Anzeige

12 Tipps für die erfolgreiche Kreditaufnahme

Sie wollen ein neues Auto, eine neue Küche, eine Immobilie oder etwas anderes kaufen und dafür einen Kredit aufnehmen? Dann sollten Sie die folgenden Tipps und Hinweise beachten, um erfolgreich einen günstigen Kredit zu erhalten.

Hilfreiche Tipps zur Kreditaufnahme

Die Aufnahme eines Kredites will sorgfältig überlegt sein
© Shutterstock

Der Abschluss eines Kredits oder Darlehens ist nichts, was man einfach so nebenbei tun sollte. Vielmehr ist es wichtig und sinnvoll, bei der Planung des Kredites und der Wahl des Finanzierungspartners sorgfältig vorzugehen.

12 Hinweise mit denen Sie Ihren Wunschkredit erhalten

Wenn Sie die folgenden zwölf Hinweise beachten und gründlich befolgen, haben Sie eine gute Chance, Ihren persönlichen Wunschkredit zu erhalten.


1. Prüfen Sie die Notwendigkeit

Sieben Millionen Deutsche haben 2014 einen Kredit aufgenommen. Die weitaus meisten Kredite (über 90 Prozent) wurden ordnungsgemäß zurückbezahlt. Trotzdem gab es alleine 2014 fast 115.000 Privatinsolvenzen in Deutschland.

Sie sollten in jedem Fall gründlich prüfen, ob Sie wirklich einen Kredit aufnehmen wollen oder ob nicht der Verzicht manchmal die bessere Wahl ist. So mag der Kredit für den Kauf eines neuen Autos, das Sie für den Weg zu Ihrer Arbeit benötigen, sinnvoll und richtig sein, statt der Finanzierung eines Urlaubs oder einer neuen Stereoanlage kann hingegen das vorherigen Ansparen durchaus der vernünftigere Weg zur Wunscherfüllung sein.

2. Prüfen Sie Ihre Voraussetzungen

Um einen Kredit bei einem seriösen Anbieter zu erhalten, müssen Sie

  • über einen Wohnsitz in Deutschland verfügen,
  • volljährig sein und
  • ein regelmäßiges Einkommen beziehen.

Daneben spielen Ihre Bonität und mögliche Sicherheiten eine wichtige Rolle bei der Kreditvergabe.

3. Berechnen Sie den genauen Finanzierungsbedarf

Prüfen Sie sorgfältig, wie teuer Ihr Vorhaben sein wird und welche vorhandenen Mittel (z.B. Ersparnisse) Sie dabei einsetzen können. Grundsätzlich gilt: Mehr ist hier weniger. Rechnen Sie Ihren Kreditbedarf nicht nach unten schön, sonst benötigen Sie am Ende eine teure Nachfinanzierung.

4. Verschaffen Sie sich einen ersten Marktüberblick

Informieren Sie sich, wie hoch die aktuellen marktüblichen Zinsen für Kredite sind. Dafür reicht eine kurze Online-Recherche in der Regel aus. Sie benötigen diese Information, um die nachfolgenden Punkte realistisch betrachten zu können. Dabei können auch Online-Vergleichsportale eine Hilfe sein.

5. Ermitteln Sie Ihre monatlich Belastungsfähigkeit

Kredite müssen zurückbezahlt werden, dass bedeutet, in Zukunft werden Zinsen und Tilgungen fällig. Prüfen Sie daher sorgfältig, wie hoch Ihr monatlich frei verfügbares Einkommen ist und welche Rate Sie sich tatsächlich leisten können. Dabei sollten Sie immer eine Sicherheitsreserve einplanen. Je nach familiärer Situation sollten Sie außerdem zwei bis vier Netto-Monatsgehälter als Liquiditätsreserve auf einem Tagesgeldkonto anlegen, auf die Sie jederzeit zugreifen können

Ist Ihr Einkommen Schwankungen unterworfen, achten Sie unbedingt darauf, dass die monatliche Rate nicht zu hoch ist.

6. Entscheiden Sie sich für eine angemessene Laufzeit

Kreditsumme, Monatsrate und Rückzahlungsdauer müssen zusammenpassen. Je höher die Laufzeit eines Kredits, desto geringer fallen zwar die monatlichen Ratenzahlung aus, aber desto mehr Zinsen fallen insgesamt an. Überlegen Sie also sorgfältig, bis wann Sie Ihren Kredit zurückzahlen möchten.

Generell gilt: Spätestens mit dem Eintritt in den Ruhestand sollte man keine Schulden mehr haben.

7. Sind Sondertilgungen möglich?

Sondertilgungen sind eine gute Möglichkeit, einen Kredit schneller zurückzuzahlen und damit schneller schuldenfrei zu sein. Zudem sparen Sie mit Sondertilgungen Zinsen.

Grundsätzlich sollte man jährlich mindestens fünf Prozent der Kredit- oder Darlehenssumme zusätzlich tilgen können.

8. Welche Zinsbindungsfrist ist die beste?

Die Zinsbindungsfrist ist die Zeit, in der der Zinssatz für einen Kredit konstant in der Höhe festgeschrieben wird. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen empfiehlt es sich, den Zinssatz möglichst lange festzuschreiben. Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase machen sehr lange Zinsbindungsfristen von 15 oder 20 Jahren durchaus Sinn.

Sollten die Zinsen nach zehn oder mehr Jahren niedriger liegen als heute, können Sie sogar ohne zusätzliche Kosten umschulden. Der Gesetzgeber hat nämlich festgelegt, dass Sie nach Ablauf von zehn Jahren aus einem Festzinskredit aussteigen können, ohne dass die Bank dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnen darf.

9. Wählen Sie die passende Kreditform

Hypothekendarlehen weisen vergleichsweise günstige Zinssätze auf, jedoch ist die Flexibilität bei der Rückzahlung eingeschränkt. Überdies fallen zusätzliche Kosten für die Eintragung von Grundschulden an.

Ratenkredite sind meist teurer, dafür ist jedoch keine Kreditsicherheit notwendig, und Sondertilgungen können entweder ohne Zusatzkosten oder zu geringen Gebühren geleistet werden.

In der Gesamtbetrachtung sind Ratenkredite oft günstiger, wenn die Finanzierungssumme unter 50.000 Euro liegt.

10. Prüfen Sie, ob Fördermittel verfügbar sind

Für die Finanzierung bestimmter Baumaßnahmen wie z.B. energetische Sanierungen oder den altersgerechten Umbau des eigenen Hauses gibt es zinsverbilligte Kredite von der KfW-Bankengruppe. Auch auf Ebene der Bundesländer gibt es solche Förderprogramme, z.B. für junge Familien mit einem bestimmten festgelegten Höchsteinkommen.

Prüfen Sie, ob Sie anspruchsberechtigt sind und bauen Sie solche Fördermittel wenn möglich in Ihre Finanzierung ein.

11. Machen Sie klare Vorgaben beim Einholen von Angeboten

Wenn Sie objektiv vergleichbare Angebote erhalten möchten, müssen Sie den möglichen Kreditgebern von vornherein klare Vorgaben machen. Ihre Anfragen sollten daher identische Daten in Bezug auf Eigenkapital, Kreditsumme, Tilgungshöhe, Zinsbindungsfrist und Sondertilgungsoptionen enthalten.

12. Vergleichen und abschließen

Prüfen Sie zunächst, ob die Angebote tatsächlich Ihren gemachten Vorgaben entsprechen. Dann vergleichen Sie den Effektivzins und entscheiden sich für die Bank, die Ihnen Ihren Wunschkredit am günstigsten anbieten kann.

Bei einer Anschlussfinanzierung kann es möglicherweise sinnvoll sein, bei der bisherigen Bank zu verlängern, um zusätzliche Gebühren für den Wechsel zu sparen. Sollte das Angebot Ihrer bisherigen Bank zu schlecht sein, verhandeln Sie in jedem Fall nochmal nach, bevor Sie sich für ein anderes Institut entscheiden.

Ihnen hat der Beitrag gefallen? Dann teilen Sie ihn gerne in Ihrem Netzwerk

Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

Anzeige

Kommentare sind geschlossen