Darlehensvermittler bieten ihren Kunden einen besonderen Service. Sie versprechen, aus der Fülle an Kreditgebern den für ihre Anforderungen und individuelle Situation besten und günstigsten Kredit zu finden und zu vermitteln. Doch wie erkennt man seriöse Anbieter?
Ganz gleich, ob die Restschuld des Hauskredites getilgt werden soll, die Anschaffung eines neuen Autos ansteht oder man sich kleine oder auch große Träume erfüllen möchte; oftmals stehen die dafür notwendigen finanziellen Mittel nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung. Häufig werden in einem solchen Fall externe Geldgeber bemüht, die sich aus nachvollziehbaren Gründen immer größerer Beliebtheit erfreuen. Mittlerweile tummeln sich am Markt jedoch derart viele Anbieter, dass es zuweilen schwerfällt, den Überblick zu behalten.
Einige Darlehensvermittler unterscheiden sich in ihren Angeboten lediglich in Nuancen, wohingegen die Dienstleistungen anderer schon deutlich vom Rest abweichen können. Bedauerlicherweise schwimmen jedoch auch eher zweifelhafte und unseriöse Anbieter im Fahrwasser der erfolgreichen und vertrauenswürdigen Unternehmen mit, um sich auch ein Stück vom großen Kuchen zu sichern. Aber woran erkennt man diese schwarzen Schafe überhaupt? An welchen Stellen trennt sich die Spreu vom Weizen und was sollte beachtet werden, um dubiose Firmen in diesem Zusammenhang zu meiden?
Gier frisst Hirn – Vorsicht, wenn es ZU gut klingt
Wie in vielen anderen Branchen, werben auch Unternehmen in der Kreditvermittlung gerne mit der Zurschaustellung der Merkmale, mit denen sich diese vermeintlich von den Mitbewerbern abheben. Grundsätzlich ist auch zunächst einmal nichts dagegen einzuwenden, die eigenen Vorteile zur Neukundengewinnung geschickt in Szene zu setzen. Vertrauenswürdige Anbieter wie Smava wenden diese Methode ebenso an wie dubiose Unternehmen. Die Schwierigkeit besteht darin, beide voneinander zu unterscheiden. Das gestaltet sich zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach; wer jedoch genau auf die Noten schaut, erkennt bereits mehr oder minder kleine aber entscheidende Parameter, die auf zweifelhafte Anbieter hindeuten können.
Skepsis ist in diesem Kontext insbesondere dann angebracht, wenn die kolportierten Angebote schlichtweg zu gut erscheinen. Liegen die versprochenen Zinssätze beispielsweise deutlich unter den durchschnittlichen Werten anderer Anbieter, sollten bereits die Alarmglocken läuten. Schließlich würde man auch eher von einem Autokauf absehen, bei dem der Preis den marktüblichen Wert um 50 % oder mehr unterschreitet. Zu Recht werden Verbraucher in einem solchen Fall skeptisch und tatsächlich entpuppen sich derartige Angebote im Nachhinein als Mogelpackung. Aufgepasst also bei Rahmenbedingungen, welche die der Mitbewerber deutlich ausstechen.
Schufafrei und keine Sicherheiten?
Zwielichtige Unternehmen werben häufig außerdem mit Darlehen, für die keine Schufa-Abfrage erfolgt und für die keinerlei Sicherheiten hinterlegt werden müssen. Ähnlich wie bei den Hinweisen im vorangegangenen Abschnitt ist hier eine gesunde Skepsis angebracht, denn auch derartige “Angebote” klingen oftmals einfach zu gut, um wahr zu sein – und das aus gutem Grund, denn tatsächlich werden die Schlüsselbegriffe “schufafrei” und “ohne Sicherheiten” nur allzu gerne als Nebelkerzen gezündet, um dem Verbraucher den Blick auf das Wesentliche zu erschweren. Notsituationen potentieller “Kunden”, die möglicherweise in der Schuldenfalle sitzen und bereits mehrere Ablehnungen für Kreditanfragen von seriösen Anbietern bekommen haben, werden auf diese Weise schamlos ausgenutzt.
Der insgesamt durchaus verantwortungsvolle Umgang mit Krediten der meisten Verbraucher kommt derartigen Unternehmen entgegen, denn selbst wenn betrogene Menschen erkennen, dass der vermeintlich gute Kredit lediglich Kosten verursacht, werden diese schon allein aus Scham oftmals dennoch pflichtbewusst beglichen. Letztlich sollte auch hier wieder die Gier von logischem Denken verdrängt werden. Welcher seriöse Kreditgeber würde jemandem, den er nicht kennt und der keinerlei Sicherheiten vorlegen kann, hohe Summen zur Verfügung stellen? Auch das klingt wieder zu gut, um wahr zu sein und das ist es auch, denn mit der Realität haben derartige Angebote wenig zu tun. Versteckte Klauseln und Kosten im Vorfeld sind hierbei häufige Stolperfallen.
Kosten im Vorfeld
Anknüpfend an den vorangegangenen Abschnitt ergibt sich sogleich der nächste Faktor, bei dem größte Vorsicht geboten seine sollte. Grundsätzlich gilt, dass in Deutschland jeder, der Bank- und Kreditgeschäfte betreibt, gesetzlich dazu verpflichtet ist, eine adäquate Bonitätsprüfung sicherzustellen. Allein diese Tatsache wirft schon die Frage auf, wie manche Anbieter dann damit werben können, derartige Prüfungen eben nicht durchzuführen. Die Erklärung ist ebenso einfach wie betrügerisch. Mit derartigen Versprechungen werden Kunden geködert, denen dann das Darlehen in gewünschter Höhe gewährt wird. Eine Nachricht, welche die potentiellen Kreditnehmer in einen wahren Freudentaumel versetzt. Schließlich haben zu diesem Zeitpunkt bereits zahlreiche Ablehnungen anderer, seriöser Anbieter zu einer Menge Frust geführt.
Das wissen auch die schwarzen Schafe und machen sich diese Frustration auf perfide Weise zu Nutze, indem sie vermeintliche Kreditbewilligungen verschicken. Schon allein die in diesem Kontext beliebte Formulierung: “Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass …” sorgt beim gefrusteten Kunden dafür, dass er die Augen vor allem verschließt, was damit negativ im Zusammenhang stehen könnte. Konkret wird der Kunde in einem solchen Fall in aller Regel dazu aufgefordert, “lediglich” noch einen Betrag XY, der gerne als Bearbeitungsgebühr oder dergleichen getarnt wird, zu überweisen, bevor der Kredit freigegeben wird.
Im Angesicht des vermeintlichen Geldregens und vor dem Hintergrund der zahlreichen Absagen im Vorfeld überweist der Kunde gutgläubig den entsprechenden Betrag und ist dem Anbieter somit in die Falle getappt, denn es ist an dieser Stelle wohl überflüssig zu erwähnen, dass das in Aussicht gestellte Darlehen niemals überwiesen wird. Der Anbieter (oft mit Sitz im Ausland) hat seine Gebühr bekommen und wird sich nun, wenn überhaupt, nur noch melden, um dem vermeintlichen Kreditnehmer fadenscheinige Ausreden aufzutischen, weshalb der gewünschte Betrag nun doch nicht zur Verfügung gestellt werden kann. Sollte also ein Anbieter derartige Rechnungen schon im Vorfeld stellen und die Bereitstellung des Kredites davon abhängig machen, ist höchste Vorsicht geboten.
Weitere indikatoren
Die vorgenannten Faktoren gehören zu den deutlichsten Erkennungsmerkmalen, anhand derer unseriöse Anbieter von vertrauenswürdigen unterschieden werden können. Daneben gibt es jedoch durchaus noch weitere Kriterien, die im Zuge einer Kontaktaufnahme mit einem Darlehens- bzw. Kreditvermittler unbedingt Beachtung finden sollten.
Zu den weiteren Indikatoren für dubiose Unternehmen gehören beispielsweise:
- Zahlung einer Vermittlungsgebühr per Nachnahme
- Hausbesuche
- Kostenpflichtige Hotline
- Nutzung des Begriffes “Finanzsanierung”
- Sehr plakative Schlagworte wie “Soforthilfe” und dergleichen
- Kopplung an Kreditkarten
Fazit: Wie Sie seriöse Anbieter erkennen können
Auch wenn es auf den ersten Blick schwerzufallen scheint, seriöse Anbieter von den schwarzen Schafen zu unterscheiden, gibt es durchaus eine Reihe von Indikatoren, die bei genauerem Hinsehen gar nicht so schwer auszumachen sind. Wer sich an die vorgenannten Ratschläge hält und sich nicht von billiger Effekthascherei in entsprechenden Werbeanzeigen blenden lässt, kann sich relativ sicher sein, zweifelhafte Anbieter schnell zu erkennen und damit nicht zum Opfer derartiger Machenschaften zu werden.