Den Traum vom eigenen Haus erfüllen sich zwar statistisch gesehen immer mehr Bundesbürger, jedoch kann es sich nach wie vor nicht jeder leisten, eine Immobilie sein Eigentum zu nennen. Besonders teuer ist das in den Großstädten. In den sieben wichtigsten Büromärkten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Köln und Stuttgart muss man ganz besonders tief in die Tasche greifen. Wer jedoch nicht darauf abzielt, seine Immobilie zu bewohnen, sondern Immobilien eher als Wertanlage betrachtet, der kann sich mit Immobilienfonds zumindest ein bisschen Haus für kleines Geld leisten.
Nach dem Einfrieren jetzt der Neuaufbau
In den vergangenen Jahren hatten Immobilienfonds nicht immer unbedingt den besten Ruf. Nach der Finanzkrise wurden viele offene Immobilienfonds eingestellt, weil zu viele Investoren ihr Geld als Folge der Krise aus den Fonds abzogen. Jetzt aber werden beispielsweise von der Deutschen Bank wieder neue Produkte in offenen Immobilienfonds angeboten. Als Anleger investiert man in einen solchen Fonds, der etwa ein Paket aus Büroimmobilien, Einzelhandelsflächen, Logistikzentren und Wohnimmobilien beinhaltet. Je breiter das Immobilienportfolio, desto risikosicherer ist das Paket. In einem guten Immobilienfonds befinden sich nach Möglichkeit Core-Immobilien, also hochklassige Gewerbeimmobilien, die auch in einem schwierigen Marktumfeld gefragt bleiben. Solche Objekte etwa führt der Immobiliendienstleister JLL in seinem Angebot für Gewerbeimmobilien. JLL vermietet und verkauft vor allem Gewerbeimmobilien, betreut für seine Geschäftskunden aber auch verschiedene Immobilieninvestments. Im Durchschnitt versprechen offene Immobilienfonds zwischen zwei und vier Prozent Gewinn im Jahr für die Anleger, es winken also nicht ganz unerhebliche Renditen, wenn alles gut läuft. Bei der Deutschen Bank ist man mit 50 Euro im Monat schon dabei. Die Gewinne fallen dann zwar entsprechend kleiner aus, dafür ist man aber vor finanziellen Turbulenzen einigermaßen sicher.
Mehr Sicherheit und Rendite
Das große Plus der offenen Immobilienfonds ist die Tatsache, dass Anleger ihre Anteile jederzeit verkaufen können, auch wenn es eine Frist von einem Jahr gibt. Diese offene Anlegerpolitik ist gleichzeitig aber auch die Achillesferse dieser Fonds. Denn während der Finanzkrise 2008 und 2009 zogen viele Anleger schlagartig ihr Geld zurück und brachten die Immobilienfonds in die Bredouille, denn sie konnten ihre Objekte gar nicht so schnell verkaufen, wie sie ihre Investoren auszahlen sollten. Die Folge: die Immobilienfonds wurden eingefroren. Die vermeintlich sichere Immobilie wurde nicht nur zum Null-, sondern gleich zum Verlustgeschäft. Per Gesetz gelten nun ein paar neue Regeln für die neuen Immobilienfonds, die für Privatanleger zugänglich sind. Unter anderem müssen Anleger ihre Anteile zwei Jahre halten, bevor sie mit der einjährigen Kündigungsfrist wieder abgegeben werden können. Für offene Immobilienfonds bedeutet das mehr Sicherheit und die Möglichkeit, mehr Geld in rentierende Immobilienkäufe zu investieren (weil die Fonds weniger Bargeld zur Auszahlung bereithalten müssen), was wiederum den Anlegern einen höheren Gewinn verspricht.
Ein Restrisiko bleibt
Aber ganz ohne Risiko ist das Geschäft mit den Fonds nach wie vor nicht. In der Theorie erwarten die neuen offenen Immobilienfonds eine höhere Rendite als die bisherigen, jedoch haben sie bisher zumindest erst wenige Immobilien im Bestand. Kündigt ein großer Mieter in einem der Gebäude, bekommen das die Anleger zu spüren. Deshalb sollte man sich vielleicht auch die alten Fonds einmal anschauen. Die haben ein größeres Paket an Objekten mit vielen Mietern, die die Kündigung eines Einzelnen leichter auffangen.