Die Geldanlage hat für die meisten Menschen nur einen Sinn: Das hart Verdiente anlegen, mit dem Ziel, es zu vermehren. Was mit dem Geld weiter geschieht, ist vielen Menschen nicht bewusst. Dabei würde ein Blick in den Vertrag nicht schaden.

Nachhaltige Geldanlagen ermöglichen Erträge mit einem guten Gewissen
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Der Wunsch nach mehr Geld in Kombination mit einer sicheren Anlage wird bei vielen Verbrauchern von der Hausbank umgesetzt. Sie bietet entsprechende Anlagemöglichkeiten an, die Zinsen auf das Gesparte bieten. Diese Zinsen aber in vielen Fällen nicht der einzige Einkommensmotor für die Bank. Viele Institutionen investieren das Geld ihrer Kunden in diverse Projekte. Welche das genau sind, hängt von der jeweiligen Bank ab. Sie werden auch im Vertrag genannt. Viele Menschen lesen ihn aber nicht genau oder sie interessiert es nicht, wofür ihre Anlage verwendet wird.

Grundsätzlich werden Bankinstitute in zwei Kategorien eingeteilt:


  1. passivlastig
  2. aktivlastig

Erstere erwirtschaftet den Großteil ihres Gewinns durch den Kunden, Letztere leiht es häufiger aus. Aktivlastige Institute machen natürlich den größten Verdienst. Je mehr Geld eine Bank hat, desto mehr Wertpapiere kann sie kaufen. Andere Banken bringen hingegen Anleihen heraus. Dieser Artikel befasst sich genauer mit dem Thema, was Banken mit dem Geld ihrer Kunden anstellen.

Geld mit gutem Gewissen anlegen und vermehren

Verbraucher werden sich nun fragen, warum diese Investitionen und andere Spielereien der Bank problematisch sein sollten. Ganz einfach: Banken investieren sowohl auf sichere als auch riskante Weise. Einige dieser Investitionen fließen unter Umständen in Geschäfte, die man nicht unterstützen möchte.

Das Bedürfnis nach nachhaltigen Geldanlagen ist aus diesem Grund in den vergangenen Jahren gewachsen. Spätestens seit der Wirtschaftskrise ist das Vertrauen der Verbraucher in das Bankensystem gesunken. Einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge hatten im Jahr 2013 nur 29 Prozent der Befragten Vertrauen in das Bankensystem. Drei Jahre zuvor lag das Vertrauen bei nur 17 Prozent.

Inzwischen gibt es rund um den Globus mehrere Banken, die das Bedürfnis nach Nachhaltigkeit erfüllen. Sie klären ihre Kunden darüber auf, welche Projekte und Unternehmen sie finanzieren. Weiterhin bieten sie spezielle Produkte mit ethischem Hintergrund an. Dazu gehört auch das erste ethisch-ökologische Wertpapierdepot: Kunden können ein Depot einfach online eröffnen. Die EthikBank führt dabei alle Wertpapieraufträge für ihre Kunden aus.

Die Investition in nachhaltige Unternehmen

Eine Alternative zur Geldanlage über Wertpapiere ist die Investition in nachhaltige Unternehmen. Nachhaltige Fonds werden seit 2008 von dem unabhängigen Gütesiegel European Social Investment Forum (Eurosif) ausgezeichnet. Dieses Gütesiegel garantiert, dass der Fonds transparent ist. Fondsmanager informieren auch darüber, welche Anlagestrategie sie ausgearbeitet haben. Dennoch müssen Anleger selbst prüfen, ob seine persönlichen Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllt sind.

Nachhaltige Investments sollen sich besonders lohnen

Der Marktexperte oekom research AG hat in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass nachhaltige Investments häufig eine bessere Rendite liefern. Seiner Ansicht nach wächst das Investmentrisiko je geringer die Nachhaltigkeit ist.

Das Unternehmen untersuchte welche Beziehung zwischen den Faktoren Nachhaltigkeitsorientierung, Investmentrisiko sowie Rendite bestehen. Regelmäßig prüft oekom research wie nachhaltig Konzerne sind und vergibt den Spitzenreitern den sogenannten oekom Prime Status. Alle Mitglieder dieser Auszeichnung werden in dem oekom Prime Portfolio Large Caps, kurz oekom PPLC, zusammengefasst.

Innerhalb von zehn Jahren (vom 1. Januar 2005 bis zum 31.12.2014) erreichte das oekom PPLC laut Berechnungen der Deutschen Performancemessungs-Gesellschaft (DPG) eine kumulierte Rendite von 116,03 Prozent. Die Rendite des MSCI World Total Return Index erreichte im selben Zeitraum eine Rendite von nur 113,04 Prozent. Die Rendite des oekom PPLC belief sich somit auf 8,01 Prozent pro Jahr. Der Vergleichsindex erzielte nur 7,86 Prozent (Quelle: Newsletter; Outperformance durch Nutzung des oekom Prime-Standards).

Die genannte Studie zeigt somit, dass Nachhaltigkeit nicht nur das Gewissen beruhigt und der Umwelt zugutekommt, sondern auch positive Auswirkungen auf das Portemonnaie bedeuten kann.