Seit im Jahr 1971 der Goldstandard für den US-Dollar aufgehoben wurde und der Dollar nicht mehr durch Goldreserven gedeckt ist, schwankt der Goldpreis mehr oder weniger stark. Im Jahr 2011 erreichte er bei 1.900 US-Dollar je Feinunze sein vorläufiges Allzeithoch. Ein Blick auf die Entwicklung der letzten zwanzig Jahre zeigt, dass danach ein deutlicher Abstieg folgte und in letzter Zeit der Preis wieder anzog. Die Geldanlage in Gold scheint sich also wieder zu lohnen.
Wichtige Einflussfaktoren auf die Goldpreisentwicklung
Der Goldpreis wird durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt beeinflusst. Als wichtige Einflussfaktoren gelten Wirtschaftskrisen, Inflationen, Zinsen, Knappheit des Edelmetalls und die Nachfrage in der Edelmetallindustrie.
Wirtschaftskrisen lassen den Goldpreis steigen
Der Verlauf des Goldcharts ist stark geprägt durch politische und wirtschaftliche Krisenzeiten. Gold gilt seit jeher als Garant für Wertbeständigkeit und Sicherheit. In Wirtschaftskrisen steigt die Nachfrage nach Gold somit regelmäßig an, so beispielsweise in der Weltwirtschaftskrise 1929 oder in der Eurokrise 2009.
Niedrige Zinsen stützen den Goldpreis
Niedrige Zinsen stellen in der Regel eine Stütze für den Goldpreis dar. Bei niedrigen Zinsen tendieren Anleger dazu ihr Geld im „sicheren Hafen“ Gold anzulegen, zumal es wenig andere sichere Alternativen gibt.
Währungseffekte wirken auf den Goldpreis
Gold notiert in US-Dollar, daher sollten Anleger in anderen Währungen wie z.B. aus dem Euroraum immer auch Änderungen im Euro-Dollar-Verhältnis bei ihrer Anlageentscheidung berücksichtigen.
Knappheit von physischem Gold
Soweit bekannt, sind die Ressourcen von physischem Gold begrenzt und neue Goldminen können kaum noch erschlossen werden. Allen Versuchen von Alchemisten zum Trotz, kann das Edelmetall auch nicht künstlich hergestellt werden. Die Nachfrage steigt damit langfristig stärker als das Angebot.
Inflationsängste lassen den Goldpreis steigen
Bei starker Inflation steigt der Goldpreis in der Regel. Anleger sehen Gold als Mittel der Absicherung gegen Inflationsrisiken.
Goldindustrie fragt Gold beständig nach
Die Goldindustrie beeinflusst nachhaltig die Entwicklung des Goldpreises. Etwa die Hälfte des weltweiten Goldbedarfs wird von der Schmuckindustrie nachgefragt. Auch aus dem Bereich Elektronik stammt eine wichtige Nachfragequelle.
Gold als Instrument der Geldanlage
Gold ist zurück! So zumindest hört man es an der einen oder anderen Stelle, nachdem im zurückliegenden Quartal die höchste Kurssteigerung seit 30 Jahren zu verzeichnen war.
Ausschlaggebend für diesen Anstieg scheint eine Unsicherheit im Hinblick auf die globale Wirtschaftsentwicklung und die Entwicklung der Zinsen zu sein. Die Notenbanken versuchen weltweit durch ihre Politik des lockeren Geldes Wachstum und Inflation zu schaffen. Doch die dazu systemisch benötigte Kreditausweitung will nicht recht in die Gänge kommen. Und durch den Brexit-Beschluss Großbritanniens steigt die generelle Unsicherheit wieder deutlich an.
Gold wird in diesem Umfeld zunehmend attraktiver. Früher hieß es, Gold zahlt keine Zinsen, nun heißt es, Gold kostet keine Zinsen.
Einige Analysten meinen nun, dass für inflationssensitive Anlagen die Stunde geschlagen hätte. Neben Gold werden auch Silber und Minenaktien als interessant bewertet.
Risiken der Goldanlage
Anleger sollten jedoch nie aus den Augen verlieren, dass die Geldanlage in Gold auch Risiken beinhaltet. Die Preisschwankungen sind durchaus vergleichbar mit denen von Aktien. Wer in Gold investiert, sollte sich daher dieser Risiken bewusst sein. Im Einzelfall kann es allerdings durchaus sinnvoll sein, einen kleinen Teil des langfristig angelegten Vermögens in Gold (oder anderen Edelmetallen) zu investieren, um sich wenigstens zum Teil gegen Inflation oder (derzeit eher unwahrscheinliche) Währungsreformen abzusichern. Zumindest wird Gold sehr wahrscheinlich nie völlig wertlos werden.