Immer mehr Banken und Sparkassen verlangen von ihren Kunden Gebühren für das Abheben vom Konto. Sogar Barverfügungen am Geldautomaten werden von einigen Instituten bepreist. Doch es gibt Wege, um die Gebühren herum zu kommen.
Die Deutschen lieben ihr Bargeld. Doch viele Banken und Sparkassen haben dem Bargeld jetzt den Kampf angesagt. So haben einige Institute die Anzahl kostenloser Abhebungen vom Girokonto begrenzt, andere lassen Verfügungen nur noch ab einem bestimmten Mindestbetrag zu. Immer mehr Institute verlangen für den Bargeldbezug sogar Geld von Ihren Kunden, selbst wenn dafür ein Geldautomat verwendet wird.
Vertrauen ist gut, Kontrolle besser
Banken und Sparkassen müssen eine Änderung oder Erhöhung ihrer Gebühren mindestens zwei Monate vor Inkrafttreten ankündigen. Dann haben die Kunden zwei Monate Zeit, dagegen Widerspruch einzulegen. Tut man das nicht, wird dies als Zustimmung zu den Änderungen gewertet.
Sie sollten sich einen solchen Widerspruch allerdings genau überlegen, denn im Normalfall kündigt das Kreditinstitut in diesem Fall das Konto. Dann hat man nur einen Monat Zeit, um sich eine neue Bank zu suchen. Und dieses Vorgehen ist durchaus zulässig.
Um nicht von plötzlichen Gebührenerhöhungen Ihrer Bank überrascht zu werden, sollten Sie daher regelmäßig Ihre Kontoauszüge überprüfen. Meist sind dort die Hinweise auf eine Gebührenanpassung aufgeführt.
Gebührenerhöhung: Was tun?
Was aber kann man tun, wenn die eigene Bank plötzlich Gebühren fürs Geldabheben verlangt? Die folgenden vier Möglichkeiten haben Sie:
1. Girokonto bei einer anderen Bank eröffnen
Prüfen Sie die Preise anderer Banken und Sparkassen in Ihrer Umgebung. Sollten diese günstiger sein, könnte sich ein Wechsel lohnen. Wenn Sie nicht mit der kompletten Bankverbindung wechseln wollen, könnte bereits ein zweites Girokonto unterm Strich günstiger sein.
2. Girokonto bei einer Direktbank eröffnen
Direktbanken haben oft günstigere Konditionen, als Filialbanken. Dafür verzichten Kunden auf einen persönlichen Ansprechpartner zur Beratung in der Filiale. Allerdings haben die meisten Direktbanken immerhin eine Telefon-Hotline, bei der man bei Servicefragen anrufen kann. Beratung wird bei Direktbanken allerdings auch dort nicht angeboten.
Viele Direktbanken bieten immer noch kostenfreie Girokonten und kostenloses Geldabheben, teilweise sogar weltweit.
Auch hier gilt: Sie müssen dazu nicht gleich komplett zu einer Direktbank wechseln. Viele Kunden haben dort lediglich ein Zweitkonto, auf das sie regelmäßig per Dauerauftrag von Hauptkonto Geld überweisen.
3. Nutzen Sie eine Kreditkarte
Auch mit einigen Kreditkarten kann man gratis Geld abheben, teilweise ebenfalls weltweit. Viele Institute bieten eine solche Kreditkarte als kostenlose Zusatzleistung zu einen Girokonto. Näheres finden Sie auf den Internetseiten Ihrer Bank oder Sie rufen bei Ihrem Kundenservice an.
4. Abheben im Supermarkt
Viele Supermärkte und Einzelhandelsketten bieten das sogenannte „Cash Back“-Verfahren an. Bei einem Einkauf können Sie sich zum Beispiel bei Rewe, Edeka, oder Aldi Süd an der Supermarktkasse Geld von Ihrem Konto auszahlen lassen. Dieser Service ist aktuell umsonst, manchmal jedoch an eine Mindestsumme beim Einkauf gebunden.
5. Verzichten Sie auf Bargeld
Eine weitere Möglichkeit, Gebühren für Bargeldbezug zu entkommen, besteht darin, bargeldlos zu bezahlen. Das ist einfach und sicher. Fast überall wird die Bankkarte (Girocard) beim Bezahlen akzeptiert, egal ob im Supermarkt, im Restaurant oder an der Tankstelle.
Zudem macht Sie das im Verlustfall sicherer. Sollte das Portmonee weg sein, können Sie eine Karte sperren lassen. Bargeld in der verlorenen oder gestohlenen Brieftasche ist meist unwiederbringlich verloren.