Wer sich über Anlagen informiert, stolpert über den Tipp in Gold zu investieren. Das Edelmetall sei die sicherste Anlage und sein steigender Wert bringt Profit und Stabilität. Woher kommt diese Ansicht? Und ist die Investition in Gold wirklich so narrensicher?
Wer Gold besitzt, kann sich glücklich schätzen. Das Metall ist und bleibt tendenziell wertvoll. Auf der Börse kann man auf den Goldpreis spekulieren oder noch abstrakter denken und Anlageformen wie Rohstoff-Futures kaufen. Sie sind abhängig von dem Wert des Goldpreises, aber spekulieren darauf, mit zu einem früheren Zeitpunkt vereinbarten Preisen erst an einem festgelegten Termin in der Zukunft Wertanlagen zu kaufen, die sich an dem dann aktuellen Goldwert orientieren.
Wem das zu hoch ist, der kann sich an dem Kaufen und Verkaufen von materiellem Gold orientieren. Banken bieten Gold in hohen Legierungen, dass man in Münzen- oder Barrenform kaufen und als Anlage für die Zukunft einlagern lassen kann.
Noch simpler ist das Verkaufen von Altgold, das man ohnehin schon besitzt, sei es durch Schmuck oder Zahngold. Online kann man heute in wenigen Schritten – z.B. auf der Webseite von Simply Way – Gold verkaufen.
Dabei sendet man das Gold an den Dienstleister, der die Legierung analysiert und ein Angebot macht, das sich an dem Goldgehalt pro Gramm und dem tagesaktuellen Goldwert auf dem Weltmarkt orientiert.
Ob sich die Anlage, der Kauf oder der Verkauf von Gold lohnt, ist abhängig davon, wie sich dieser Wert aktuell und in Zukunft gestaltet.
Der Wert von Gold
In 2011 hat sich schon die Frage gestellt, wie der Goldpreis sich entwickeln wird. Damals lag er bei rund 1.434 US-Dollar pro Unze. In diesem Artikel wurden drei Prognosen von Experten genannt.
- Goldman Sachs:650 USD in 2011
- Deutsche Bank Securities:600 USD in 2014
- Jim Rogers: über 2.000 USD in 2020
Heute können wir abgleichen, ob diese Vorhersagen wahr geworden sind.
Der Wert von Gold in US-Dollar pro Unze jeweils im Dezember hat sich wie folgt entwickelt:
- 2011 bei 1.555 $
- 2014 bei 1.195 $
- 2020 bei 1.873 $
Die Vermutungen gingen also knapp am Ziel vorbei. Vor allem in 2014 weicht die Prognose stark von dem tatsächlichen Wert ab. Aber was ist passiert, dass den Wert des Goldes so beeinflusst hat?
In der Grafik der Goldpreisentwicklung zeigt sich zwischen 2013 und 2019 ein Tal, während der Wert davor und danach angestiegen ist. Deshalb liegt es nahe sich anzugucken, was vor oder zu diesen Daten jeweils passiert ist.
Was hat Einfluss auf den Wert von Gold?
Wie jeder andere Börsenwert hängt der Wert von Gold mit Angebot und Nachfrage zusammen. Gibt es wenig Gold aber viele Menschen wollen es besitzen, werden hohe Preise für das Metall gezahlt. Welche Branchen es sind, in denen Gold gebraucht wird, wurde hier aufgezeigt. Eine Hälfte der Gold-Ressourcen wird für Schmuck genutzt, die andere Hälfte teilt sich auf, auf Industrie, Gold als Investition und Käufe durch Zentralbanken.
Da die Gold-Ressourcen, die wir haben, begrenzt sind, kann der Goldwert stark ansteigen oder sinken, wenn sich die Nachfrage verändert. Historisch hat sich gezeigt, dass das immer dann der Fall ist, wenn eine weltweite Krise stattfindet. Die beiden Anstiege des Goldpreises rund um 2012 und 2020 stehen in direktem Zusammenhang mit der Finanzkrise in 2007/8 und der Corona-Pandemie ab 2019.
Das liegt daran, dass Menschen unter Krisenängsten, die ihre Regierung und das Wirtschaftssystem als instabil wahrnehmen, nicht in abstrakte Anlagen wie Aktien investieren wollen. Zu diesen Zeiten neigen Investoren dazu, Immobilien und Wertgegenstände zu kaufen. Das Edelmetall Gold ist dabei ganz an vorderer Front.
Diese Entwicklung zeigt uns auf, dass der Kurs von Gold nicht ganz so stabil ist, wie er immer beschworen wird. Sicher, er ist insgesamt beständig gestiegen. Aber auch hier gibt es Einbrüche und Unsicherheiten, die man als potenzieller Anleger beachten muss.
Fazit – Lohnt sich Gold als Anlage?
Die Antwort ist ein ganz klares: Jein. Es kommt eben darauf an, was man bezwecken möchte. Gold ist keine goldene Kuh, die beständig Profit bringt. Wenn es ganz so einfach wäre, würde die ganze Welt sich auf die Investition werfen. Also kann man nicht in Gold investieren und hoffen garantiert großes Geld zu machen. ABER! Eine Goldanlage lohnt sich dennoch.
Und zwar, indem man ungefähr 10 Prozent seines Anlageportfolios in Gold investiert. Während man den Rest für volatilere Märkte und größere Gewinnpotentiale nutzt, bleibt das Gold als beständige Absicherung im Hintergrund. Hier machen wir davon Gebrauch, dass der Goldwert gerade in Krisen steigt. Während unsere anderen Investitionen zu Katastrophen-Zeiten an Wert verlieren, können wir diese Verluste mit einer Anlage in Gold ausgleichen.