Angesichts anhaltend niedriger Zinsen beginnen viele Anleger umzudenken. Laut einer aktuellen Umfrage nimmt die Zahl der Wertpapierkäufer zu. Allerdings haben noch nicht alle Kunden die Vorteile von Aktien und Fonds für sich entdeckt.
Die Deutschen sind zwar Weltmeister beim Sparen, aber zurückhaltend, wenn es ums Sparen in Wertpapieren geht. Nach einer Umfrage der Postbank scheint sich dies jedoch vor dem Hintergrund der anhaltend niedrigen Zinsen langsam aber sicher zu ändern. Zwar verwahrt eine Mehrheit der Sparer ihr Geld nach wie vor auf dem Girokonto (49 Prozent) oder nutzt ein klassisches Sparkonto (32 Prozent), Aktien und Fonds konnten jedoch 2019 erstmals auf Rang drei der beliebtesten Anlageformen vorrücken.
Wertpapiere sind nicht mehr nur Männersache
Während über 37 Prozent (2018: 29 Prozent) der Männer Geld in Aktien und Fonds investieren, legen nur 24 Prozent der Frauen Geld an der Börse an. Allerdings hat sich die Zahl der Wertpapierbesitzerinnen stark erhöht: 2018 gaben nur 11 Prozent der weiblichen Befragten an, dass sie Aktien und Fonds nutzen, der Anteil bei Frauen hat sich somit mehr als verdoppelt.
Junge Anleger zurückhaltend bei Wertpapieren
Besonders starke Zuwächse bei der Wertpapieranlage konnten bei den 30- bis 39-Jährigen festgestellt werden. Waren es 2018 26 Prozent, die in Aktien und Fonds anlegten, so stieg der Anteil auf knapp 41 Prozent in 2019.
Auch bei den ab 60-Jährigen war eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. 2018 hatten knapp 21 Prozent Geld in Wertpapieren angelegt, 2019 sind es bereits knapp 32 Prozent).
Aber auch wenn der Zuwachs bei den 16- bis 29-Jährigen von 6 Prozent (2018) auf über 16 Prozent (2019) deutlich ausfällt, so bleibt diese Altersgruppe das Schlusslicht aller Altersgruppen beim Thema Wertpapiere.
Dabei spart die Gruppe der 16- bis 29-Jährigen überdurchschnittlich häufig, obwohl sie in der Regel über vergleichsweise geringe Einnahmen verfügen. 82 Prozent bilden Rücklagen, der Durchschnitt liegt bei 74 Prozent.
Ihr Anlageverhalten ist jedoch nicht an Gewinnen orientiert: 64 Prozent parken das Geld auf dem Girokonto, 49 Prozent zahlen es auf ein klassisches Sparkonto ein und 36 Prozent verwahren es zu Hause. Dabei wären Wertpapiere bei einem langfristigen Anlagehorizont gerade für sie interessant, zum Beispiel mit einem Fondssparplan.