Anhaltend niedrige Zinsen und steigende Inflation bedeuten schwere Zeiten für Sparer und Geldanleger, die Risiken vermeiden wollen. Doch auch für vorsichtige Anleger gibt es Strategien, mehr Rendite zu erzielen.
Die Niedrigzinsphase und die langsam steigenden Preise bedeuten für klassische Zinsanlagen, wie Sparkonto, Festgeld oder Tagesgeld in der Regel einen Realizins-Verlust. Die Stiftung Warentest hat kürzlich Strategien für risikoscheue Anleger vorgestellt, mit denen Zinsen und Aktienanlagen kombiniert werden können.
Tages- oder Festgeld als Basis
Ausgangsbasis ist ein Tages- oder Festgeldkonto. Dieses gewährleistet minimale, aber dafür sichere Zinsen sowie einen Erhalt des eingesetzten Kapitals. Für größere Beträge sollten Tages- und Festgeld gemischt und beim Festgeld verschiedene Laufzeiten kombiniert werden. Sollte die Zinsen wieder steigen, können Kunden schnell darauf reagieren und zu attraktiveren Angeboten wechseln.
Mit überschaubarem Risiko Ertragschancen erschließen
Anleger, die den Erhalt ihres eingesetzten Kapitals sicherstellen wollen, müssen zumindest begrenzte Risiken eingehen. Die Anlage in einzelne Aktien ist hierfür nicht geeignet. Am ehesten bietet sich die Beimischung möglichst breit gestreuter Aktienfonds an.
Das ideale Anlageprodukt sind Aktien-ETFs. Sogenannte Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Fonds, deren Wert sich wie ein Börsenindex entwickelt. Es gibt sie auf zahlreiche nationale und internationale Indices, wie zum Beispiel auf den deutschen Aktienindex DAX oder den Weltaktienindex MSCI World.
Der MSCI World repräsentiert mehr als 1 600 Unternehmen aus 23 Ländern. Damit erfüllt er alle Voraussetzungen für eine sehr breit aufgestellte Geldanlage. Anleger tragen so nur das Risiko, dass Aktien global nachgeben.
Es kommt auf die Kombination an
Anleger sollten einen Teil ihres Tages- oder Festgeldes nutzen, um einen MSCI-World-ETF zu kaufen. Je höher dessen Anteil am Vermögen ist, desto höhere Renditen sind möglich. Allerdings steigt damit auch das Risiko.
Laut Stiftung Warentest hätten Anleger mit einem solchen globalen Aktien-ETF seit 1970 rund sieben Prozent Rendite pro Jahr erzielt. Die jährlichen Kosten sind dabei berücksichtigt. Selbst bei einem Aktienanteil von nur 10 Prozent wären über 30 Jahre aus 50 000 Euro mehr als 80 000 Euro geworden. Der maximale zwischenzeitliche Verlust hätte ca. 5 Prozent betragen.
Sicherheitsbetonte Anleger ohne Aktienerfahrung sollten aber stets beachten, dass sie anders als bei festverzinslichen Anlagen nicht fest mit bestimmten Renditen rechnen können.
Da Aktienmärkte mitunter stark schwanken sollte die Mindestlaufzeit für Aktienanlagen zehn Jahre betragen. Ideal sind solche Anlagen für die private Altersvorsorge, sofern die Zeit bis dahin noch zehn Jahre oder mehr beträgt. Je länger der Zeitraum ist, desto besser stehen die Chancen, davon zu profitieren, dass die Aktienmärkte insgesamt aufwärts tendieren.
Insbesondere Fondssparverträge bieten hier ideale Möglichkeiten, schon mit kleineren monatlichen Beträgen zu ansehnlichen Summen zu gelangen.