Während Europaweit der Anteil gefälschter Banknoten weiterhin gering ist, hat die Deutsche Bundesbank im Jahr 2023 deutlich mehr falsche Euronoten und Münzen sichergestellt. Verbraucher sollen also auf der Hut sein.
2023 wurden ca. 467 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Eine Fälschung zu erhalten ist sehr unwahrscheinlich, da der Falschgeldanteil im Verhältnis zur Zahl der echten umlaufenden Euro-Banknoten nach wie vor gering ist: 2023 wurden nur 16 Fälschungen pro Million echter im Umlauf befindlicher Banknoten entdeckt. Dieser Anteil ist einer der niedrigsten seit Einführung der Euro-Banknoten
Mehr Falschgeld in Deutschland
Die Deutsche Bundesbank hat im Jahr 2023 in Deutschland rund 56.600 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 5,1 Millionen Euro im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Damit erhöhte sich die Anzahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 28,2 Prozent. Die Zahl der Fälschungen lag im zweiten Halbjahr 2023 mit rund 29.900 Stück höher als im ersten Halbjahr (26.690 Stück).
Während europaweit mehr als 70 Prozent aller sichergestellten Fälschungen auf die Stückelungen 20 € und 50 € entfielen, ist der Anstieg in Deutschland vor allem mit gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten begründet. Rund ein Dutzend betrügerischer Geschäfte mit Luxuswaren wie Schmuck, Goldbarren, Uhren und Autos hätten dazu geführt, dass die Schadenssumme durch Falschgeld im Jahr 2023 um 90 Prozent höher ausgefallen sei als im Vorjahr.
Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen weiter auf niedrigem Niveau mit weiterhin geringem Risiko für die Bürgerinnen und Bürger: Im Schnitt entfielen 2023 sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.
Falsche Geldscheine erkennen
Die meisten gefälschten Euro-Banknoten sind leicht zu erkennen, weil bei ihnen die Sicherheitsmerkmale entweder ganz fehlen oder nur laienhaft nachgeahmt sind. Einen großen Anteil an den gefälschten Banknoten nahmen wie in den Vorjahren leicht erkennbare Fälschungen mit dem Aufdruck „MovieMoney“ oder „Prop copy“ insbesondere von 10- und 20-Euro-Noten ein. Diese Noten weisen keinerlei Sicherheitsmerkmale auf. Bei einigen dieser Fälschungen wurde der Aufdruck „MovieMoney“ überdeckt und durch die Imitation einer Unterschrift ersetzt.
Da Falschgeld nicht ersetzt wird, sollten Banknoten nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ geprüft werden. Dabei empfiehlt es sich, eine verdächtige Banknote mit einer zweifelsfrei echten zu vergleichen und stets mehrere Sicherheitsmerkmale zu betrachten.
Ausführliche Hinweise zum Erkennen von gefälschten Euro-Banknoten finden Sie hier.
Auch Euro-Münzen werden gefälscht
Im Jahr 2023 wurden rund 115.900 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr. Dort lag das Aufkommen noch bei rund 73.400 Stück. Damit entfielen in Deutschland rechnerisch vierzehn falsche Münzen auf 10.000 Einwohner.
Der Hauptgrund für den ungewöhnlichen Anstieg ist, dass einige Unternehmen über Jahre falsch verdächtige Münzen gesammelt und im Jahr 2023 bei der Bundesbank eingereicht haben. Außerdem wurden vermehrt 2-Euro-Fälschungen in den Zahlungsverkehr eingeschleust. 2-Euromünzen sind mit 95 Prozent auch die am häufigsten gefälschte Münze.
Falsche Euro-Münzen erkennen
Gefälschte Euro-Münzen sind vor allem an Unterschieden in Farbe und Prägung zu erkennen. Ausführliche Hinweise zum Erkennen von gefälschten Euro-Geldmünzen finden Sie hier.
Bei Falschgeld auf der Hut sein
Mit Falschgeld zu bezahlen ist eine Straftat und kann strafrechtlich verfolgt werden. Erscheint Ihnen eine Banknote verdächtig, so vergleichen Sie diese daher direkt mit einem Geldschein, von dem mit Sicherheit feststeht, dass er echt ist. Falls sich Ihr Verdacht erhärtet, wenden Sie sich an die Polizei oder an die Bundebank bzw. Ihre Hausbank oder Sparkasse.