Nach dem die Europäische Zentralbank vor kurzem eine erste Zinssenkung beschlossen hat, könnte es wieder einfacher werden, eine Immobilie zu erwerben. Käufer sollten in jedem Fall vor einem Kauf fünf Dinge beachten.
Sie haben Ihr Traumhaus oder Ihre Traumwohnung gefunden und wollen so schnell wie möglich den Kauf unter Dach und Fach bringen? Immo Scout 24 hat kürzlich fünf Tipps veröffentlicht, die Käufer von Immobilien vor einem Kauf unbedingt beachten sollten:
- Passt die Immobilie langfristig zum eigenen Leben?
- Wie steht es um den Modernisierungs- oder Sanierungsbedarf?
- Finanzielle Flexibilität im Auge behalten.
- Immobilie fair bewerten lassen.
- Langfristig planen.
1. Passt die Immobilie langfristig zum eigenen Leben?
Nach langer Zeit des Suchens hat man endlich ein Objekt gefunden. Und jetzt, wo die Zinsen wieder fallen, sollte man zuschlagen.
Aber Achtung: Der Kauf einer Immobilie ist eine weitreichende und langfristige Entscheidung, die das Leben nachhaltig beeinflusst. Man sollte daher vor einem Kauf sehr sorgfältig überlegen, ob die Immobilie sowohl jetzt als auch in Zukunft zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Fragen, die man sich beantworten sollten sind etwa:
- Wie groß ist die Familie derzeit und wie könnte sie sich entwickeln?
- Sind Kinder geplant oder ziehen diese bald aus?
- Wie weit ist die Immobilie vom Arbeitsplatz, von der Schule oder der Kita entfernt?
- Wie flexibel wäre man, wenn man den Arbeitsplatz wechseln oder umziehen möchte oder muss?
2. Wie steht es um den Modernisierungs- oder Sanierungsbedarf?
Ältere Häuser oder Wohnungen sind oft günstiger, aber häufig in einem schlechteren Zustand. Hier können vielfältige, teils unerwartete oder hohe Kosten auf einen zukommen, z.B. für ein neues Dach, eine neue Fassade, eine neue Heizung etc.
Man sollte daher zusätzliches Geld für Sanierungen oder Umbauten einplanen und zurücklegen.
Sinnvoll ist die gemeinsame Besichtigung mit einem Energieberater, der einem verlässlich sagen kann, mit welchen Kosten gerechnet werden muss, damit man diese ins Finanzierungsbudget einplanen kann.
3. Finanzielle Flexibilität im Auge behalten
Auch wenn es sich um die vermeintliche Traumimmobilie handelt, die man sich schon immer gewünscht hat – es gilt, realistisch zu bleiben und die eigenen finanziellen Möglichkeiten nicht aus den Augen zu verlieren.
Eine realistische Kalkulation der monatlichen Kreditraten ist nur der Anfang. Es gilt, auch unvorhergesehene Ausgaben zu berücksichtigen. Man sollte stets sehr genau durchrechnen, was man sich wirklich leisten kann und will. Finanzielle Flexibilität ist gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten wichtig, um finanziell stabil zu bleiben.
4. Immobilie fair bewerten lassen
Der Kaufpreis einer Immobilie spiegelt nicht immer ihren tatsächlichen Wert wider. Um sicherzustellen, dass man nicht zu viel bezahlt, solltet man eine unabhängige Bewertung einholen. Dazu kann man beispielsweise einen Gutachter beauftragen oder eine Online-Bewertung nutzen. Für eine erste Einschätzung sind im Internet kostenlose Immobilienbewertungen verfügbar.
Stellst man fest, dass der Kaufpreis überhöht ist, sollte man versuchen, diesen zu verhandeln. Die aktuelle Marktlage bietet hierfür oft gute Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt.
5. Langfristig planen
Stagnierende oder sinkende Zinsen sind verlockend. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Zinsen auch sprunghaft ansteigen können, wie z.B. Anfang 2022.
Die meisten Baufinanzierungen haben eine Zinsbindung von zehn oder 15 Jahren, was bedeutet, dass man in diesem Zeitraum einen festen Zinssatz zahlt. Doch dann ist der Kredit meist noch nicht zurückgezahlt. Die Zukunft ist ungewiss und das Zinsänderungsrisiko ist besonders bei langfristigen Finanzierungen nicht zu unterschätzen.
Eine Anschlussfinanzierung könnte in einigen Jahren mit höheren Zinsen verbunden sein. Man sollte sich daher eine langfristige Finanzierungsstrategie überlegen und beispielsweise Sondertilgungen oder eine sehr lange Zinsbindung einplanen.