In Zeiten niedriger Zinsen gibt es Menschen, die lachen und andere, die weinen. Während Immobilienkäufer von den Niedrigzinsen profitieren, erleiden Sparer Verluste – es sei denn, sie investieren in moderne Anlageprodukte, wie z.B. Investmentfonds.
Die Zeiten des Sparbuchs sind längst vorbei. Vor der Jahrtausendwende war es üblich, ein Sparbuch im Namen des Kindes oder Enkels zu eröffnen. Regelmäßig wurde es mit Geld gefüllt und dem Nachwuchs zum 18. Lebensjahr überreicht. Wer dieses altmodische Anlageprodukt heute verwendet, macht Verluste.
Die Inflation und ihre Rolle bei der Geldanlage
Dass noch so viele Menschen Anlageprodukte wie das Sparbuch verwenden, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit an einer Wissenslücke im Finanzbereich. Das Konzept der Inflation sollte jedem Bürger bekannt sein – die Realität sieht anders aus.
Beginnen wir bei der Europäischen Zentralbank. Auf EZB-Webseite steht im Bereich Aufgaben Folgendes:
Das vorrangige Ziel des Europäischen Systems der Zentralbanken (im Folgenden ,ESZB‘) ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten.
Ein einleuchtendes Ziel, schließlich wird Preisstabilität mit Vertrauen gleichgesetzt – und dieses wiederum sollte theoretisch in Konsum beziehungsweise Investitionen resultieren.
Die EZB hat sich vorgenommen, die Inflation nahe der Zwei-Prozent-Marke zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie unter anderem den Leitzins festgelegt. Ein niedriger Zins soll der EZB zufolge zu mehr Konsum führen, da das Sparen unattraktiv ist.
Der Leitzins liegt inzwischen (Stand: 2016) bei null Prozent. Die Inflation ist nicht gestiegen und auch der Konsum ist nicht wirklich gewachsen. Der Grund: Verbraucher sind sich über ihre Zukunft ungewiss und wollen ihr Erspartes weiterhin anlegen. Sie nutzen nun entweder unrentable, sichere Geldanlagen oder riskantere Investmentmöglichkeiten wie Fonds, die aber höhere Erträge bringen.
Unrentable Geldanlagen lohnen sich aus folgendem Grund nicht: Wenn der Zins unter der Inflation liegt, verlieren Sparer Geld. Außerdem kann nicht gesagt werden, ob die Niedrigzinsphase in absehbarer Zeit vorüber sein wird. Das Abwarten ist also ein aussichtsloses Verlustgeschäft. Sinnvoller ist es, sich mit Fonds zu beschäftigen und sein Erspartes dort anzulegen, wo Erträge erzielt werden können.
Warum man in Investmentfonds investieren sollte
Investmentfonds haben sich in Niedrigzinszeiten zu einem beliebten Instrument für private Geldanleger entwickelt. Die Auswahl an Fondspaletten ist groß und befriedigt alle denkbaren Anlagebedürfnisse potenzieller Investoren.
Fonds haben Folgendes gemeinsam:
- mit Fonds können Privatpersonen ihr Geld kostengünstig, effizient und mit einer breiten Streuung anlegen (siehe Risikostreuung bei Fondsanlagen)
- Experten helfen bei der Wertpapierauswahl und überwachen das Investment
- es gibt keine Limitierungen; jeder Mensch kann investieren
Ein weiterer wichtiger Punkt: Privatanleger können selbst mit kleinen Beträgen ins Spiel kommen. Der einmalige Betrag liegt je nach Anbieter bei wenigen hundert Euro; hinzu kommen monatliche Beiträge von unter 100 Euro. Der Grund für den günstigen Einstieg: Fonds sammeln die Gelder zahlreicher Anleger. Es entsteht ein großes Kapital, welches von einem Expertenteam in unterschiedliche Wertpapiere investiert wird. Je nach gewählter Fondsanlage erfolgt das Investment in Aktien, Anleihen oder Anlagen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Risikostreuung.
Risikostreuung bei Fondsanlagen
Das Thema Risikostreuung ist bei Fondsanlagen von großer Bedeutung. Kaum einer kann sagen, wie sich ein Fonds entwickeln wird. Mithilfe der praktischen Prognose-Rechnung von moneyou.de können Verbraucher einen Blick in die potenzielle Zukunft einer Fondsanlage werfen. Aber: Die Prognosen dienen ausschließlich zur Orientierung.
Übrigens: Man sollte niemals alles auf eine Karte setzen. Auch wenn chancenorientierte Anlagen überdurchschnittlich hohe Erträge abwerfen, können auch hohe Verluste eintreten.
Sicher, ertragreich und kurzfristig verfügbar soll ein Investment sein – das wünschen sich alle Anleger. Diese drei Kriterien können erreicht werden, indem das Investitionsrisiko gestreut wird. Der Grund: Ein einziges Investment kann nicht alle drei Wünsche des Anlegers erfüllen. Deshalb muss er mehrere Investments tätigen und sein Risiko verteilen. Der Bärenanteil des Ersparten wird in sichere Fonds angelegt, ein kleiner Teil in riskante Fonds.
Tipp: Laut der Verbraucherzentrale NRW sind für private Geldanleger mit kleinen Vermögen ETFs interessant, weil bei ihnen die Risikostreuung besonders stark ausgeprägt ist.
Mit gemischten Anlagen zum Erfolg
Bei der zuvor genannten Risikostreuung spielt nicht nur das Ertragspotenzial eines Fonds eine große Rolle, sondern auch die Anlageklasse. Grundsätzlich sollten alle zum Anleger passenden Klassen in seinem Portfolio zu finden sein. Die Anlageklasse wird von Faktoren wie persönlicher Einstellung zu Risiken und Chancen, aber auch dem Budget beeinflusst.
Wer sich für den Werterhalt von Anlagen interessiert, verteilt sein Investment in drei Gruppen:
- Anleihenfonds: Staatsanleihen, Unternehmensanleihen
- Aktienfons: Branchen, Europa, USA
- Alternative Investments: Hedgefonds, Immobilienfonds
Hinter jedem Fonds steht ein Manager oder ein Team, welches sich um dessen Veranlagung kümmert. Unerfahrene Anleger sollten sich umfassend beraten lassen, um ihr Ziel zu erreichen. Ihr Fondsmanager betreibt im Regelfall ein aktives Management. Soll heißen: Der Fondsmanager wählt die Titel, Branchen und Länder aus.
Für erfahrene Anleger ist das passive Management sinnvoller. Der Anleger gibt in diesem Fall eine Titelliste vor, die der Fondsmanager einzuhalten hat.
In Zusammenarbeit mit dem Fondsmanager oder -team können private Anleger ihr Erspartes vermehren – auch in Zeiten niedriger Zinsen.