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Neuer Rekordverlust für deutsche Sparer in 2018

Die Steigerung der Inflationsrate und anhaltend niedrige Zinsen auf Geldeinlagen haben den deutschen Sparern im Jahr 2018 einen Wertverlust von fast 40 Milliarden Euro eingebrockt.

Sparer erleiden aufgrund niedriger Zinsen hohe Verluste

Sparer erleiden aufgrund niedriger Zinsen hohe Verluste

Die Entwicklung des Realzinses auf Tagesgeld, Spareinlagen und Festgeld seit 2016 hat einen neuen Tiefststand erreicht. Das zeigt der in jedem Quartal erscheinende comdirect Realzins-Radar, der gemeinsam mit Barkow Consulting ermittelt wird. Der Realzins ist der tatsächliche Zins nach Abzug der Inflation – also der Zins, den die Sparer unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes erzielen.

Entwicklung der realen Zinsen von 2016 bis 2018

Der comdirect Realzins-Radar beschreibt die Entwicklung des durchschnittlichen Realzinses auf Tagesgeld, Spareinlagen und Festgeld ist auf einem neuen Minusrekord angekommen.

Für 2018 betrug der Wertverlust für Sparer fast 40 Milliarden Euro. Das sind 470 Euro pro Bundesbürger. Allein im vierten Quartal dieses Jahres betrug der Wertverlust 11,2 Milliarden Euro. Das ist mehr als im dritten Quartal 2018 mit 10,8 Milliarden Euro und liegt deutlich über den 9,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2018.

Hoher Wertverlust durch Inflation

Der Grund für den Wertverlust sind Sparzinsen unterhalb der Inflationsrate. Bei einem Einlagenzins in 2018 von durchschnittlich 0,19 Prozent und einer Inflationsrate von 1,93 Prozent betrug der sogenannte Realzins im abgelaufenen Jahr minus 1,74 Prozent.

Der Wertverlust ist deutlich, wie ein Rechenbeispiel zeigt: Wer 10.000 Euro bei einem Nominalzins von 0,17 Prozent p.a. anlegt, erhält nach zehn Jahren zwar 10.173 Euro. Bei einer jährlichen Inflation von 2,15 Prozent wäre dieses Geld allerdings – nach heutiger Sicht – nur 8.010 Euro wert. Mit anderen Worten: Sparer haben zwar mehr Geld auf ihrem Konto als vorher, können sich aufgrund der Inflation aber mit diesem Geld weniger leisten.

Wie gravierend der Wertverlust ist, zeigt sich vor allem in der langfristigen Betrachtung: Seit Ende 2010 haben die deutschen Sparer dank Niedrigzins und Inflation bereits 113,3 Milliarden Euro verloren. Sparer sollten sich daher genau überlegen, welchen Teil sie kurzfristig verfügbar halten wollen. Der Rest sollte in den langfristigen Vermögensaufbau investiert werden – und hier führt gerade in der aktuellen Nullzinsphase an Wertpapieren kein Weg vorbei.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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