Vor wenigen Monaten hat sich die Kreditkartenwelt noch einmal verändert: Das größte deutsche Bonusprogramm Payback – unter anderem mit den Partnern Kaufhof, Aral, dm – gab in Zusammenarbeit mit American Express eine neue Kreditkarte heraus, die das Sammeln von Bonuspunkten ermöglicht. Das Interessante dabei: Im ersten Jahr ist die Karte gebührenfrei, ab dem zweiten Jahr wird eine Jahresgebühr von 40 Euro berechnet. Grund genug für die Redaktion, die größten Kreditkartenanbieter und deren kostenlose Bonusprogramme einmal daraufhin zu prüfen, ob diese wirklich etwas bringen und ob diese ihr Geld wert sind. Betrachten Sie also einmal die Marktführer mit uns. Dabei werden Sie staunen, wie viel Bonusprogramme können und wie wenig sie in der Tat kosten.

Leider können wir nicht alle Kreditkartengebühren von Standardkreditkarten ohne Bonusprogramme aufführen. Vergleichen Sie deshalb selbst, was Karten ohne Bonusprogramme zum Jahrespreis von 22 bis 40 Euro können und was die Meilensammelsysteme ermöglichen.

Bezahlen mit Karte

Inzwischen nehmen die meisten Full Service-Supermärkte wie Kaiser’s/Tengelmann oder auch Rewe Kreditkarten der weltweit gängigsten Standards American Express, Mastercard und VISA an. Bei Tankstellen gehört die Kreditkartenakzeptanz schon lange zum Branchenstandard. Somit können die Kreditkartenkunden mit allen Karten auch beim täglichen Einkauf sammeln, so dass einem späteren Umtauschvergnügen nichts mehr im Wege steht.


Unbegrenztes Sammeln und Tauschen bei American Express

Die günstigste American Express Karte mit dem klassischen Punktesammel-Programm Membership Rewards kostet eine Jahresgebühr von maximal 35 Euro – die ab einem Jahresumsatz von 3.500 Euro auf Null sinkt. Dazu kommen die Kosten für das Membership Rewards genannte Punktesammelprogramm von 30 Euro im Jahr.

Mit diesem Programm sammelt der Karteninhaber Bonuspunkte im Verhältnis 1:1 Euro. Das Volltanken beispielsweise mit 80 Euro Benzin bringt dann 80 Punkte, ein Wochenendeinkauf im Supermarkt für 70 Euro 70 Punkte. Schon bei einem zweimaligen Einsatz stehen somit 150 MR Punkte auf dem Konto zum Umtausch bereit. Bahnkarten, Flugkarten und fast alle Einkäufe des täglichen Bedarfs lassen sich ebenfalls mit der Kreditkarte bezahlen.

Somit stehen einem Jahresaufwand von 30 Euro die gesammelten Punkte gegenüber. Das Beste am American Express Programm ist die Unverfallbarkeit von Punkten. Wer möchte kann diese jahrelang sammeln und erst dann Eintauschen. Neben Sachprämien gibt es viele Fluggesellschaften wie Cathay Pacific oder die renommierte British Airways. Für Flüge mit diesen Partnern können die Punkte umgetauscht werden, so dass der Economy-Klasse Flug von München nach London hin und zurück schon für knapp 11.500 MR Punkte möglich ist. Ein Flug in der Business Klasse, der bei der Lufthansa dazu im Vergleich knapp über 800 Euro kosten würde, ist dann für 23.000 MR Punkte möglich. Auch Fernstrecken sind relativ günstig, wobei sich das Nachrechnen lohnt.

Unser Urteil: Dieses Programm ist sein Geld mehr als wert!

Die Payback-Kreditkarte und ihre Payback-Punkte

Die meisten Kunden sammeln Payback-Punkte mit einer eigenen Payback-Karte ohne Kreditkartenfunktion. Wer sich bis November 2012 für eine Payback VISA-Karte oder danach für eine Payback American Express entscheidet, der kann zusätzlich zu den Standard-Punkten bei den Payback-Partnern auch noch Zusatzpunkte bei allen Partnern sammeln. Hier ist das Umrechnungsverhältnis etwas anders: Pro Euro Umsatz wird nur ein halber Punkt gesammelt.

Neben vielen Sachprämien bietet Payback als einziges größeres legales Programm auf dem deutschen Markt eine Banküberweisung der gesammelten Punkte an. Der rechnerische Rabatt von 0,5 % kann ab zweihundert gesammelten Punkten (Standard- und Kreditkartenpunkte) überwiesen werden. Die Kreditkarte ist im ersten Jahr gebührenfrei und kostet ab dem zweiten Jahr 40,– Euro.

Wer den Nutzen der Karte errechnen möchte, sollte die 40 Euro für die Zusatzpunkte ab dem zweiten Jahr in Beziehung zu der 0,5%-Bankauszahlung sehen: Erst ab einem Jahresumsatz von 8.000 Euro rentiert sich die Karte im „zweiten“ Benutzungsjahr.

Wegen des schlechten „Sammelkurses“ von Payback-Punkten im Gegensatz zu anderen Angeboten ist der Umtausch der Kreditkartenpunkte in Lufthansa Meilen keine sinnvolle Alternative.

Unser Urteil: Sparfüchse sollten die normalen Payback-Punkte weitersammeln und die Payback Amex Kombikreditkarte spätestens nach dem ersten Jahr kündigen. Und entweder beim klassischen American Express oder bei der Sparkasse sammeln.

„Buy and Fly“ der Sparkassen

Auch die Sparkassen oder manche Direktbank der Sparkassen-Gruppe bieten eine eigene Mastercard oder VISA-Card an, mit der sich Bonuspunkte sammeln lassen. Hier wird der im Vergleich zur Payback-Kreditkarte günstige Meilenumrechnungskurs von einem Euro = 1 Bonusmeile berechnet.

Die Classic-Kreditkarte der Lufthansa kostet 50 Euro im Jahr und ist damit nicht viel teurer, als eine normale VISA- oder Eurocard ohne Meilensammelfunktion. Die Sparkassen sind leider regional strukturiert und geben ähnliche Kreditkartenprodukte heraus, die meist so um die 30 Euro Mehrpreis im Jahr kosten. Das Meilensammeln funktioniert ähnlich wie bei den anderen Karten auch: Bei jedem Einsatz werden die Bonuspunkte berechnet und einmal im Monat auf der Monatsabrechnung ausgewiesen. Nach Bezahlung bzw. der Lastschrift des Rechnungsbetrages der Kreditkarte stehen die Bonuspunkte dann auf dem Miles & More Konto zur Verfügung.

Die Einlösemöglichkeiten bei Lufthansa variieren je nach Saison und Zielgebiet variieren stetig. Unter http://www.meilenschnaeppchen.de finden sich die günstigsten Einlösemöglichkeiten. Highlights sind wohl die Europaflüge wechselnder Angebote für 10.000 Punkte und den entsprechenden Steuern und Gebühren.

Fazit

Unser Fazit: Aufgrund des besseren Punktesammelkurses sollten alle diejenigen, die Lufthansa Meilen sammeln möchten spätestens nach einer einjährigen Testphase bei Payback eines der Sparkassen-Produkte nutzen. Da manche direkt von Lufthansa angebotenen Karten keinen Meilenverfall kennen, lohnt sich die gründliche Recherche.

Alle vorgestellten Varianten bieten bereits für Durchschnittsverdiener sehr gute Möglichkeiten Boni einzusammeln und umzutauschen. Ein Blick auf die Sachprämien oder die Urlaubsprämien wie Flüge oder Übernachtungen lohnt sich. Abzuraten ist lediglich von kleinen Anbietern ohne großen Prämienkatalog wie der Deutschen Bahn, die sich nicht wirklich Gedanken über den Mehrwert der Programme gemacht haben.