Der Kauf einer Immobilie stellt für viele Menschen die größte Investition ihres Lebens dar. Nicht nur bei der Immobilienauswahl gibt es viel zu beachten. Auch bei der Finanzierung sind einige Aspekte zu berücksichtigen, damit es kein böses Erwachen gibt.
Je nach Umfang des Finanzierungsvorhabens sind Kreditlaufzeiten von bis zu 35 Jahren keine Seltenheit. Kommt es bei der Gestaltung des Baukredits zu Fehlern oder Versäumnissen, kann dies schnell teure Auswirkungen haben. Auch kann die Flexibilität von Kreditnehmern unnötig eingeschränkt werden. In diesem Ratgeber greifen wir einige Tipps zur Baufinanzierung von Ricardo Tunnissen auf und zeigen Fallstricke, die es zu vermeiden gilt.
Staatliche Fördermöglichkeiten nutzen
Bei der Gestaltung der Finanzierung sind Kreditnehmer nicht nur an die eigenen Kreditmittel ihrer Hausbank gebunden. Auch der Staat unterstützt Eigenheimbesitzer durch zahlreiche Förderprogramme. Hier finden Sie beispielhaft sechs Quellen für stattliche Fördermittel:
- KfW-Förderung
- Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
- Wohnriester
- Baukindergeld
- Wohnungsbauprämie
- Arbeitnehmersparzulage
Ob für Kreditnehmer eines dieser Fördermittel in Frage kommt, kann in einem persönlichen Beratungsgespräch mit einem Finanzierungsspezialisten geprüft werden. Auch kann die Rücksprache mit einem Steuerberater sinnvoll sein, da auch hier steuerliche Aspekte, wie eine nachgelagerte Besteuerung, relevant werden.
Spezielle Fördermöglichkeiten der Bundesländer, Städte und Regionen
Zusätzlich zu den genannten staatlichen Fördermitteln bieten auch die 16 Bundesländer, Städte und Regionen eigene Fördermöglichkeiten an. Gerade in ländlichen Gebieten nutzen viele Ortschaften finanzielle Anreize, um die Wohn- und Bevölkerungssituation zu steuern.
Ob solche regionalen Fördermöglichkeiten auch für Sie infrage kommen, kann im persönlichen Bankgespräch geklärt oder bei der zuständigen Gemeinde vor Ort in Erfahrung gebracht werden. Alternativ stehen auch in der Datenbank des Portals Pro Eigenheim entsprechende Informationen zur Verfügung.
Richtig auf den Banktermin vorbereiten
Des Weiteren können Interessenten bei der Vorbereitung auf ein Finanzierungsgespräch punkten und mit der richtigen Vorgehensweise einen durchaus erheblichen Einfluss auf die grundsätzliche Kreditentscheidung, sowie die Konditionsgestaltung der Banken nehmen.
Banken beziehen bei der Prüfung von Kreditanfragen zwei Faktoren der Kreditwürdigkeit ein:
- Die materielle Kreditwürdigkeit und
- Die ersönliche Kreditwürdigkeit.
Materielle Kreditwürdigkeit
Bei der materiellen Kreditwürdigkeit werden die wirtschaftlichen Rahmendaten eines Kreditnehmers geprüft. Der Fokus liegt hier auf den objektiven Zahlen, Daten und Fakten.
Persönliche Kreditwürdigkeit
Neben der materiellen Kreditwürdigkeit bewerten Banken auch die sogenannte persönliche Kreditwürdigkeit. Hierbei handelt es sich, im Kontrast zur faktenbasierten Bewertung der materiellen Kreditwürdigkeit, vielmehr um weiche, subjektive Gesichtspunkte.
Die Prüfung der persönlichen Kreditwürdigkeit wird i.d.R. über die folgenden Merkmale vollzogen:
- sprachliche Gewandtheit und Verhandlungsgeschick
- Zuverlässigkeit / Handschlagqualität / Termintreue
- Charakterbild
- Vertrauen durch berufliche und fachliche Qualifikation
- Vertrauen durch unternehmerische Fähigkeiten
- Persönliche Lebenssituation
Es sind eben diese Merkmale der persönlichen Kreditwürdigkeit, die von Kreditnehmern oft unterschätzt werden. Wenn Sie mit Ihrem persönlichen Auftreten überzeugen, sind Sie durchaus in der Lage, enge Finanzierungsvorhaben zu Ihren Gunsten zu entscheiden.