Mit Bitcoin & Co. schnell und sicher ein Vermögen machen? Schön wär’s. Doch die vermeintlichen Geheimtipps von Prominenten im Internet sind durchwegs Fälschungen, vor denen man auf der Hut sein sollte.

Schneller Reichtum durch Kryptowährungen ist meist Betrug

Hinter dem Versprechen schnellen Reichtums durch Kryptowährungen versteckt sich meistens Betrug.

Der Beitrag, der einem Nutzer im Newsfeed seines Internetbrowsers angezeigt wurde, klang zu verlockend, um wahr zu sein: Es ging um eine Handelssoftware mit Künstlicher Intelligenz (KI), die angeblich bereits nach einer Starteinlage von 250 Euro und nur 30 Minuten Handelsaktivität erste Gewinne einbringen sollte.

Das Angebot eines Brokers wurde mit der Aussage beworben, dass der Fernsehkoch Tim Mälzer bei Markus Lanz davon geschwärmt habe, man müsse nicht mehr arbeiten, um reich zu werden. Die einzige Voraussetzung: Interessenten müssten die Kryptowährung über einen bestimmten Broker erwerben.

Betrugsmasche mit Kryptowährungen

Die Verbraucherzentrale NRW warnt jedoch vor dieser vermeintlich seriösen Website, da sie in Wirklichkeit eine Betrugsmasche ist. Die angeblichen Aussagen der Prominenten sind frei erfunden und die Versprechungen von schnellem, mühelosem Reichtum dienen lediglich als Köder. Das investierte Geld ist in der Regel verloren.

Das Ganze ist kein Einzelfall und das Grundmuster ist stets das gleiche. Die Verbraucherzentrale hat daher einige Tipps gegeben, wie man betrügerische Angebote und Cyberkriminalität erkennt.

Falsche Werbung mit Prominenten

Tim Mälzer oder Til Schweiger bei Markus Lanz, Carolin Kebekus bei Bettina Böttinger, aber auch Oliver Welke und Günther Jauch: Zahlreiche Prominente berichten im Internet oder in E-Mails davon, wie sie Dank eines geheimen Systems mit Bitcoin & Co. ohne Arbeit reich geworden sind. Diese Geschichten sind jedoch nicht echt, sondern frei erfunden und werden ohne das Wissen der Betroffenen verbreitet.

Die angeblichen Aussagen, die tatsächlich gemacht oder im Fernsehen gezeigt wurden, klingen märchenhaft. So soll Tim Mälzer angeblich gesagt haben, dass er nur 250 Euro investiert habe und ihm „ein neues Programm jeden Tag Zehntausende einbringe, sogar im Schlaf.“ Diese und andere Geschichten werden in E-Mails oder auf Webseiten verbreitet, die großen Nachrichtenportalen nachempfunden sind.

Achtung Betrugsversuch!

Die Geschichte über den mühelosen Reichtum wird von den Kriminellen abenteuerlich ausgeschmückt. Angeblich soll die Deutsche Bundesbank versucht haben, eine Live-Ausstrahlung zu verhindern und Chefredakteure der Tagesschau hätten die Veröffentlichung von entsprechenden Berichten untersagt. Der konkret empfohlene Broker, „GPT Definity Pro“, bei dem man sein Konto eröffnen soll, ist ebenfalls nur ein Lockmittel.

Dabei gibt es mehrere Indizien für betrügerische Aktivitäten:

  • Die Broker-Website hat kein Impressum.
  • Die vorgeschriebenen Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde fehlen.
  • Der angebliche deutsche Broker bietet auf der Homepage ausschließlich englische Geschäftsbedingungen (AGBs) an.

All dies sind deutliche Anzeichen dafür, dass es sich nicht um einen seriösen Anbieter handelt. Tatsächlich stecken hinter diesen Angeboten professionelle Betrugsbanden.

Maßnahmen gegen Betrug

Wie kann man vermeiden, auf solche Betrugsversuche hereinzufallen? Der Einsatz von gesundem Menschenverstand ist entscheidend. Schneller und sicherer Reichtum für alle ist äußerst unrealistisch. Vermeintliche Geheimtipps sollten daher ignoriert werden. Man sollte weder ein Konto eröffne, geschweige denn Geld überweisen.

Die Verbraucherzentralen berichten immer wieder von Menschen, die ihr gesamtes eingesetztes Kapital verloren haben, weil sie auf Cyberkriminelle hereingefallen sind. Wer bereits Geld eingezahlt hat und dies bereut, hat nur dann eine Chance, es zurückzubekommen, wenn mit einer Karte gezahlt wurde, die ein Chargeback-Verfahren ermöglicht. In der Regel sind dies Kredit- und Debitkarten der großen Kreditkartenunternehmen. Bei einer Überweisung bleibt nur ein sehr kurzes Zeitfenster für einen Rückruf, der zudem mit Gebühren verbunden ist.

Seriöse Anbieter erkennen

Grundsätzlich gilt: Kryptowährungen sind nicht per se betrügerisch. Obwohl es in diesem Bereich viele Cyberkriminelle gibt, existieren auch zahlreiche seriöse Anbieter. Seriöse Anbieter und Plattformen verfügen über eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und werden von dieser überwacht.

Anleger sollten jedoch bedenken, dass Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. erheblichen Schwankungen unterliegen. Sie sind ein äußerst spekulatives Investment und fast nirgendwo gesetzliches Zahlungsmittel. Zudem besteht kein Rechtsanspruch auf Rückgabe.