Crowdfunding und Crowdinvesting haben sich zu Trendthemen in der Finanzwelt entwickelt. Startups und die unterschiedlichsten Projekte gehen im Internet auf die Suche nach Unterstützern und Investoren. Inzwischen hat sich mit dem Immobilienmarkt eine weitere Branche erfolgreich dem Schwarmkapital zugewendet: Crowdinvesting für Immobilien ist eine innovative Lösung, von der Projektentwickler und Anleger gleichermaßen profitieren.

Übersicht zur Systematik beim Immobilien Crowdinvesting

Die Systematik bei einem typischen Crowdinvesting für Immobilien

Die Finanzierung von Immobilienprojekten ist mit der strengeren Regulierung des Finanzsystems (Basel II und III, Solvency II) schwieriger geworden. (Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) Projektentwickler müssen seitdem mehr Eigenkapital für ihre Bauvorhaben aufwenden, was zur Folge hat, dass sie weniger Projekte parallel realisieren können und schrumpfen müssten. Diese Finanzierungslücken können inzwischen auch von Kleinanlegern – im Schwarm – gefüllt werden. Spezialisierte Crowdinvesting Plattformen bilden die Schnittstelle zwischen dem Bedarf von Kapital auf Seiten der Immobilienprojektentwickler und dem Bedarf von Anlegern nach renditestarken Investitionsmöglichkeiten.

Vorteile für den Anleger

Bislang hatten Anleger keine Möglichkeit, mit geringem Kapitaleinsatz direkt in Immobilien zu investieren. Bei Immobilienfonds sind beispielsweise die Mindestinvestitionssummen vergleichsweise hoch und: in welche Projekte oder Immobilien die Investition fließt, entscheiden andere. Durch Crowdinvesting für Immobilien kann bereits ab 500 Euro direkt in ausgewählte Immobilienprojekte investiert werden, dazu sind diese Investments im Gegensatz zu Startupfinanzierungen sachwertgesichtert und: die jährlichen Zinsen belaufen sich in der Regel auf 5 bis 6 Prozent. Da kommt schnell die Frage auf, wie das funktionieren kann.

So funktioniert Crowdinvesting für Immobilien

Die vermittelnden Anbieter von Immobilien Crowdinvesting wählen gezielt Immobilienprojekte aus, die ihren Anforderungen an profitable und seriöse Investments genügen. Auf der Online Plattform werden diese Projekte den Anlegern zur Investition angeboten. Durch die schlanke Online Abwicklung entfallen Kosten wie z.B. Verwaltungsgebühren und Agio. Die Informationen zum Investment werden dem Anleger auf der Projektseite transparent gemacht: Wie sieht die Finanzierungsstruktur aus? Wo wird gebaut? Und welche Erfahrungen hat der Projektentwickler? In diesem Video erklärt die Crowdinvesting Plattform Exporo, wie Crowdinvesting für Immobilien abläuft.

Warum Projektentwickler Crowdinvesting nutzen

Der Projektentwickler zahlt für das über die Crowd geliehene Kapital höhere Zinsen als bei der finanzierenden Bank. Da letztere allerdings keine Vollfinanzierung mehr gewährleisten können, verschaffen sich Projektentwickler mit der Aufstockung ihres Eigenkapitals zwei große Vorteile: Sie können mehrere Immobilienprojekte gleichzeitig durchführen, was mit Blick auf eine Projektdauer von 2 bis 4 Jahren die Wirtschaftlichkeit der Projektentwicklungsgesellschaften steigert. Und das Projekt erlangt durch die Marketing Maßnahmen der Online Plattform erhebliche Aufmerksamkeit, was beispielsweise den Abverkauf von Wohnimmobilien erleichtern kann.

Mit Crowdinvesting für Immobilien profitieren Projektentwickler und Anleger voneinander. Und ein Blick über Deutschlands Grenzen hinaus zeigt, wie viel Potenzial insbesondere auf dem heimischen Markt noch in dieser Anlagemöglichkeit steckt: Weltweit wurden 2014 etwa eine Milliarde US Dollar mittels Crowdinvesting über Online Plattformen vermittelt – für 2015 sind sogar 2,5 Milliarden US Dollar prognostiziert worden (Quelle: Bllomberg). Mit Crowdinvesting für Immobilien ist eine neue attraktive Anlagemöglichkeit entstanden, welche auf dem Weg ist, sich auch in Deutschland zu etablieren.