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Kredit-Ratgeber: Wie Verbraucher diese Finanzierungschance nutzen

Für große Anschaffungen fehlt vielen Verbrauchern das nötige Kleingeld. In diesem Fall optieren einige von ihnen für einen Kredit. Der Kreditnehmer zahlt je nach finanziellen Möglichkeiten eine monatliche Rate inklusive Zinsen. Zur Ermittlung des finanziellen Rahmens fordert jede Bank umfangreiche Angaben zu allen Einnahmen und Ausgaben des Kreditstellers. Gewährt sie den Kredit, hat der Verbraucher einige Monate oder Jahre zeit, den Kredit zurückzuzahlen.

Hilfestellung für Verbraucher bei der Kreditaufnahme ist notwendig und sinnvoll

Verbraucher benötigen oftmals Hilfestellung bei der Kreditaufnahme

Kredit ist nicht gleich Kredit

Ein Kredit ist im Grunde geliehenes Geld, welches der Kreditnehmer dem Kreditnehmer innerhalb einer festgelegten Zeit inklusive Zinsen zurückzahlen muss. Doch Kredit ist nicht gleich Kredit – es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, einen Kredit aufzunehmen. Die drei wichtigsten Kreditkarten sind:

  1. Dispokredit: Diese Kreditart nutzen die meisten Verbraucher. Er erlaubt seinem Nutzer, das Girokonto zu überziehen. Die Überziehung des Girokontos ist unbefristet und eingeräumt, lediglich die Höhe ist begrenzt. Wie hoch die Begrenzung ausfällt, hängt vom Einkommen des Kontobesitzers ab. Auch wenn Verbraucher den Kredit jederzeit abbezahlen können, sind lange Laufzeiten aufgrund der hohen Verzinsung nicht rentabel.
  2. Rahmenkredit: Der Rahmenkredit ähnelt dem zuvor angesprochenen Dispokredit. Er wird häufig auch als Abrufkredit bezeichnet und ist nicht von einem Girokonto abhängig. Interessierte können den Rahmenkredit bei jeder Bank beantragen. Der Zinssatz, welcher variabel ist und sich täglich ändern kann, fällt lediglich auf die in Anspruch genommene Summe an. Rückzahlungspläne gibt es bedingt, meist verlangen die Banken jeden Monat eine Rückzahlung der Zinsen oder eine bestimmte Mindestrückzahlung.
  3. Ratenkredit: Der Ratenkredit wird von zahlreichen Kreditinstituten offeriert und verfügt im Vergleich zu den anderen beiden Kreditarten über keine festen Zinsen oder Rückzahlungspläne. Der Kreditnehmer kann die Höhe und Laufzeit selbstständig wählen – an diesen beiden Werten orientiert sich dann die Verzinsung. Der Verbraucher zahlt die ausgezahlte Summe in monatlichen Raten samt anfallenden Zinsen zurück.

Bedingungen für die Vergabe eines Kredits

Gründe zur Kreditaufnahme gibt es viele. Einem aktuellen Artikel zufolge „leihen“ sich die Deutschen Geld bei einem Kreditinstitut insbesondere für Gebrauchtwagen, zur Umschuldung, für den Ausgleich eines Dispokredits, Möbel und zur Renovierung. Ebenfalls beliebte Gründe ist die Anschaffung eines Neuwagens oder für Motorräder, Reisen und Hochzeiten sowie für anfallende Zahnarztkosten.


Wie auch immer der Grund für die Kreditannahme sein mag, die Bedingungen der Kreditvergabe sind abseits von einigen Ausnahmen in etwa dieselben: Kreditinstitute fordern, dass der Kreditnehmer volljährig ist und sich die Bankverbindung sowie der Wohnsitz in Deutschland befinden. Des Weiteren müssen Kreditnehmer bestätigen, dass sie auf eigene Rechnung handeln. So versichern sie dem Kreditinstitut, dass sie das Geld für eigene Zwecke nutzen und die damit verbundenen Kosten selbst übernehmen.

Eine weitere Bedingung für die Kreditaufnahme ist ein festes, regelmäßiges Einkommen. In der Regel fordern Kreditinstitute auch, dass man mindestens sechs Monate bei einem Arbeitgeber beschäftigt ist und über einen unbefristeten Vertrag verfügt. Mit einem sicheren Einkommen möchten sich Banken vor einem Zahlungsausfall schützen. Bei hohen Summen können Kreditinstitute zusätzlich Sachwerte, Immobilien oder Kapitalanlagen als Sicherheit verlangen.

Einen geeigneten Kreditgeber finden

Heute gibt es viele unterschiedliche Anlaufstellen, bei denen Interessierte einen Kredit aufnehmen können. In den meisten Fällen führt der erste Weg zur Bank des Vertrauens – der Hausbank. Zwar ist die Kreditvergabe hier meist sehr leicht möglich, die Hausbank bietet aber in den meisten Fällen nicht den preiswertesten Kredit an. Aus diesem Grund sollten Kreditsuchende als Erstes die Konditionen von Krediten im Internet vergleichen. Direktbanken bieten im Regelfall die besten Konditionen an, da die Onlineinstitute geringe Personal- und Filialkosten zahlen müssen und den Preisvorteil an den Kunden weitergeben. Auf eine persönliche Beratung müssen Interessierte nicht verzichten, diese findet per E-Mail oder Telefon statt. Die Bedingungen für die Kreditvergabe bleiben dieselben, wie zuvor beschrieben.

Die geeignete Kreditlaufzeit wählen

Die Zinsen des Kredites sind bei vielen Banken von der Laufzeit abhängig. Das bedeutet: Je länger die Kreditlaufzeit, desto höher ist der Zinssatz. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Laufzeit möglichst kurz zu wählen, da die Zinsen sinken.

Der Grund, warum die Zinsen mit zunehmender Laufzeit steigen, ist einfach: Eine lange Kreditlaufzeit bedeutet für die Bank ein höheres Risiko (Zahlungsausfall). Zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses lässt sich dieses Risiko nicht kalkulieren, sodass sich die Bank mit höheren Zinsen schützt.

Eine kurze Laufzeit ist jedoch nicht in allen Fällen möglich. Die Länge der Kreditlaufzeit orientiert sich an der Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers. Mit einer Haushaltsrechnung können Interessierte berechnen, wie hoch die monatlichen Raten sein können, die sie stemmen können.

Haushaltsrechnung vor Kreditaufnahme durchführen

Vor der Kreditaufnahme sollte jeder Verbraucher eine Haushaltsrechnung durchführen. Diese verschafft Interessierten einen Überblick über die eigenen Finanzen. Verbraucher können dann kalkulieren, welches Budget ihnen für alle monatlichen Ausgaben und die gewünschte Kredittilgung zur Verfügung steht. Wichtig ist es, die finanzielle Situation möglichst realistisch zu gestalten. Dies erhöht nicht nur die Chancen auf einen erfolgreichen Kreditantrag, sondern auch das problemlose Zurückzahlen des Kredites.

Zur Ermittlung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben und des daraus resultierenden Haushaltsbudgets eignet sich das klassische Haushaltsbuch. Das Haushaltsbuch kann ein klassisches Buch oder Heft beziehungsweise eine spezielle Software sein. Darin werden zunächst alle Einnahmen eingetragen. Zu den Einnahmen gehören sowohl Gehälter als auch Kindergelder und Geldeingänge aus Nebentätigkeiten. Von der Summe der Einnahmen werden dann die Ausgaben abgezogen, dazu gehört die Miete und Betriebskosten, Lebensmittel, Strom, Instandhaltung für das Auto, Kleidung, und so weiter. Der ermittelte Betrag ist die Rückzahlung für den gewünschten Kredit. Man sollte jedoch einen Puffer für unvorhergesehene Kosten einkalkulieren.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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