Bei der Suche nach geeigneten Finanzprodukten steht häufig die Wertentwicklung im Vordergrund. Dabei spielen auch die Kosten eine wichtige Rolle, besonders bei langfristigen Geldanlagen. Ein Kostenvergleich und eine genaue Kostenanalyse sind daher essenziell für den Anlagerfolg.

Anleger sollten bei der Geldanlage auf die Kosten achten

Anleger und Bankkunden sollten bei der Geldanlage auf die Kosten der Finanzprodukte achten, in die sie investieren wollen.

Angesichts der Vielzahl an Investmentprodukten, die auf dem Markt erhältlich sind, fällt es Anlegern oft schwer, das passende Produkt zu finden. Wer beispielsweise ein global investierendes Aktienvehikel sucht, hat die Auswahl aus mehreren tausend Möglichkeiten. Daher richten viele Anleger ihren ersten Blick auf die Wertentwicklung, denn niemand möchte in ein Finanzprodukt investieren, das in den letzten Jahren schlecht abgeschnitten hat.

Experten, wie die unabhängige Honorar-Finanzberatung PecuniArs, warnen jedoch davor, die historische Wertentwicklung als einziges Auswahlkriterium zu nutzen. Auch andere Kennzahlen, wie die Schwankungsbreite eines Fonds oder der maximale Verlust, sind wichtig.


Auf die Kosten von Finanzprodukten achten

Von besonderer Bedeutung sind jedoch die Kosten eines Investmentprodukts, die oft eine größere Rolle spielen als vielen Anlegern bewusst ist. Dies beginnt bereits beim Ausgabeaufschlag, der bei manchen Produkten zwischen fünf und sieben Prozent der Anlagesumme betragen kann. Bei standardisierten Produkten von Versicherungen und Banken können die Einstiegsgebühren sogar bis zu 30 Prozent betragen.

Für Anleger mit Investmentprodukten, die vergleichsweise hohe Kosten haben, wird es daher deutlich schwieriger, langfristig Vermögen aufzubauen und ihre Anlageziele zu erreichen.

Gebühren gehen direkt zu Lasten der Rendite

Das ist jedoch noch nicht alles. Hinzu kommen die laufenden Kosten, die in der Gesamtkostenquote, der sogenannten Total Expense Ratio (TER), ausgewiesen werden müssen. Allerdings sind in dieser Quote nicht unbedingt alle Gebühren enthalten. Oftmals müssen zusätzlich noch Transaktions- oder Rücknahmegebühren sowie möglicherweise eine Performance-Fee berücksichtigt werden, die sich nach dem Anlageerfolg des Produkts richtet. Das Problem dabei ist, dass all diese Gebühren direkt die Rendite mindern.

Obwohl der absolute Betrag, den Mehrkosten von einem Prozentpunkt ausmachen, gering erscheinen mag, muss ein Fondsmanager diesen zusätzlichen Prozentpunkt erst einmal erwirtschaften.

Beispielhafte Kostenrechnung einer Geldanlage

Angenommen, man hat die Wahl zwischen einem Produkt mit laufenden Kosten von 1,5 Prozent und einem anderen mit 0,5 Prozent. In beiden Fällen werden 50.000 Euro investiert und die jährliche Rendite beträgt fünf Prozent.

Nach 20 Jahren beträgt der Gewinn beim teureren Produkt knapp 48.400 Euro. Bei der günstigeren Variante liegt der Gewinn im gleichen Zeitraum bei etwa 70.000 Euro. Das bedeutet einen Unterschied von über 20.000 Euro – allein aufgrund eines Prozentpunkts Kostendifferenz.

Günstige Produkte bevorzugen

Ein Grund, warum hohe Kosten langfristig so schwer wiegen, liegt im Zinseszinseffekt, wie der Experte erklärt. Durch diesen Effekt werden erwirtschaftete Erträge kontinuierlich reinvestiert und im folgenden Jahr zusätzlich verzinst. Mit der Zeit entfaltet dieser Effekt eine enorme Wirkung, wodurch hohe Kosten und Gebühren einen beträchtlichen Teil der Rendite auffressen können. Aus diesem Grund ist es entscheidend, dass Anleger bei ihrer Geldanlage sehr genau auf die Kosten achten.

Es lohnt sich langfristig daher, auf die Kosten zu achten. Denn genauso wie höhere Kosten die Rendite belasten, wirkt sich jede Kostenersparnis positiv auf die langfristige Wertentwicklung der Anlage aus.

ETFs sind günstiger

Wenn also zwei gleichwertige Produkte zur Auswahl stehen, ist es ratsam, das kostengünstigere zu wählen. Generell bieten Exchange Traded Funds (ETFs) attraktive Möglichkeiten für die Geldanlage. Während die durchschnittlichen Kosten für ETFs bei 0,3 bis 0,5 Prozent liegen, belaufen sich die Kosten für aktiv verwaltete Investmentfonds eher auf 1,5 bis 2,5 Prozent“, erläutert er.

Neben den niedrigen Kosten haben passive Produkte den zusätzlichen Vorteil, dass sie sehr transparent und gut verständlich sind. Daher weiß der Anleger genau, was ihn erwartet: die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index abzüglich der Gebühren.