Viele Kunden von Banken und Sparkassen nutzen einen sogenannten Dispositionskredit auf ihrem Girokonto, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Das ist jedoch teuer und sollte daher nicht zur Dauerlösung werden.

Kredite für Privatpersonen

Welcher Kredit ist der richtige, wenn es mal eng mit dem Geld wird?

Rund 50 Prozent der deutschen Bankkunden nutzen mehr oder weniger regelmäßig den sogenannten Dispositionskredit auf ihrem Girokonto. Mit einem solchen „Dispo“ ermöglichen viele Banken und Sparkassen ihren Kunden einen finanziellen Spielraum, wenn das Geld nicht reicht. Meist wird für diese „Kontoüberziehung“ automatisch eine Kreditsumme von ein bis drei Monatsgehältern vorgemerkt.

Eigentlich eine schöne Sache, wenn da nicht die hohen Kosten wären. Denn meist ist der Dispozins sehr hoch. Bei einer kurzfristigen Kontoüberziehung fallen diese nicht sonderlich auf, Allerdings sollten Kunden nach Alternativen Ausschau halten, wenn sie öfter mehr Geld oder eine besonders hohe Summe benötigen.


Drei Alternativen zum Dispokredit

Die Targobank hat kürzlich drei Alternativen zum Dispositionskredit vorgestellt, mit denen sich Geld sparen lässt, ohne an Flexibilität einzubüßen:

  1. Den Ratenkredit,
  2. den Händlerkredit und
  3. die Kreditkarte.

1. Der Ratenkredit

Ideal für größere Anschaffungen oder Ausgaben ist ein Ratenkredit. Er wird auch Konsumentenkredit genannt. Es handelt sich um ein Darlehen über einen festen Betrag, das in gleichen Monatsraten zurückgezahlt wird. Die einzelne Rate setzt sich zusammen aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil. Die Laufzeit bewegt sich meist zwischen 12 und 84 Monaten.

Weil die Bank bei Vereinbarung eines Ratenkredits meist Sicherheiten hat – zum Beispiel eine Lohnabtretung – ist der Zinssatz eines Konsumentenkredits in der Regel deutlich niedriger als der eines Dispositionskredits.

2. Der Händlerkredit

Wer eine bestimmte Anschaffung finanzieren möchte – etwa einen neuen Fernseher oder ein Auto – kann häufig auch direkt beim Händler ein Finanzierungsangebot erhalten. Viele große Elektronik- und Möbelmärkte bieten entsprechende Finanzierungen (Ratenkäufe) an.

Auch Autohändler bieten in der Regel günstige Ratenzahlungsmodelle. Gerade bei der Autofinanzierung lohnt es sich jedoch oft, die Konditionen des Autohändlers mit dem Ratenkredit-Angebot einer Bank zu vergleichen. So kann es durchaus günstiger sein, den Kredit bei der Bank aufzunehmen und beim Autohändler für Barzahlung einen zusätzlichen Rabatt auszuhandeln.

3. Die Kreditkarte

Auch eine Kreditkarte kann man für einen kurzfristigen Finanzierungsbedarf nutzen – vor allem die in Deutschland am meisten verbreitete Form der sogenannten „Charge Card“. Bei diesem Kartentyp werden die Umsätze einmal monatlich per Lastschriftverfahren vom Girokonto des Karteninhabers abgebucht. Vom Zeitpunkt des Einkaufs bis zur Belastung seines Kontos erhält der Karteninhaber somit einen zinslosen Kredit.

Alternativ dazu können Kreditkartenkunden über die Kreditkarte auch sogenannte „revolvierende“ Kredite nutzen. Die Rückzahlung erfolgt dabei in Teilen, über mehrere Monate verteilt. Der verbleibende Betrag der Kreditsumme wird in den Folgemonat übertragen. Dafür berechnen die Banken allerdings Zinsen, die im Zweifelsfall sogar höher sein können als beim Dispo.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bank oder Sparkasse

Welche Kreditart für Sie und Ihren Bedarf am besten geeignet ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Wichtig ist vor allem die jeweils individuelle, finanzielle Situation. Wer unsicher ist, sollte sich am besten bei seiner Bank oder Sparkasse informieren und beraten lassen. Aber auch im Internet kann man aussagekräfite Hinweise zu Krediten und Darlehen finden.