Eine Gruppe internationaler Notenbanken prüft die Einführung von Kryptowährungen. Ist dies der Schritt in eine lizenzierte und zentralisierte Krypto-Zukunft? Zumindest deutet sich ein entsprechender Trend in Europa und auf der ganzen Welt an.

Einführung digitaler staatlicher Kryptowährungen

Steht die Einführung digitalen staatlicher Kryptowährungen bevor?

Vor kurzem hat sich eine globale Gruppe von Zentralbanken zusammengeschlossen, um die möglichen Risiken bei der Verwendung von elektronischem Geld zu untersuchen. Die Bank of England (BoE), die Bank von Japan, die Europäischen Zentralbank (EZB), die Sveriges Riksbank, die Bank von Kanada, die Schweizerische Nationalbank und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und andere werden zusammentreffen, um Forschungsergebnisse und Erfahrungen über das Potenzial einer digitalen Zentralbankwährung zu bündeln. Der stellvertretende Gouverneur der BoE, Sir Jon Cunliffe, wird gemeinsam mit Benoît Cœuré, einem ehemaligen Vorstandsmitglied der EZB und Leiter des Innovationszentrums der BIZ, den Vorsitz der Gruppe übernehmen.

Dieser Schritt erfolgt inmitten eines Booms privater digitaler Währungen und der Ankündigung von Facebook mit Libra eine eigene digitale Kryptowährung im Bitcoin-Stil einzuführen. Die BoE gehörte zu mehreren Zentralbanken, die davor warnten, dass Libra reguliert werden müsse, was einige der beteiligten Partner dazu veranlasste, aus dem Projekt auszusteigen.


Libra als Auslöser einer Diskussion über digitale Zentralbankwährung

Allerdings war Libra der Anstoß, die Idee einer digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency, kurz: CBDC) weltweit intensiver zu diskutieren, um die Zahlungssysteme und grenzüberschreitende Transaktionen zu verbessern. Die neue Arbeitsgruppe soll sich mit CBDC-Anwendungsfällen, wirtschaftlichen, funktionalen und technischen Designentscheidungen, einschließlich grenzüberschreitender Interoperabilität und dem Austausch von Wissen über neue Technologien befassen.

Sie wird auch eng mit anderen globalen Foren und Gruppen zusammenarbeiten, wie dem Financial Stability Board und dem Ausschuss für Zahlungen und Marktinfrastrukturen (CPMI), der ebenfalls von Cunliffe geleitet wird.

Schweden will Vorreiter spielen

Die politischen Entscheidungsträger haben anscheinend langsam erkannt, wie viel Potential es für digitales Geld gebe und wollen nun die Zukunft unseres Geldsystems selbst in die Hand nehmen, bevor diese von einer kleinen Zahl von Banken, Zahlungsunternehmen oder Technologieriesen bestimmt wird.

So kündige Schwedens Zentralbank im Dezember 2019 an, gemeinsam mit der Beratungsfirma Accenture eine Pilotplattform für eine digitale Währung, bekannt als die E-Krone, zu errichten. Die Schwedische Reichsbank (Riksbank) beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit der Idee einer eigenen digitalen Währung, insbesondere angesichts des rapiden Rückgangs der Bargeldnutzung in Schweden.

Auch Frankreich plant die Pilotierung einer Kryptowährung, und die Europäische Zentralbank untersucht seit dem vergangenen Jahr die möglichen Vorteile von CBDC. Die Deutsche Bundesbank hat hingegen bislang eine eher ablehnende Haltung. Bundesbank-Präsident Weidmann warnte erst kürzlich in einem Interview vor der Einführung eines digitalen Euros und forderte die Banken auf, zuerst ihren Zahlungsverkehr schneller und preiswerter zu machen.

In Kryptowährungen investieren

In der Vergangenheit haben einige Investoren viel Geld mit Kryptowährungs-Spekulationen verdient. Zukünftig sollen Stable-Coins mehr Sicherheit für jedermann bieten und für die Massen besser geeignet sein.

Die zunehmende Anzahl lokaler Kryptowährungsbörsen, wie z.B.Kriptomat.io zeigt, dass immer mehr Menschen auf diese Technologie vertrauen. Auf diesen Plattformen kann sich jeder an bereits existierenden als Stable Coins angelegten Kryptowährungen, wie z.B. Tether oder DAI beteiligen oder in anderen digitalen Währungen spekulieren.