Man hört immer wieder, dass sich Millennials weniger Sorgen um ihre finanzielle Zukunft machen als die Generationen vor ihnen. Aber stimmt das überhaupt, oder handelt es sich nur um eine auf Klischees basierende Annahme? Wie die Generation Y wirklich zu ihrer Altersvorsorge steht, haben wir näher angesehen.

Millennials und die Altersvorsorge

Viele Millennials machen sich Gedanken um ihre Altersvorsorge

Wer sie sind

Alle, die im Zeitraum zwischen 1980 und den späten 90er-Jahren das Licht der Welt erblickten, fallen in die demografische Gruppe der „Millennials“. Auf Deutsch bedeutet der Begriff so viel wie „Jahrtausender“. Oft wird auch die Bezeichnung „Generation Y“ verwendet, die erstmalig in einer US-amerikanischen Marketingzeitschrift auftauchte. Der Buchstabe „Y“ – im Englischen ausgesprochen wie das Wort „why“ (warum) – schließt nicht nur an die Generation X (Jahrgänge 1956 bis 1980) an. Laut vielen soziologischen Analysen gehört das Fragen nach dem Sinn, dem „Warum“, auch zu einem der charakteristischen Merkmale dieser Altersgruppe. Zudem sagt man ihr oft nach, sie könne sich nicht festlegen und sei auf sich selbst fokussiert. In diesem Zusammenhang ist auch von der „Generation Me“ oder „Generation Selfie“ die Rede.

Wie denken sie übers Alter nach?

Laut diverser Studien haben Millennials recht widersprüchliche Ansichten zum Thema Altersvorsorge. Knapp 40 Prozent gaben zum Beispiel an, dass sie sich im Hinblick auf die staatliche Rente große Sorgen machen würden, und stimmten der allgemeinen Prognose zu, sie würde später nicht zu einer angemessenen Lebensführung ausreichen. Andererseits gab knapp ein Drittel an, noch nicht über die finanzielle Absicherung im Alter nachgedacht zu haben. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch, dass sich weitaus mehr als die Hälfte bereits mit dem Thema beschäftigt haben.

Während sie der gesetzlichen Rente oft skeptisch gegenüberstehen, vertrauen die meisten Befragten laut einer Umfrage der Versicherungsgesellschaft CosmosDirekt auf klassische Altersvorsorgeprodukte wie die Lebensversicherung und ihre verschiedenen Ausführungen wie Risikolebensversicherung, Kapital-Lebensversicherung und Sterbegeldversicherung. Daneben hat bei Millennials auch die Betriebsrente einen relativ guten Ruf. Unter den Befragten wurde zudem eine im Vergleich zum Rest der Bevölkerung größere Akzeptanz für Aktien und Fonds festgestellt.

Eine Mischung aus Sorge und Gelassenheit

Diese Ergebnisse der Studie und die Mediendiskurse zum Thema legen nahe: Wenn es um die Altersvorsorge geht, hegen viele Millennials eine unterschwellige Angst, die sie aber nicht zwingend zum Handeln animiert oder gar in Panik verfallen lässt. Als möglichen Grund für dieses Verhalten nennt der Reporter Maximilian Klein, der für den Radiosender Deutschlandfunk Kultur zu diesem Thema recherchierte, die Tatsache, dass Millennials so mit dem anstrengenden „Hier und Jetzt“ beschäftigt seien, dass für die langfristige Zukunftsplanung keine Zeit bliebe. Auch seien viele erst relativ spät ins Berufsleben eingetreten, sodass das Gefühl, jung zu sein und keine Verpflichtungen eingehen zu müssen, länger anhalte als bei Generationen zuvor.