Es gibt viele gute Gründe, warum man bei der Geldanlage sein Wertpapierdepot hin und wieder überprüfen sollte. Vier Punkte sind bei einem solchen Depotcheck wichtig und sollten beachtet werden.
Der langfristige Erfolg an der Börse hängt in erster Linie von einer Anlagestrategie ab, die auf die individuellen Ziele, das persönliche Risikoprofil und den Anlagehorizont zugeschnitten sein sollte.
Die Wirtschaft befindet sich in einem stetigen Wandel und damit auch die Kurse an den Börsen. Aber auch die Ziele und Risikobereitschaft sowie der Anlagehorizont von Anlegern können sich mit der Zeit verändern. Die LAUREUS AG PRIVAT FINANZ empfiehlt daher in regelmäßigen Abständen das eigene Wertpapierdepot einer gründlichen Überprüfung zu unterziehen. Dazu sollte man sich zwei- bis dreimal im Jahr intensiver mit seiner Geldanlage befassen.
Ein solcher Depotcheck kann die Risiken reduzieren und die Chancen erhöhen. Doch worauf müssen Anlegerinnen und Anleger bei ihrem Depotcheck achten? Unter welchen Voraussetzungen ist es beispielsweise sinnvoll, den Aktienanteil zu reduzieren, den Anleiheanteil zu erhöhen oder Edelmetalle wie Gold nachzukaufen?
Zwar gibt es keine allgemeingültigen Antworten auf diese Fragen, zur Orientierung bieten sich aber die folgenden vier Fragen an, die sich jeder Anleger beim Depotcheck stellen sollte:
- Welche Ziele verfolge ich mit meinem Depot?
- Ist mein Depot breit genug diversifiziert?
- Stimmt das Risiko?
- Was ist mit Emotionen?
1. Welche Ziele verfolge ich mit meinem Depot?
Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Auf lange Sicht bieten Aktien die höchsten Renditen. Je weiter das Ziel der Geldanlage in der Zukunft liegt und je länger somit der Anlagehorizont ist, desto höher kann der Depotanteil von vergleichsweise riskanteren, aber zugleich renditeträchtigeren Anlageklassen wie etwa Aktien ausfallen. Wer viel Zeit hat, kann auch immer wiederkehrende Kursrückgänge aussitzen.
Ist hingegen klar, dass das Depotvermögen in nicht allzu ferner Zukunft benötigt wird, sollten das Risiko deutlich reduziert und vergleichsweise sichere Anlage gewählt werden.
2. Ist mein Depot breit genug diversifiziert?
Um Risiken zu begrenzen sollte Vermögen über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen gestreut sein. Entscheidend für den langfristigen Vermögensaufbau ist eine ausgewogene Vermögensallokation über mehrere Anlageklassen. Wer etwa garantierte Zinserträge aus Anleihen um Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe, alternative Investments und Immobilien ergänzt, dessen Depot weist ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis auf, als ein reines Aktien-Portfolio – und ist somit auch meist besser vor schweren Marktturbulenzen geschützt.
3. Stimmt das Risiko?
Es sollte überprüft werden, ob die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen noch zum persönlichen Risikoprofil passt. Die individuelle Risikoneigung kann sich im Laufe der Zeit aus vielen verschiedenen Gründen verschieben – beispielsweise aufgrund der Geburt eines Kindes, eines höheren oder niedrigeren Einkommens, eines Hausbaus, des Alters oder einer Scheidung.
Entsprechend angepasst werden sollte auch die Depotstruktur. Wer etwa kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand steht und das Depotvermögen für die Erhaltung des bisherigen Lebensstandards benötigt, sollte das Risiko signifikant reduzieren, beispielsweise indem der Aktienanteil nach unten angepasst wird und im Gegenzug der Anleihe- und Cashbestand erhöht werden.
4. Was ist mit Emotionen?
Wertpapiere zu den bestmöglichen Kursen kaufen und verkaufen – das ist das Ziel aller Anleger. Aber: Market Timing – das zeigen Studien immer wieder – funktioniert nur in den seltensten Fällen; nicht nur, aber auch, weil Investorinnen und Investoren sich zu sehr von ihren Emotionen leiten lassen.
Statt auf Market-Timing zu setzen, sollte eher ein breit gestreutes Portfolio mit einer langfristigen Anlagestrategie gewählt werden. Zu einer solchen Strategie zählt zwar auch der Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Doch sollte dabei vor allem rational und systematisch agiert werden. Und: Der tagtägliche Blick in das eigene Depot ist da sicherlich nicht die richtige Strategie.