschlands Verbraucher nach Erkenntnissen der Kreditauskunftei Schufa ihre Rechnungen und Kreditraten bisher weitgehend pünktlich. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 ist der Schufa zufolge keine Zunahme von Zahlungsproblemen erkennbar gewesen.

Anstieg der Insolvenzen im Jahr 2021

Dazu passt, dass sich dem Beratungsunternehmen zeb zufolge viele Regionalbanken – und damit insbesondere Genossenschaftsbanken – gegenüber der Corona-Krise bisher widerstandsfähig zeigen. Es bleibt allerdings der Wermutstropfen, dass gemäß einer Studie der Hochschule München nach dem Ende der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende Dezember 2020 und dem Auslaufen der Unterstützungsmaßnahmen mit einem starken Anstieg der Insolvenzen im Jahr 2021 zu rechnen ist. In der Konsequenz ist daher davon auszugehen, dass diese Entwicklung auch negative Auswirkungen auf die Liquidität der Verbraucherinnen und Verbraucher nach sich ziehen wird.

Corona verleiht Digitalisierung mehr Schub

Die Kontaktbeschränkungen und die damit verbundenen Schließungen in Gastronomie und Handel haben im Verlauf der letzten Monate auch der Digitalisierung in der Finanzbranche weiteren Schub gegeben. Da aufgrund der gebotenen Kontaktreduzierung persönliche Berührungspunkte mit Kunden rarer werden, gewinnen digital-persönliche und voll digitale Beratungs- und Verkaufsangebote zunehmend an Bedeutung.

Im Bereich der Konsumfinanzierung äußert sich diese Entwicklung insbesondere dadurch, dass immer mehr Kredite online abgeschlossen werden. Bereits jeder dritte Ratenkredit kommt übers Internet zustande. Mittlerweile wird jeder zehnte Online-Ratenkredit einer Bank nach Informationen des Bankenfachverbands per Smartphone bestellt. Viele dieser Entwicklungen lassen sich nicht mehr umkehren und werden daher auch langfristig bestehen bleiben. Corona verändert somit die Rahmenbedingungen in der Bankenbranche auch über das Jahr 2021 hinaus nachhaltig.

Zunehmender Wettbewerb um Konsumfinanzierungen

Im Markt für Konsumfinanzierung wird es zunehmend unübersichtlich. Es gilt daher, die Alleinstellungsmerkmale für sich herauszustellen. Es ist keine große Überraschung, dass sich in so einem attraktiven und stabilen Markt viele Player tummeln und um die Gunst der Kunden buhlen.

Neben den klassischen Banken entdecken immer mehr „Neo-Banken“ das Thema Konsumfinanzierung für sich. Auch ein großes Vergleichsportal ist seit Oktober 2020 mit seiner eigenen Bank gestartet. Darüber hinaus bauen die bekannten Tech-Riesen konsequent ihr Angebot im Bereich Finanzdienstleistungen aus. Die Big Techs prägen zunehmend die Kundenerwartungen an digitale Services von Banken.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Neben der Customer Experience gewinnt das Thema Nachhaltigkeit stetig an Bedeutung. Denn für eine wachsende Zahl an Kundinnen und Kunden ist die Frage, wie nachhaltig ein Produkt oder eine Dienstleistung ist, ausschlaggebend für die Wahl des Anbieters. Laut der Studienreihe Finanzmarkttrends „Nachhaltigkeit: Dos and Dont’s für Banken“ von „Heute und Morgen“ aus dem Jahr 2020 würden 38 Prozent der Deutschen zu einer nachhaltigen Bank wechseln, wenn die Kosten gleichblieben. Die Studie belegt zudem, dass unter 30-jährige Deutsche (also Teile der Generation Y sowie die Generation Z) ökonomische und ökologische Aspekte der Nachhaltigkeit bei Finanzinstituten stärker gewichten als die älteren Altersgruppen.

In diesem Zusammenhang werden auch Aspekte wie Transparenz, Vertrauen, Fairness und Sicherheit immer wichtiger. Wenn Anbieter diese Kriterien erfüllen, ermöglicht es ihnen, ihren Fokus von der Kreditgewährung bei einem konkreten Anlass, hin zur dauerhaften Begleitung beim persönlichen Liquiditätsmanagement zu verschieben. Dadurch gewinnen diese als kompetenter Lotse im Liquiditätsmanagement tägliche Relevanz für ihre Kundinnen und Kunden.

Weichen im Ratenkreditgeschäft stellen

Losgelöst von Kontaktbeschränkungen durch Corona werden digital-persönliche und voll digitale Lösungen auch in der Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Es gilt daher jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um auch im Jahr 2021 und darüber hinaus für Kunden durch smarte Services täglich relevant zu sein.


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Über den Autor

Frank Mühlbauer

Frank Mühlbauer ist Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG, verantwortlich für die Ressorts Finanzen und Controlling, Risikocontrolling, Organisation, Personal und Kommunikation, Recht und Unternehmensentwicklung sowie Compliance und die Interne Revision. Zuvor war der Diplom-Kaufmann u.a. Co-Vorstandsvorsitzender der DZ HYP AG und in leitenden Funktionen bei verschiedenen Volksbanken tätig.

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