Aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen, sind festverzinsliche Geldanlagen in Euro derzeit wenig attraktiv. Anleger schauen daher vermehrt nach Chancen der Geldanlage in anderen Währungen. Dort sind zurzeit zum Teil erheblich höhere Renditen möglich. Doch bei der Suche nach hohen Zinsen sollte man auf der Hut sein. So sollten sich Anleger vor allem über die Auswirkungen fallender Wechselkurse im Klaren sein.
Während in Deutschland Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit derzeit nur etwa 0,7 Prozent Rendite pro Jahr abwerfen (in Euro), gibt es in fremden Währungen zum Teil deutlich mehr.
Zinswende in den USA?
Die Notenbank hat in den USA Ende 2015 mit einer ersten leichten Anhebung der Leitzinsen eine Zinswende – zumindest für den US-Dollar – eingeleitet. Zehnjährige Staatsanleihen der USA rentieren sich danach mit etwa 2,3 Prozent (in Dollar). Werden US-Dollaranlagen jetzt noch attraktiver? Viele Anleger überlegen derzeit in Dollar zu investieren?
Doch auf der Suche nach Zinsvorteilen schauen deutsche Anleger auch auf andere Länder und Währungen. Zehnjährige südafrikanische Staatsanleihen werfen sogar über neun Prozent (in Rand) ab.
Andere Währungen bedeuten andere Risiken
Zinsvorteile bei Fremdwährungsanleihen sind für Anleger allerdings mit einem Währungsrisiko verbunden, das Sie nicht unterschätzen sollten. Fällt der Wechselkurs der fremden Währung, erhalten Sie am Ende einen geringeren Betrag in Euro zurück als Sie ursprünglich eingesetzt haben. Das kann Zinsvorteile schnell dahin schmelzen lassen und zu erheblichen Verlusten führen.
So ist beispielsweise der Wechselkurs der norwegischen Krone zum Euro in den vergangenen drei Jahren um fast 30 Prozent gesunken. Der US-Dollar dagegen hat im gleichen Zeitraum um etwa 17 Prozent zum Euro aufgewertet. Hier konnten deutsche Anleger neben höheren Zinsen also auch noch kräftige Währungsgewinne einfahren. Finanzfachleute rechnen damit, dass der Dollar weiteres Aufwertungspotenzial hat.
Kurse von Währungen variieren stark
Die Erfahrung zeigt allerdings, dass die künftige Kursentwicklung von Währungen kaum berechenbar ist. Dennoch können Fremdwährungsanlagen (neben Anleihen auch Aktien) zur Ergänzung und Beimischung im Depot sinnvoll sein. Anleger müssen aber dafür das nötige Risikoverständnis aufbringen. Im Zweifel sollten Sie sich eingehend über Chancen und Risiken informieren oder ein Gespräch mit einem Berater Ihrer Wahl vereinbaren.
Nachfolgend können Sie ein Podcast des Bankenverbandes zum Thema hören: