Europäische Kunden bezahlen beim Einkaufen immer häufiger mit einer Kredit- oder Girokarte. Dies berichtet die Europäischen Zentralbank (EZB)unter Hinweis auf den aktuell veröffentlichten Bericht „Card payments in Europe – a renewed focus on SEPA for cards“. Die Statistiken zum Karteneinsatz und den Kartenumsätzen belegen zudem großes Wachstumspotenzial für Kartenzahlungen in allen EU‑Ländern, vor allem in Mittel- und Südosteuropa.

Laut einer Studie der Europäischen Zentralbank bezahlen Kunden beim Einkaufen immer häufiger mit einer Kredit- oder Bankkarte

Das Bezahlen mit Kredit- oder Bankkarte wird immer beliebter

Kartenzahlungen sind in Europa das Zahlungsverkehrsinstrument, das am häufigsten genutzt wird und die höchsten Wachstumsraten aufweist. Innerhalb der EU kletterte die Zahl der Transaktionen mit Giro- und Kreditkarten im Jahr 2012 um 10,2 Prozent. War im Jahr 2000 das Verhältnis der drei Zahlungsinstrumente (Karten, Überweisungen und Lastschriften) mit jährlich jeweils rund 13 Milliarden Transaktionen noch annähernd ausgeglichen, so lagen 2012 die Kartenzahlungen mit 40 Milliarden klar in Führung gegenüber den Überweisungen mit 26 Milliarden und den Lastschriften mit 23 Milliarden. In ausnahmslos allen EU‑Ländern steigt die Zahl der Kartentransaktionen pro Kopf zudem weiter an.

Durchschnittlich 79-mal bezahlen EU-Bürger derzeit pro Jahr mit Karte. Laut EZB-Bericht wird die Kartenzahlung zukünftig noch beliebter

Zwischen den EU-Staaten zeigen sich allerding noch deutliche Unterschiede bei der Kartennutzung: Deutsche zahlen durchschnittlich 39-mal pro Jahr per Karte und begleichen dabei Rechnungen im Gesamtwert von etwa 2.500 Euro. Schweden bezahlen pro Jahr im Schnitt 230-mal mit der Karte. Demgegenüber nutzen die Rumänen, Griechen und Bulgaren das Plastikgeld nur zwischen vier und siebenmal pro Jahr.

Nordeuropäer nutzen Karten am meisten, vor allem in Südeuropa besteht noch Nachholbedarf

Der jährliche Durchschnitt in der EU hingegen liegt bei 79 Zahlungen pro Bürger. Luxemburg liegt hier mit einem jährlichen Transaktionsvolumens von etwa 12.000 Euro pro Bürger an der EU-Spitze. Der EU-weite Wert liegt bei 4.055 Euro, der Durchschnitt innerhalb der Eurozone bei 3.613 Euro. Laut EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch müssten nun auch bei der Kartenzahlung die Regelungen des einheitlichen Zahlungsverkehrsraums umgesetzt werden. Durch die Single Euro Payments Area (SEPA) sollen auch die geltenden Grundsätze, Vorschriften und technischen Standards für Kartenzahlungen EU-weit harmonisiert werden. Die EZB begrüßte in diesem Zusammenhang die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Verordnung über Interbankenentgelte.