Angebote für Geschäftskonten unterscheiden sich vor allem im Leistungsumfang und den Kosten. Selbstständige, Freiberufler und Existenzgründer können mit der richtigen Auswahl erhebliche Kosten sparen. Darüber hinaus gibt es sogar Firmenkonten, die komplett kostenlos sind.
Unternehmer, die sich erstmals oder nach vielen Jahren erneut auf die Suche nach einem Geschäftskonto machen, sind von der Fülle an Angeboten auf dem Finanzmarkt erst einmal erschlagen. Viele Existenzgründer fragen sich, ob sie überhaupt ein Geschäftskonto benötigen. Handelt es sich bei dem Unternehmen um eine juristische Person wie eine GmbH oder eine UG, ist das Geschäftskonto vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Selbstständige ohne Handelsregistereintrag und Freiberufler können ihre Transaktionen zwar von einem privaten Girokonto aus führen, doch spielt dabei erstens nicht jede Bank mit und andererseits wird es spätestens bei der Steuererklärung kompliziert. So sind die Betriebsausgaben und die Einnahmen ein wesentlicher Pfeiler bei der Gewinnermittlung, was für getrennte Wege bei der Kontoführung spricht. Ausgaben rund ums Geschäft können bereits vor dem Start in die Selbständigkeit entstehen, weshalb etwa Beraterhonorare über ein Firmenkonto abgewickelt werden sollten.
Die eigenen Bedürfnisse auf den Prüfstand stellen
Das optimale Geschäftskonto lässt sich in einer Geschäftskonto Vergleichsübersicht wie z.B. bei https://www.geschaeftskonten24.net/geschaeftskonto-vergleich/ ganz einfach ermitteln. Zuvor sollten die eigenen Anforderungen definiert werden. Zunächst wäre die Frage zu klären, ob eine traditionelle Filialbank oder eine Direktbank bevorzugt wird. Eine Filialbank hat den Vorteil, dass eine direkte Beratung stattfindet, was zum Beispiel bei Unternehmerkrediten sinnvoll kann. Dieser Mehrwert hat den Nachteil, dass höhere Kontoführungsgebühren als bei einer beraterlosen Onlinebank anfallen.
Aspekte in der Vorüberlegung sind ferner die Anzahl monatlicher Buchungen, wie häufig der Geldautomat genutzt wird, ob und wie viele Giro- und Kreditkarten benötigt werden, wie viele Zugänge zum Onlinebanking notwendig sind und die eventuelle Inanspruchnahme eines Dispokredites.
Vorsicht: Nicht jede Bank akzeptiert alle Unternehmensformen. Einige lehnen Personengesellschaften oder eine Ltd. ab.
Eine weitere interessante Frage ist die benötigte Anzahl der Geschäftskonten. Mittlerweile setzen sich in vielen Branchen Mehrkontenmodelle durch. So empfiehlt die IHK Halle, dass Unternehmer sogar fünf Konten haben sollten.
Es gibt auch Geschäftskonten ohne Kontoführungsgebühren
Nach der Vorauswahl müssen sich Unternehmer mit der Tatsache auseinandersetzen, dass bei einem Geschäftskonto deutlich höhere Gebühren als bei einem Privatgirokonto anfallen. Eine Ausnahme bilden lediglich die Gratis-Businesskonten von einigen FinTechs und Direktbanken. Grundsätzlich muss bei den meisten Geschäftskonten mit Kosten für beleglose und beleghafte Überweisungen gerechnet werden sowie für Lastschriften und die Einreichung von Schecks. Ebenfalls entgeltpflichtig sind Giro- und Kreditkarten. Unternehmer, die im Onlinehandel durchstarten möchten, sollten einen Blick auf die angebotenen Zahlungsmöglichkeiten für Kunden werfen und ob sich die gewünschten Methoden mit dem Geschäftskonto kombinieren lassen. Nicht immer wird sofort ein Kontokorrentkredit eingerichtet. Die Genehmigung hängt von der Entwicklung des Unternehmens und den letzten Jahresabschlüssen ab.
Die Extras im Blick behalten
Je nach Anbieter und Kontenmodell können Monatsgebühren für das Geschäftskonto im zweistelligen Eurobereich entstehen. Es gibt jedoch Sparpotenzial. So erlässt die Deutsche Bank im Tarif Business AktivKonto ab einem Guthaben von 5000 Euro die Kontoführungsgebühren. Bei der Postbank sind es 10.000 Euro.
Trostpflaster: Einige Banken bieten eine Guthabenverzinsung auf dem Geschäftskonto an oder gewähren Rabatte, wenn das Privatkonto ebenfalls bei dem Institut geführt wird.
Interessant sind zudem Angebote hauseigener Software und Schnittstellen, mit denen sich zeitsparende Finanztools und Businesskonto bequem miteinander verknüpfen lassen. Vor allem Gründer und Selbständige ohne Angestellte, die sich um die Buchhaltung kümmern, sollten auf eine entsprechende Software oder Schnittstellen achten.
Ist das passende Kontenmodell gefunden, braucht die Bank verschiedene Dokumente, die bei FinTechs und Direktbanken einfach hochgeladen werden. Neben der Legitimation durch den Personalausweis benötigen Freiberufler keine weitere Unterlagen. Gewerbetreibende legen den Gewerbeschein vor und juristische Personen den Handelsregistereintrag.
Fazit: Mit der richtigen Planung zum besten Geschäftskonto
Noch immer wird ein Geschäftsgirokonto nur nach den Kosten für die Kontoführung ausgewählt. Dabei kann es bei vielen Überweisungen sinnvoller sein, ein teureres Paket zu wählen, bei dem ein bestimmtes Kontingent bereits enthalten ist. Denn gerade beleghafte Buchungen können ein großes Loch in die Kasse reißen.
Für den eigenen Vergleich ist es daher wichtig, mit realistischen Zahlenmodellen zu operieren, um die Angebote der Banken entsprechend bewerten zu können. Ein Geschäftskonto kann teuer sein, muss es aber nicht.