Die überwiegende Mehrheit der Internetnutzer fühlt sich von Cyberkriminalität bedroht. Diebstahl, Betrug, Beleidigungen oder Datenmissbrauch fallen dabei besonders in Gewicht. Doch man kann sich schützen.
Diese neun Bedrohungen im Internet fürchten die Deutschen nach einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom am meisten:
- Schadprogramme: Bösartige Programme auf dem Computer oder Smartphone wie Viren oder Trojaner stellen für 79 Prozent der Internetnutzern eine Bedrohung dar.
- Datenmissbrauch: 70 Prozent fühlen sich bedroht, dass der Datenschutz nicht eingehalten wird, persönliche Daten unerlaubt weitergegeben oder z.B. für Werbung missbraucht werden.
- Passwort- und Kontoklau: 54 Prozent sehen als bedrohlich an, dass Cyberkriminelle zu schwache Passwörter ausnutzen und fremde Online-Konten übernehmen können.
- Datenspionage: 45 Prozent der Internetnutzer haben Sorge davor, dass Wenn der Staat mitliest und Geheimdienste auf verschlüsselte oder persönliche Kommunikation zugreifen.
- Betrug beim Online-Banking: 30 Prozent sehen die Gefahr eines fremden Zugriffs auf die eigenen Finanzen.
- Online-Shopping-Betrug: 30 Prozent der Internetnutzer fürchten sich davor, etwas bestellt oder ersteigert zu haben und nach der Überweisung des Geldes keine Lieferung zu erhalten.
- Beleidigungen und Mobbing: 17 Prozent empfinden Beleidigungen oder gezieltes Mobbing bei Diskussionen in sozialen Netzwerken oder Online-Foren als bedrohlich.
- Sexuelle Belästigungen: 17 Prozent fühlen sich bedroht durch gezieltes Ansprechen von Personen, um sexuelle Kontakte, das sogenannte Cyber-Grooming.
- Hassreden: 11 Prozent sehen in Hassbotschaften und Volksverhetzung für sich eine Bedrohung.
Wege zum Schutz im Internet
Bitkom gibt sechs Tipps, wie man sich vor diesen und anderen Bedrohungen im Internet schützen kann:
- Starke Passwörter nutzen: Ein Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein und Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen enthalten. Es sollte kein Begriff sein, der sich im Wörterbuch finden lässt oder einen Bezug zum beruflichen oder privaten Umfeld hat. Geburtsdaten, oder Namen der Kinder sind tabu.
- Passwort-Tresore nutzen: Für unterschiedliche Dienste sollte man unterschiedliche Passwörter nutzen. Passwort-Manager generieren komplexe Passwörter und heben diese sicher auf. Merken muss man sich nur noch ein Generalpasswort.
- Multi-Faktor-Authentifizierung nutzen: Wird eine Multi-Faktor-Authentifizierung angeboten, sollte man diese nutzen, z.B. eine zusätzliche Tan beim Einloggen, Gesichtserkennung oder Fingerabdruck.
- Updates vornehmen: Sicherheitslücken sind meist Programmierfehler, durch die sich Viren und Schadsoftware Zugang zu den Daten verschaffen. Sicherheitsupdates schließen diese Lücken. Deshalb sollte man sie schnellstmöglich installieren, bzw. automatische Updates in den Einstellungen aktivieren.
- Wachsam bleiben: Banken und andere Unternehmen bitten ihre Kunden nie per E-Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Derartige Mails sollte man sofort löschen, wie auch E-Mails mit unbekanntem Dateianhang oder verdächtige Anfragen in sozialen Netzwerken.
- Informiert bleiben: Internetnutzer sollten sich regelmäßig über Sicherheitslücken, Cyberangriffe und ähnliches Informieren. Dazu wurde die App „Sicherheitsbarometer“ mit Unterstützung der Bundesregierung entwickelt.
Zusatztipp: Virenschutzprogramme nutzen
Zusätzlich sollte man auf allen Geräten, mit denen man auf das Internet zugreift – also PCs, Laptops, Tablet und Smartphones – eine entsprechende Virenschutz-Software installieren.