Die meisten Finanzprodukte sind nicht umsonst zu haben. Doch viele Kunden von Banken und Sparkassen haben keine Vorstellung über die genaue Höhe der Kosten. Dadurch verschenken sie jedes Jahr viel Geld.
Eine GfK-Studie im Auftrag des Finanzdienstleisters Rentablo zeigt, dass die Kunden von Banken und Sparkassen jedes Jahr mehrere Milliarden Euro verschenken. Einige Kosten bei der Geldanlage ließen sich jedoch leicht vermeiden. So z.B. bei Bestandsprovisionen für Investmentfonds, von denen die Deutschen jedes Jahr 5 Milliarden Euro zahlen.
Geringe Kenntnis der Deutschen zu den Kosten von Finanzprodukten
Bei der Frage nach den monatlichen Kosten eines Girokontos fühlt sich die Mehrheit der Deutschen noch auf der sicheren Seite. 76 Prozent bejahten diese Frage. Aber schon bei den sonstigen Gebühren eines Girokontos, etwa für Bar-Abhebungen oder SMS für den TAN-Versand beim Online-Banking, waren nur noch 35 Prozent der Meinung, die Kosten in etwa zu kennen.
Die Kaufnebenkosten und die laufenden Kosten einer eigenen Immobilie waren laut Umfrage immerhin noch 26 Prozent vertraut, die laufenden Kosten eines Wertpapierdepots jedoch nur 17 Prozent. Und gerade mal 15 Prozent kennen sich mit der Abschlussprovisionen von Bausparverträgen aus.
Vor allem bei Lebensversicherungen und Investmentfonds tappen die meisten im Dunkeln. Die Abschlussprovisionen von Lebensversicherungen kennen gerade einmal 11 Prozent, die von Rentenversicherungen nur 9 Prozent. Ebenfalls nur 9 Prozent wissen über die Abschlussgebühren bei Investmentfonds Bescheid.
Noch schlimmer steht es um die Kenntnis von Bestandsprovisionen bei Lebens- und Rentenversicherungen sowie Investmentfonds.
Männer und Selbständige wissen mehr über Finanzen
Generell sind Männer – nach deren eigener Einschätzung – deutlich besser informiert als Frauen. Beispiel Girokonto: Während 81 Prozent der Männer angaben, die Kosten in etwa zu kennen, waren es nur 72 Prozent der Frauen.
Weit überdurchschnittlich erklärten Selbstständige sowie Befragte mit einem Haushaltseinkommen von über 3.000 Euro pro Monat, sie würden die Kosten der Geldanlagen in etwa kennen. So meinte in diesen Gruppen immerhin jeder Zweite, er oder sie würden die Erwerbskosten und laufenden Kosten einer Immobilie in etwa kennen. Bei Abschluss- oder Bestandsprovisionen würde das nicht mal jeder Fünfte aus diesen Gruppen von sich sagen.
Wer sparen will, sollte daher schon bei den Kosten von Finanzprodukten, sei es bei der Geldanlage oder beim Sparen anfangen. Ein gesparter Kosten-Euro ist nämlich genauso viel wert wie ein Rendite-Euro. Und letztere gibt es in Zeiten niedriger Zinsen nur gegen Risiko als Aufpreis.