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Nachhaltige Unternehmensführung im Bankensektor

Die Finanzindustrie ist gefordert und muss sich auf der Grundlage der Nachhaltigkeitspolitik der Agenda 2030 auf einen Wandel einstellen. Zunehmend steht Nachhaltigkeit bei Investoren und Geschäftspartnern im Vordergrund und die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten wächst.

Sustainable Finance gewinnt im Banking an Bedeutung

Sustainable Finance gewinnt an Bedeutung für Banken und deren Kunden.

Schon lange ist der Klimaschutz auch in der EU-Gesetzgebung angekommen. EU-weite Gesetze sollen dafür sorgen, die Klimaschutzziele der EU zu erreichen und dazu beitragen, Europa Schritt für Schritt zu einem klimaneutralen Kontinent zu machen. Dabei werden auch die Wirtschaft und der Finanzsektor zunehmend in die Verantwortung genommen.

Denn schon lange ist klar, dass speziell die Entscheidungen von Banken und von Wirtschaftsbetrieben großen Einfluss auf die Klimabilanz von Volkswirtschaften haben können. Gleichzeitig geht die Erwartung zu umweltfreundlichem Handeln auch von Kundinnen und Kunden aus. Dies führt dazu, dass sich immer mehr Betriebe und Banken dem nachhaltigen Handeln und der Sustainable Finance verschreiben.


Was bedeutet Sustainable Finance?

Der Begriff Sustainable Finance taucht in immer mehr Unternehmensleitbildern und Corporate Identities auf. Kaum ein Unternehmen kommt noch daran vorbei, nicht auch den Finanzsektor nach nachhaltigen Kriterien auszurichten. Was genau beispielsweise nachhaltige Unternehmensführung im Finanzsektor bedeutet, wird nicht immer auf die gleiche Art und Weise ausgelegt. Eine einheitliche Definition für Sustainable Finance existiert nämlich nicht. Grundsätzlich werden darunter jedoch Bestrebungen zu ökologischem, sozialem und auch ökonomischem Handeln verstanden.

Zum einen können daher Maßnahmen darunter verstanden werden, die das Unternehmen in eine nachhaltige wirtschaftliche Lage bringen sollen. Die sozialen Aspekte betreffen z.B. den Umgang mit den Mitarbeitern, aber auch mit Kundinnen und Kunden. Nicht zuletzt steht jedoch häufig nachhaltiges Handeln im Hinblick auf Umwelt und Klima im Mittelpunkt.

Die entscheidende Rolle der Banken bezüglich nachhaltiger Unternehmensführung

Banken spielen auf dem Weg zu einer nachhaltig gestalteten Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Denn jedes Unternehmen muss neue Investitionen, Betriebswachstum und andere Maßnahmen auch finanzieren. Das Zusammenspiel von Wirtschaft und Bankensektor ist dabei entscheidend. Die Banken nehmen daher eine Art Hebelfunktion ein, über die sich steuern lässt, welche Schwerpunkte Unternehmen bei ihren Investitionen senken. Über die Vorgaben für Finanzierungen, aber auch über Anlageprodukte der Banken lässt sich damit viel in Richtung der gewünschten Nachhaltigkeitsziele bewegen. Unternehmen, die die Vorgaben der Sustainable Finance nicht erfüllen, könnten es in Zukunft schwerer haben, Finanzierungen zu bekommen oder institutionelle Anleger anzuziehen, die ihre Anteile kaufen. Immer häufiger fällt dabei auch der Begriff ESG, der für Environmental, Social und Governance steht und den Banken bei der Beurteilung von Unternehmen immer mehr ins Kalkül ziehen.

Der Einfluss von ESG-Standards

Weltweit werden geht der Trend in der Finanzwirtschaft bereits in Richtung der Einführung von ESG-Standards. Auch die EU will einen eigenen ESG-Regulierungsrahmen aufsetzen, um damit über den Finanzsektor Einfluss auf die Entscheidungen in Wirtschaftsunternehmen auszuüben. Viele Banken setzen daher schon heute ESG-Strategien um, indem sie eigene ESG-Bewertungsmechanismen entwickeln, gleichzeitig aber auch ESG-konforme Finanzprodukte und Finanzlösungen für ihre Kunden und Stakeholder aufsetzen. Denn die Nachfrage danach ist im Steigen begriffen. Dabei werden unterschiedliche Bereiche im Handeln von Unternehmen näher beleuchtet.

  • Environmental: Der Einfluss des unternehmerischen Handelns auf Klima und Umwelt spielt in den ESG-Standards eine große Rolle. Unternehmen, die einen umweltfreundlichen Kurs eingeschlagen haben, klimafreundliche Produkte herstellen oder ihre Prozesse auf erneuerbare Energieträger umstellen, werden bei der ESG-Bewertung begünstigt.
  • Social: Die sozialen ESG-Kriterien richten ihren Blick darauf, wie das Unternehmen mit seinen Stakeholdern umgeht. Dazu zählen vor allem die Rahmenbedingungen im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch mit Lieferanten und der Kundschaft. Hierdurch soll ein faires Miteinander gefördert werden.
  • Governance: Im Punkt Governance geht es um die Betrachtung der nachhaltigen Unternehmensführung von Betrieben. Wie werden Entscheidungen im Unternehmen getroffen und welche Rolle spielt hier die Nachhaltigkeit? Welche roten Linien hat sich das Unternehmen womöglich selbst auferlegt, die nicht überschritten werden sollen und welche Ziele verfolgt das Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeitskriterien?

Über den Weg der Nachhaltigkeitskriterien zur Bewertung von unternehmerischem Verhalten besteht ein großer Hebel, die Wirtschaft zu umweltfreundlichen Entscheidungen zu beeinflussen. Dank des EU-Regelwerks, das demnächst ausgerollt wird, wird dieser Prozess zusätzlich an Fahrt gewinnen.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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